"United City Warrior Society"

Native American / First Nation

History Page

"Austria"

 

Herzlich

Willkommen

 

Diese Homepage dient zur Information und Aufklärung und soll zum Nachdenken anregen. 500 Jahre Unrecht sind genug. Es wird Zeit das die amerikanischen Ureinwohner zu ihrem Recht kommen.

 

 Hau Kola

 

Welcome

 

This website serves to inform and educate and is thought-provoking. 500 years are wrong enough. It is time that the Native Americans have their rights.

 

the eagles bed by Native American Indian on Grooveshark
Native American / First Nation History Page "Austria"
Native American / First Nation History Page "Austria"

We support the American Indian Movement"

Christian Hauser, Founder & President United City Warrior Society
Christian Hauser, Founder & President United City Warrior Society
Diese Seite ist der amerikanischen Urbevölkerung gewidmet. In großem Respekt vor ihrer Kultur und in Ehrfurcht vor dem Leid, was sie erfuhren, möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass sie niemals vergessen werden auf dieser Welt.

Ich dulde hier keine selbsternannten Medizinmänner oder Indianerkopierer. Meine Beiträge sind von mir sorgfältig recherchiert und dienen ausschließlich der Information. Der Respekt vor der Kultur und den Ritualen der Native American People steht im Vordergrund.

Obwohl ich mich hier hauptsächlich mit den Ureinwohnern Nordamerikas auseinandersetze, möchte ich festhalten, dass mir selbstverständlich bewußt ist das den Ureinwohnern Südamerikas und Canadas genauso Unrecht geschehen ist und noch immer geschieht.
Ich möchte die Native Americans hier nur als Beispiel für 500 Jahre Unrecht auf dem ganzen Koninent anführen.
Du möchtest uns ünterstützen als Member oder Supporter?
Schicke mir eine Nachricht.
 
 
 
This page is dedicated to the Native Americans  . With great respect for their culture and in awe of the suffering, what they learned, I want to do my part, that they'll never forget in this world.

I suffer here no self-proclaimed medicine men or Indians copier. My posts are of my carefully researched and are for information only. Of respect for the culture and rituals of the Native American People in the foreground.

Although I am here primarily grappling with the Native Americans, I would hold that to me is of course aware that the natives of South America and Canada just been wronged and is still happening.
I would just mention the Native Americans as an example for 500 years on the wrong continent.
You want to support us as a member or supporter?
Leave me a message.

Frühe Kulturen: Clovis-Kultur

Clovis: zwischen 12.000 und 9.000 v. Chr.

Die Kultur ist benannt nach dem Fundort Clovis im Nordosten des heutigen Bundesstaates New Mexico. An diesem Fundort wurden erstmals Relikte dieser Kultur zutage gefördert. Funde aus ihrer Zeit sind beidseitig bearbeitete Steinwerkzeuge und geschäftete Speerspitzen. Diese Spitzen steckten zwischen den Wirbelknochen von Bison taylori und zwischen Beinknochen. Die Clovis-Indianer waren demnach Großwildjäger und Sammler. Sie begannen sich südlich der kontinentalen Eisdecke auszubreiten und drangen dabei in ein Gebiet vor, welches von einer großwüchsigen Tierwelt als Nahrungsquelle genutzt wurde. Ihre hervorragenden Werkzeuge und Waffen machte sie zu erfolgreichen Jägern. Bei Planierarbeiten entdeckte ein Rancher 1961 auf der Big Camas Prärie nahe von Fairfield im Bundesstaat Idaho fünf Clovis-Pfeilspitzen, glücklicher Weise ist keine dieser Spitzen beschädigt worden. Bei weiteren Untersuchungen fand man weitere Pfeilspitzen, diese jedoch wiesen Beschädigungen durch die Raupe auf. In die Geschichte ging dieser Fundort als Simon-Clovis-Waffenlager (Simon war der Zuname des Ranchers) ein. Sieben Jahre später - 1968 - wurden in der Nähe der Kleinstadt Wilsall im Staat Montana erneut Clovis-Spitzen gefunden. Diesmal hatte ein Kipplaster ein Lager von mehr als 100 Spitzen freigelegt. Einige der Gegenstände waren beidseitig bearbeitete Schlag- und Schnittinstrumente, geschnitzte Knochen sowie Knochenreste zweier Jugendlicher. Auch Röhrenknochen, die wahrscheinlich vom Mammut stammten, könnten als Vorderschäfte für Pfeilspitzen gedient haben. Alle diese Gegenstände hatten einen aus rotem Ocker hergestellten &UUml;berzug - also handelte es sich hier um eine Grabstätte. Sie ist das einzige Grab der Clovis-Kultur, welches bis heute freigelegt wurde. Der Fundort von Anzick ist auch die korrekte Bezeichnung in der Geschichte. In einer Obstpflanzung bei Wenatchee am Columbia River fand man 1988 ein weiteres Lager der Clovis-Kultur. Die Knochenfunde sind ähnlich der von Anzick, die Pfeilspitzen hingegen sind viel größer als man es von Clovis bisher kannte und die anderen Gegenstände waren Werkzeuge und Schnittinstrumente. Fast zur gleichen Zeit wurde im Nordosten von Colorado ein weiteres Waffenlager entdeckt, indem 13 Colvis-Spitzen lagen, die meisten davon waren aus Alibates-Dolomit gearbeitet worden, dieses Gestein kommt nur bei Amarillo im Texas Panhandle vor. Neben Spuren aus Elfenbein waren die anderen Spitzen aus Flat-Top-Hornstein der Umgebung gefertigt worden. Viele Jahre vor den eben genannten Waffenlagern fand man das Waffenlager von Fenn. Der Ausgräber war bereits lange tot als die 56 Clovis-Spitzen die Wissenschaft erstaunte. An der Grenze zwischen Wyoming, Idaho und Utah vermutet man die einstige Lage dieses Lager, dass vollständige wie auch überarbeitete Clovis-Spitzen, Schnittwerkzeuge, ein Klingenwerkzeug und eine Sichel enthielt. Drei beidseitig bearbeitete Pfeilspitzen, die denen aus dem Simon-Lager glichen, hatte man aus Quarzkristall gefertigt. Für mehrere andere Gegenstände verwendeten die Clovis-Leute Obsidian - ein glasiges Vulkangestein, dessen Verwendung bis in den Südosten von Idahos zurückverfolgt werden konnte. Eine einzelne ausgekehlte Pfeilspitze trägt Kratzspuren, die oft bei Clovis-Spitzen auftreten, sie stammt aus Kalifornien und Oregon. Die Sichel entspricht denen, die man an der Oberfläche des Great Basin fand. Mit rotem Ocker waren alle diese Objekte bestreut - eigentlich typisch für Grabstätten, aber ob an der Fundstelle auch menschliche Knochen oder Skelettreste vorhanden waren, wird niemals beantwortet werden können. Zahlreiche Schnittwerkzeuge und Pfeilspitzen waren aus einem bestimmten Stein gefertigt worden, der nur vom Nordosten Utahs über den Südosten von Wyoming bis in den Westen Colorados vorkommt. Aus den Bighorn Mountains stammt ein hochwertiger Hornstein aus dem man andere lebensnotwendige Gegenstände anfertigte. Dieser spezielle Hornstein wurde auch bei einem Gegenstand aus dem Simon-Waffenlager gefunden, ebenso einer in Anzick und zwei Exemplare aus Fenn. Mit diesen Funden kann die Clovis-Kultur und ihre Eigenheiten gegenüber anderen nordamerikanischen Kulturen studiert werden, ebenso ihre Bestattungspraktiken. Die Bestattung der Colvis-Leute erinnert an die Gräber der Jäger und Sammler aus dem Paläolothikums in der Alten Welt. Einige behauene Pfeilspitzen und Werkzeuge repräsentieren eine Meisterleistung der Clovis-Steinmetze. Die meisten Gegenstände sind aus den besten ihrer Zeit bekannten Materialien entstanden. Andere sind zerbrochen oder wurden lieblos überarbeitet. Waren letztgenannte Gegenstände Grabbeigaben? Eine Frage, die heute noch nicht beantwortet werden kann. Das Rohmaterial der Werkzeuge und Pfeilspitzen stammte zum Teil aus weitentfernten Lagerstätten. Das läßt vermuten, dass die Clovis-Menschen bereits Handelsbeziehungen oder auch andere weitreichende Kontakte zu anderen Gruppen pflegten. Zur Herstellung ihrer Waffen und Werkzeuge verwendeten die Clovis Hämmer aus Stein und Geweih. Das Rohmaterial muß ausreichend auf der Erdoberfläche vorhanden gewesen sein. Feuerstein wurde am Knife River in Norddakota bereits vor 11000 bis 10.000 Jahren gebrochen und am Ende der Clovis-Zeit war das Lager des bestgeeigneten Rohmaterials erschöpft.

Sandia: 13000 bis 9000 v. Chr.

Im US-Bundesstaat New Mexico fand man 1936 östlich von Albuquerque in einer Höhle     in den Sandia-Bergen eine umfangreiche Anzahl von Steingeräten und -werkzeugen      (Feuersteinspitze, Lanzenspitzen).

 

     Der als Sandia-Höhle bekannte Felstunnel befindet sich am oberen Rand einer 2.210      Meter hohen und fast senkrecht nach unten fallenden Steilwand. Dieser Tunnel erstreckt     sich auf einer Länge von 138 Meter, 3,20 Meter Breite und fällt nach hinten     um etwa 22 Meter ab.

 

     Zwischen den oben genannten Werkzeugen wurden auch Knochen von Bison, Kamelen, Mammuts,      Mastodonten, Pferden wie auch von einem Riesen-Faultier gefunden.

Besonders bemerkenswert sind aber die in der 5. Schicht gefundenen Speerspitzen, da sie bereits in den Blattspitzen Einkerbungen aufweisen. Es sollen die frühesten Formen menschlicher Jagdspitzen sein. Die Speerspitzen unterscheiden sich eindeutig vom Folsom-Typ. Sie sind länger, nicht so fein und elegant gearbeitet und deuten eine primitivere Stufe an. Die Entdeckung der Artefakte in der Sandia-Höhle sind außerordentlich bemerkenswert, da man nun davon ausgehen muß, dass die Kulturgeschichte nordamerikanischer Menschen viel früher begonnen hat als man bis dahin angenommen hatte. Da es in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts noch keine Radiokarbon-Methode gab, konnte nur ein Geologe das Rätsel lösen. Bei späteren Untersuchungen mit der Radiokarbon-Methode konnten die Speerspitzen auf ein Alter von 25.000 Jahren datiert werden. Die Sägetierknochen stammen ebenfalls aus dieser Zeit, was bedeuten würde, dass diese Menschen bereits Großwildjäger waren. Das Alter von 25.000 Jahren ist heute höchst umstritten, wie Ihr (Sie) bereits unterhalb der Überschrift gelesen habt (haben). Das genaue Alter ist bis heute noch nicht eindeutig gesichert. Neue Entdeckungen in Washington, Oregon, British Columbia und den Northwest Territorien bezeugen, dass der nordamerikanische Mensch wahrscheinlich älter als Folsom und Sandia ist. Wie hat der Sandia-Mensch ausgesehen? Wahrscheinlich sah er so aus wie wir heute. Jedoch fand man keine Knochenreste von ihm - ebenso wenig seine Zähne.

Die Frühe Kulturen der Inuit

Das östliche Verbreitungsgebiet der Inuit ist Grönland. Auf die größte Insel der Welt konnten die Inuits nur nördlich des 78. Breitengrades genauer über das Arktische Archipel einwandern. Erst seit der Mitte des 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung sind immer wieder Gruppen aus Alaska und Kanada nach Grönland vorgedrungen. Da die Gruppen aus unterschiedlichen Gegenden kamen, war auch ihre Kultur verschiedenartig. Alle Gruppen der Inuits, welche bis zum Ende des 1. Jahrtausend nach Christi Grönland erreichten, werden heute der Arktischen Kleingerät-Tradition zugerechnet - die auch als paläoeskimoisch genannt wird. Zu diesen Kulturen gehören die Gammel Nuulliit, Independence I, Independence II sowie die Saqqaq und die Dorset. Aus der Dorset-Kultur entstand 1.000 n. Chr. die neoeskimoische Thule-Kultur. Diese hatte sich von Alaska nach Grönland ausgebreitet und waren die direkten Vorfahren der heutigen Grönländer.

 

 

Die paläoeskimoischen Kulturen Gammel-Nuulliit-Kultur Im Norden von Grönland - am Wolstenholme-Fjord - wurden wahrscheinlich die ältesten Spuren von Bewohnern Grönlands gefunden. Die aus Stein gefertigen Fundstücke ähneln zwar den Independence I- bzw. Saqqaq-Kulturen, besitzen aber spezifische Eigenschaften, und wurden deshalb als eigenständige Kultur angesehen, die den Namen nach ihrem Fundort Gammel Nuulliit erhielten. Mit Hilfe der Radiokarbon-Methode konnte das Alter der Steingeräte auf das 3. Jahrtausend v. Chr. datiert werden. Die Fundstücke zeigen eine deutliche Übereinstimmung mit gefundenen Steinwerkzeugen aus dem Denbigh-Flint-Gebiet in Alaska. Man geht davon aus, dass diese Kultur die früheste paläoeskimoische Kultur Kanadas und Grönland darstellt und alle anderen Kulturen aus dieser hervorgingen. Knochenfunde zeigen, dass die frühen Jäger schon Seesäugetiere fingen. Aber bis heute ist noch nicht eindeutig nachgewiesen, dass die Gammel-Nuulliit wirklich eine eigene Kultur war und ob aus ihr die Independence I und die Saqqaq-Kultur hervorging. Es wird allerdings auch vermutet, dass die Gammel Nuulliit-Kultur nur eine Variante der Independence-Kultur gewesen sein könnte.

 

 

Independence I-Kultur Wesentlich besser erforscht, ist die Independence I-Kultur, die zwischen 2.500 und 2.000 v. Chr. im Norden und an der Nordostküste von Grönland sowie im Nordosten des Arktischen Archipels sich ausgebreitet hat. Eine große Siedlung dieser Kultur befand sich einst in Nordgrönland - in Peary-Land um das Independence-Fjord. In dieser Region herrschte in der damaligen Zeit ein milderes Klima, jedoch immer noch für Menschen extrem harte Bedingungen. Selbst heute sind die Spuren der hier einst lebenden Menschen der Independence I-Kultur zu finden. Ihre Siedlungen besaßen Behausungen mit elliptischen Grundriß. Sie hatten einen aus senkrechtaufgestellten Steinplatten errichtete Feuerstelle in der Mitte. Der Mittelgang bestand aus ebenfalls aufrechtstehenden Steinplatten. Auf beiden Seiten des Mittelganges befanden sich die Schlaf- und Liegestätten. Das Dach dieser Behausungen bestand aus einem Gerüst aus Treibholz über dem Moschusochsenfelle gespannt waren. Die Feuerstelle wurde mit Treibholz, Knochen, Moschusochsendung und Arktischer Weide versorgt. Eine Tranlampe kannte man noch nicht. Die Independence I-Bevölkerung ernährte sich, in den man dem Robbenfang und der Moschusochsenjagd nachging und Polarhasen, Eisfüchse, Schneehühner, verschiedene Gänse-, Enten- und Möwenarten erlegte wie auch den Wandersaibling fing. Als Werkzeuge verwendete man Knochen für Nadeln und Stein - meist Flint. Aus ihm fertigten die Independence I-Bewohner Grabstichel, Stichelabschläge, Pfeil- und Lanzenspitzen sowie Schaber und einges mehr. Etwa 2.000 v. Chr. ging die Independence I-Kultur in ihrem Verbreitungsgebiet unter. Ob ein dramatischer Temperatursturz die Region unbewohnbar machte oder die Bevölkerung ausstarb oder entlang der Ostküste nach Süden zog, ist durch das kaum erforschte Nordostgrönland bis heute nicht bekannt.

 

 

Saqqaq-Kultur Im Westen und im südlichen Teil der Ostküste von Grönland entwickelte sich 2.400 v. Chr. die Saqqaq-Kultur. Ihr Hauptverbreitungsgebiet lag an der Disko-Bucht nahe dem Ort Saqqaq, der der Kultur den Namen gab. Die Saqqaq-Kultur existierte rund 1.500 Jahre. Die Kultur der Saqqaq war verwandt mit den als Prä-Dorset bezeichneten Kulturen in der kanadischen Arktis, die zur gleichen Zeit sich entwickelt hatte. Auch die Menschen der Saqqaq-Kultur sind vermutlich über die Ellesmere Island nach Grönland eingewandert und zogen dann nach Süden. Es könnte aber auch sein, dass die Saqqaq-Kultur aus der Gammel Nuulliit- bzw. Independence-Kultur hervorgegangen ist. Die Bevölkerung der Saqqaq-Kultur siedelten sich entlang der Fjorde und der Küste an. Hauptnahrungsquelle waren Seesäuger. In einer Wohnstätte in der südlichen Disko-Bucht, die von 2.400 bis 1.400 v. Chr. bewohnt war, wurden zahlreiche Gegenstände aus Kieselschiefer, wie Grabstichel, Schaber, Messer- und Dechselklingen sowie Geschoßspitzen und aus organischen Material hölzerne Pfeil- und Lanzenschäfte, Schöpfkellen wie auch Messergriffe gefunden. Neben den Werkzeugen fand man auch Knochen von verschiedener Robben, Walen, Eisfüchsen, Fischen sowie von Vögeln. Ähnlich den Behausungen der Independence-Kultur hatten die der Saqqaq-Kultur eine zentrale Feuerstelle und einen Mittelgang mit teilweiser Pflasterung. Die Saqqaq-Leute verwendeten bereits die Tranlampe aus Speckstein als Licht- und Wärmequelle. Als sich um 2000 v. Chr. nach einer Warmphase sich die Klima abkühlte und es zur Wende des 1. Jahrtausend v. Chr. nochmals erwärmte bevor es wiederum zu einem jähen Temperaturrückgang kam, sind im 10. Jahrhundert v. Chr. die Saqqaq-Leute ausgestorben oder in günstigere Regionen ausgewandert. Auch diese Region ist bis heute nur wenig erforscht. In Westgrönland betrug der zeitliche Abstand von der Saqqaq- zur Dorset-Kultur nur 400 Jahre.

 

 

Independence II-Kultur Bevor in Südgrönland die Saqqaq-Kultur verschwand, wanderte die Independence II-Kultur in das seit 600 Jahren unbewohnte Nordgrönland ein. Das Verbreitungsgebiet der Independence II-Kultur entsprach dem der Independence I-Kultur. Die ältesten Funde konnten auf 1.400 v. Chr. datiert werden und die jüngsten auf etwa 400 v. Chr. Es gibt jedoch keine gesicherten Erkenntnisse, ob Nordgrönland wirklich 1.000 Jahre lang bewohnt war. Dagegen sprechen die wenigen Wohnplätze - nur ca. 1 Dutzend - und die geringe Anzahl von nur 40 Ruinen. In Nordgrönland wurden auch die klimatischen Verhältnisse immer schlechter. Das wärmste Klima der Independence II-Periode, war das kälteste Klima der Independence I-Zeit. Forscher glauben deshalb, dass die Wohnstätten der Menschen der Independence II-Kultur nicht im äußersten Norden lagen, sondern im wenig erforschten Gebiet der Nordostgrönland-Region. Hier wurde 1987 eine sehr große Ansiedlung auf Ile de France entdeckt. Die Jäger der Independence II-Kultur stellten den gleichen Tieren nach wie die Jäger der Kulturen vor ihrer Zeit. Es wurden Robben- wie auch Muschusochsenknochen gefunden. Eine neue Tierart, die hinzu kam, war das Walroß. Auch die Behausungen der Independence II-Kultur ähneln denen der Independence I-Kultur - die zentrale Feuerstelle, den Mittelgang - nur waren sie wesentlich komplexer. Zwischen beiden Kulturen konnte jedoch kein Zusammenhang bis zum heutigen Tage nachgewiesen werden. Man geht davon aus, dass sich die Independence II-Kultur aus der kanadischen Präh-Dorset-Kultur entwickelt hat und die Menschen über das Arktische Archipel nach Grönland einwanderten und vielleicht unter den Einfluß der Saqqaq kamen. Die Werkzeuge erinnern an die der Prä-Dorset und Dorset. Welches Schicksal die Menschen der Independence II-Kultur ereilte, ist bis heute noch nicht bekannt. Eine Wanderung der Independence II-Leute nach Süden entlang der Ostküste und ein Zusammenhang mit der Mitte des 1. Jahrtausend v. Chr. in West- und im Süden von Ostgrönland auftretenden Dorset-Kultur wird aber nicht ausgeschlossen.

 

 

Dorset-Kultur Die Dorset-Kultur - in ihrer frühen Phase auch Dorset I genannt, besitzt Ähnlichkeiten mit der Kultur der Saqqaq, aber noch mehr Gemeinsamkeiten mit der kanadischen Dorset-Kultur. Die Dorset-Kultur hatte sich auf dem gleichen Gebiet niedergelassen, wo zuvor die Saqqaq-Kultur verbreitet war, hatte jedoch eine geringere Bevölkerungszahl aufzuweisen. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. verschwindet der Einfluß der Dorset-Kultur im Westen von Grönland, jedoch bleibt er bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. in Ostgrönland erhalten. Ihre Lebensweise entspricht die der Saqqaq-Kultur. Die Siedlungen der Dorset lagen hauptsächlich an der Küste der Disko-Bucht. Zur Zeit der Dorset I-Periode traten starke Temperaturschwankungen auf, jedoch konnten diese nicht mit dem Niedergang deren Kultur nachgewiesen werden. Im Norden der Westküste Grönlands sind im 9. Jahrhundert erneut Angehörige der Dorset-Kultur in Erscheinung getreten, die aus Kanada kommend sich hier niederließen. Ellesmere Island war eines ihrer Siedlungszentren, aber einige Gruppen wanderten weiter nach Nordostgrönland, wie anhand von Fundstücken einwandfrei festgestellt wurde. Die Kunst im südlichen Ostgrönland glich die der Dorset.

 

 

Dorset II-Kultur Die Herkunft der Dorset II-Kultur konnte anhand von Übereinstimmungen mit denen der kanadischen Dorset-Kultur zweifelsfrei festgestellt werden. Das Klima hatte sich so verändert, dass ein Vordringen in hocharktische Regionen möglich war. In Grönland konnten keine so großen Siedlungen nachgewiesen werden, wie in Ellesmere Island. Die Dorset-Kultur konnte meist nur an Plätzen der späteren Thule-Kultur gefunden werden. Die Bevölkerung der Dorset II-Kultur lebte auch hauptsächlich von Seesäugern. Als Hauptsteinwerkzeug kam vor allem Flint zum Einsatz. Jedoch wurde auch kalt gehämmertes Meteoreisen für Klingen, Waffenspitzen und Grabstichel verwendet. In der Dorset II-Phase wurden sehr schöne Kunstgegenstände aus Knochen und Elfenbein geschnitzt. Bis zum 10. Jahrhundert konnte sich die Dorset II-Kultur im Nordwesten von Grönland behaupten, dann wurde sie von der aus Westen vordringenden Thule-Kultur abgelöst. Wie die Dorset-Kultur verschwand, ist nicht bekannt. Es kann sogar passiert sein, dass sich beide Kulturen vermischten. Eine andere Variante geht davon aus, dass die Thule-Kultur die Dorset-Kultur ausgerottet haben oder sie in wirtschaftlich schlechte Gebiete abdrängten, wo sie verhungerten. Bei Ausgrabungen wurden Geräte der Dorset-Kultur meist an Plätzen der Thule gefunden. Ob das auf eine Verschmelzung beider Kulturen hinweist, ist umstritten. Aber nachgewiesen werden konnte, dass die Leute der Thule-Kultur einiges der Dorset übernahmen, wie Schneemesser zur Herstellung der Schneehütten wie auch den Speckstein zur Herstellung von Lampen und Gefäßen. Auf jeden Fall hört mit dem Eindringen der Thule in den Nordwesten von Grönland die Dorset-Kultur auf zu existieren. Allerdings ist nicht auszuschließen, ob sich in Nordostgrönland die Dorset- mit der Thule-Kultur vermischten.

 

 

Neoeskimoische Thule-Kulturen Die Thule-Leute, die um 1.000 bis Grönland vordrangen, sind die Vorfahren der heutigen Grönländer. Ihr Verbreitungsgebiet ist identisch, mit dem der Thule-Kultur. Die sogenannte frühe Phase - von 11. bis 12. Jahrhundert - der Thule-Kultur wird als Nuulliit-Phase bezeichnet. Das diese Kultur so schnell von Nordalaska über das Arktische Archipel nach Grönland vordrang, steht bestimmt mit dem immer milder werdenden Klima in Zusammenhang. Damit konnte der Grönlandwal nach Norden in das Arktische Archipel vordringen und ab diesem Zeitpunkt auch hier gejagt werden. Die Ringelrobbe und andere Beutetiere wanderten gleichfalls nach Grönland. Die Thule-Leute kannten bereits das Kajak, den Hundeschlitten und das Umiak. Ihre Jagdtechniken zum Fangen von Seesäugern verbesserte sich, was dazu führte, dass sich kleine Ortschaften an der Küste ansiedelten. Für die Rentierjagd und zum Saiblingfang wurden Inlandwohnplätze verwendet. Die Häuser dieser Wohnplätze waren aus Stein und Grassoden - wie spätere Inuit-Häuser - errichtet worden und verfügten über einen Eingangstunnel, der die Kälte nicht in die Behausung eindringen ließ. Ende des 12. Jahrhundert wanderten zahlreiche Gruppen in das nördliche Westgrönland. Gegen Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Region der heutigen Hauptstadt Huuk erreicht, ein Siedlungsgebiet der Skandinavier. Die Skandinavier lebten bereits seit dem Ende des 10. Jahrhunderts an der südlichen Westküste. Als die Thule-Leute Huuk erreichten, wanderten die Skandinavier aus. Jedoch kann man nicht hundertprozentig feststellen, ob die Thule-Leute eine Zeit lang mit den Skandinaviern zusammenlebten. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts sind eskimoische Gruppen in Südgrönland angekommen, wo die letzten Skandinavier noch lebten. Ein Zusammenhang zwischen dem Untergang der skandinavischen Siedlungen und der Ankunft der Thule-Leute läßt sich nicht nachweisen. Einige Thule-Leute verließen das Thule-Gebiet und siedelten sich an der Küste Nordgrönlands an. Ob bereits im 13. Jahrhundert die ersten Thule-Leute auswanderten, ist nicht bekannt, jedoch über die Wanderungen im 15. Jahrhundert gibt es gesicherte Erkenntnisse. Die neoeskimoischen Wanderungen erreichten im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Zu Beginn der Kleinen Eiszeit um 1600 nahm die Bevölkerung wieder ab. Im 19. Jahrhundert waren nur Westgrönland, das Thule-Territorium und das Gebiet von Ammassalik an der Ostküste noch bewohnt. Die Nuulliit-Phase wurde im 13. Jahrhundert von der Inussuk-Phase - benannt nach Fundort im Norden Westgrönland - abgelöst. Die Weiterentwicklung der frühen Thule-Kultur könnte durch Kontakte mit Skandinaviern in Zusammenhang stehen, da an den Inussuk-Fundorten zahlreiche Gegenstände der Skandinavier entdeckt wurden. Jedoch konnten die Kontakte zu den Skandinaviern die Lebensweise der Inuit nicht spürbar verändern. Die Inussuk-Phase unterscheidet sich kaum von der vergangenen Nuulliit-Phase, steht aber mit der Südwanderung wegen der Anpassung an milderes Klima in Verbindung.

Medizinrad

Auf Berggipfeln, Hügeln und hochgelegenen Plateaus findet man Gebilde - sogenannte Medizinräder - mit teilweise astronomischen Funktionen. Sie sind so ausgerichtet, dass sie einen ungehinderten Blick zum Horizont ermöglichen. Gefunden wurden sie in den Prärien von North Dakota, Wyoming und in den kanadischen Provinzen Alberta und Saskatchewan. Diese rund 50 Medizinräder sind 6 bis 100 Meter große Steinaufschüttungen, die von oben gesehen ein Rad darstellen. In der Mitte befindet sich ein zentraler Steinhaufen von dem strahlenförmig zahlreiche Speichen zum Außenkreis führen wo wiederum Steinhaufen aufgeschütet wurden. Um diese Gebilde zu konstruieren, wurden mitunter bis zu 100 Tonnen Steine bewegt. Als Grund dieser Bauaktivitäten könnten vor allem magisch-religiöse Einflüsse eine Rolle gespielt haben. Das bekannteste und zugleich am besten untersuchte ist das Bighorn Medicine Wheel auf den Medicine Mountain in den Bighorn Mountain im US-Staat Wyoming. Es liegt 3.200 Meter über dem Meeresspiegel und hat einen Durchmesser von etwa 30 Metern und 28 Speichen. Es besitzt einen zentralen sowie sechs periphere Steinhaufen, die wahrscheinlich als Stützen von Visierpfosten dienten. Einige gedachte Linien gehen durch die Steinhaufen und wurden als astronomisch bedeutsam erkannt. Zwei der Linien zeigten auf die auf- und untergehende Sommersonnwendsonne, drei weitere Linien - alle von einem Haufen ausgehend, geben den Ausgangspunkt von drei der hellsten Fixsternen Aldebaran, Rigel und Sirius an. Sie gehen im Sommer kurz vor der Sonne auf und eignen sich deshalb zur Bestimmung der Sommersonnwende. Wahrscheinlich entstand das Medizinrad zwischen 1200 und 1700 als Aldebaran das erste Gestirn am morgenlichen Himmel der Sommersonnwende war. 28 Tage später folgte Rigel zum gleichen Zeitpunkt und nach weiteren 28 Tagen Sirius. Witterungsbedingt war dann womöglich keine Beobachtung mehr möglich. Ob diese These hundertprozentig richtig ist, kann nicht mehr exakt festgestellt, da sich die Erdachse leicht verschoben hat. Die 28 Speichen dienten womöglich zum Abzählen der Tage. Bighorn Medicine Wheel war wahrscheinlich ein heiliger Ort von Schamanen und Priestern. Gleichzeitig diente er als astronomischer Posten für kalendarische Bestimmungen. Moose Mountain Medicine Wheel im südöstlichen Saskatchewan hatte dieselben Aufgaben. Es besteht aus einem im Zentrum befindliche Steinhaufen, der viel größer ist und einem Oval aus Steinen rings darum von dem nur fünf aber viel längere Speichen wegführen. Es wurde nur der Aufgangsort der Sommersonnwende fixiert und die drei genannten Sterne, aber nicht der Untergang. Hier wich die Position der Sterne weitaus mehr ab als bei dem Bighorn Medicine Wheel, was auf ein viel früheres Entstehen schließen läßt. Der sechsstrahlige Stern des Medizinrades bei Fort Smith im US-Bundesstaat Montana ist ebenfalls zur Sommersonnwende fixiert. Andere untersuchte Medizinräder besitzen keine Visierlinien. Von den Pawnee, einem Präriestamm, sind gezeichnete Sternkarten auf Leder bekannt.

Die Astronomie der Maya

Die Maya-Stadt Chichén Itzá im Norden der Halbinsel Yucatan ist wahrscheinlich 455 gegründet worden. Mit mehr als 130.000 Einwohnern wurde Chichén Itzá zu einem großen Kulturzentrum bevor die Tolteken zu Beginn des 10. Jahrhunderts die Stadt eroberten. Die neunstufige Pyramide mit Plattform wurde zuerst von den Spaniern als Burg gehalten, weshalb sie ihr den Namen El Castello gaben. Das Bauwerk ist an der Basis der Länge nach gemessen 56 Meter lang und 24 Meter hoch. Vier Treppen mit je 91 Stufen in allen Himmelrichtungen führen hinauf zur Plattform, wo auf der Plattform ein Tempel errichtet wurde. 4 mal 91 + 1 ergeben 365 Tage. Beidseitig der Treppen sind stilisierte Schlangen zu sehen, die am Treppenfuß zu 1,50 hohen Schlangenköpfen sich aufrichten. Wenn die Sonne am Westhorizont zum Frühjahrs- oder Herbstbeginn untergeht, werfen die Strahlen ein sägezahnähnliches Lichtmuster in den Schatten der neun Stufen. Der Kopf der neunzackigen Lichterschlange endet am Treppenfuß. Mit dem Untergehen der Sonne löst sich das Schauspiel von unten nach oben auf. Jährlich ziehen diese Ereignisse Tausende von Besuchern an. Die Pyramide war wahrscheinlich Quetzalcoatl - die Maya nannten ihn Kukulcán = «mit grünen Quetzalfedern geschmückte Klapperschlange» - geweiht. Sonnen- und Schlangengott waren sehr bedeutend - in Verbindung - wohl am meisten. Opfergaben sind bestimmt an den Schlangenköpfen dargebracht worden. Eingehüllt von El Castello ist eine ältere Stufenpyramide, in welcher ein Thron entdeckt wurde, der wahrscheinlich dem Sonnengott geweiht war. Tagundnachtgleiche war das Datum der Lichterscheinung. Der Termin war für die Landwirtschaft wichtig - im Frühjahr wurden die Felder bestellt und im Herbst symbolisierte dieser Tag das Ende der Regenzeit. Im Regenwald im Norden von Guatemala sind in der Maya-Stadt Uaxactun Bauten zur Sonnenbeobachtung gefunden worden. Die Maya maßen Himmelserkundung große Bedeutung zu. Mit Hilfe der Bilderschrift waren die Maya in der Lage ihr kompliziertes Kalendersystem auf Stelen festzuhalten. Das älteste Datum in Uaxactun ist 328 und jüngste 889. Demnach war die 1916 wiederentdeckte Stadt 561 Jahre bewohnt. In dieser Metropole steht auch die älteste Pyramide der Maya-Kultur - die Pyramide der Masken. Sie ist dreistufig und rechteckig. Der Baustil läßt den Einfluß der Olmeken erkennen. Schaut man von der Pyramide nach Osten sieht man in der Ferne drei Pyramidenruinen auf einer Plattform. Vielleicht markierten die Tempel einst den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende (linker Tempel), die Tagundnachtgleiche (mittlerer Tempel) und die Wintersonnwende (rechter Tempel). In etwa hundert Kilometer Entfernung sind noch weitere Bauten zu erkennen, welche ebenfalls bestimmte Punkte für die Beobachtung gewesen sein könnten. Auch in Uxmal sind solche Orientierungshilfen von Interesse, sie markierten vielleicht einst den südlichen Aufgangspunkt der Venus - dem Morgenstern. Die Ausrichtung von Bauwerken war bestimmt kein Zufall, diese Anordnung spielte bestimmt im Leben der Maya eine wichtige Rolle. Die Venus als Morgenstern war zumal eine wichtige Gottheit im Pantheon der Maya.

Die Sonnenbeobachtung der Hohokam

Pueblo-Indianer waren aufmerksame Sonnenbeobachter. Vor etwa 2.000 Jahren - genauer vor 300 v. Chr. - entwickelte sich in den Tälern des Gila und Salt River die Kultur der Hohokam. Im 15. Jahrhundert allerdings verschwand ihre Kultur wieder. Sie besaßen bereits Ballspielplätze. Jedoch ihre größte Entwicklung waren die kunstvoll angelegten Bewässerungsanlagen. Ein bedeutendes Relikt ist das "große Haus" - besser bekannt unter der Bezeichnung Casa Grande. Es steht südlich von Phoenix im Bundesstaat Arizona. Es ist eine freistehende Ruine im Südwesten, die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Es besitzt einen rechteckigen Grundriß, ist drei bis vier Stockwerke hoch und wurde aus Lehm gebaut. Einst war es wahrscheinlich gesellschaftlicher oder zeremonieller Mittelpunkt einer größeren Siedlung. So zumindest vermuten Archäologen wegen der Fundamentmauern in der näheren Umgebung. Einige der 14 schmalen Lichtdurchlässe im 2. und 3. Stock sind auf die Sommersonnwende mit 2 Tagen Ungenauigkeit und den Untergang der Sommersonnwende ausgerichtet. Andere der Lucken konnten wahrscheinlich die Extrempunkte der Mondbahn erfassen. Vielleicht sind sogar Kalenderfunktionen reaslisiert worden, die auf der gegenüberliegenden Wand bestimmte Markierungen beleuchteten. Weitere Löcher sind vielleicht bei Restaurierungsarbeiten versehentlich entstanden. Auf jeden Fall benötigten die Hohokam einen genauen Kalender, um die Zeit der Aussaat zu bestimmen. Abhängig von diesen Beobachtungen war auch die Instandsetzung der Bewässerungskanäle.

Astronomisches Wissen der nordamerikanischen Indianer

Man glaubt es kaum, auch in Nordamerika haben die Stämme den Himmel beobachtet nicht nur die Hochkulturen - wie z. B. die Maya - in Mittelamerika und sind dabei zu identischen Ergebnissen gekommen. Nur erreichte dieses Wissen nicht diese Vollkommenheit der Maya und anderer Völker. Dies ist kaum bekannt und soll auf dieser Webseite vermittelt werden. Schon viele steinzeitliche Völker auf unterschiedlichen Erdteilen haben sich mit den regelmäßigen Veränderungen der Sonnenbahn beschäftigt. Dieser jahreszeitliche Rhytmus prägte die Lebensweise der seßhaften Ackerbauern. Die Jahreszeiten hängen keinesfalls nur vom Abstand der Erde zur Sonne ab, sondern auch vom Winkel unter welchem das Sonnenlicht die Erde erreicht. Dieser Winkel ist im Winter viel flacher als im Sommer. Hinzu kommt auch noch wie lange die Sonne über dem Horizont steht. In Nordamerika haben die Forscher zahlreiche astroarchäologische Fundstätten entdeckt. Einige Stämme müssen Kenntnisse über den Himmelslauf der Gestirne besessen haben. Jedoch gibt es darüber keine Aufzeichnungen wie es die Maya in ihren Codices festhielten. Zwischen den Stämmen gab es zahlreiche und weitläufige Handelsbeziehungen. Die Pueblo-Indianer zum Beispiel besaßen Kontakte zu mexikanischen Indianern und so dürften auch die astronomischen Informationen und das dafür benötigte Wissen sich verbreitet haben. Jedoch soll das astronomische Wissen der nordamerikanischen Indianer keinesfalls geschmälert oder weniger geachtet werden, da viele Sachverhalte unabhängig voneinander und auf eigene Weise entdeckt wurden sind. Die Pueblo-Indianer im Südwesten der Vereinigten Staaten kannten bereits Sonnwenden und Tagundnachtgleiche und haben sie beobachtet. Die Hopi und Zuni sowie die Bewohner der sogenannten östlichen Pueblos im Rio Grande Valley beobachten bis heute die Stellung der Sonne. Nur ausgewählte Personen waren aber dazu beauftragt die Bahn der Sonne zu verfolgen, da diese Angaben von ritueller Bedeutung für die Festlegung und Vorbereitung von Zeremonien war. Die Vorfahren der Pueblo-Indianer - die Anasazi - hatten Mitte des 12. Jahrhunderts im Chaco Canyon im heutigen US-Bundesstaat New Mexico ihr kulturelles Zentrum. Auf einem 120 Meter hohem Berg - dem Fajada Butte - im östlichen Teil des Canyon sind zwei Spiralen in die Felswand gearbeitet wurden. Vor den Spiralen befinden sich drei drei Meter hohe und 1 Tonne schwere aufrechtstehende Steinplatten. Genau zur Sommersonnwende um 11 Uhr gleitet zwischen den Säulen hindurch ein Lichtstreifen die Felswand hinab genau durch die Mitte der großeren Spirale. Am Frühlings- und Herbstanfang bewegt sich der Lichtstreifen links von der Spirale vorüber und ein zweiter Lichtschein durch die Mitte der kleineren Spirale. Zur Wintersonnwende erscheinen zwei Lichtstreifen und rahmen genau um 10 Uhr die größere beider Spiralen ein. Beide Spiralen sind Petroglyphen und bezeugen, dass die Anasazi dieses Lichtspiel kannten. Es wurde wahrscheinlich für rituelle Zeremonien verwendet. Vielleicht hatte die größere Spirale noch eine weitere Funktion, da sie die Extrempunkte der Mondbahn markieren. Der Mondschatten halbiert die Spirale nach dem Aufgang am südöstlichsten Punkt und streift den linken Rand nach dem Aufgang am nordöstlichsten Punkt. Parallel zur Schattengrenze wurde eine Linie in den Felsen geritzt. Anmerkung: Beide Spiralen haben eine elliptische Form. Die größere hat 9 1/2 Spiralbogen und mißt eine Größe von 34 x 41 Zentimeter, die kleine hat gerademal 2 1/2 Spiralbogen. Beide Spiralen sind durch die davorstehenden Felsplatten nur schwer auszumachen. Auch an anderen Stellen des Chaco Canyon beobachteten die Anasazi den Lauf der Sonne. Im Großkiva Casa Rinconada sind neben zwei Türen auch 28 oder 29 Nischen und sechs größere Nischen in die kreisförmige Wand eingearbeitet wurden. Durch ein Nordostfenster scheint genau zur Sommersonnwendsonne 4 bis 5 Tage lang die Sonne 20 Minuten bei Sonnenaufgang. Den gleichen Effekt findet man im Pueblo Bonito, wo die Sonne genau zur Wintersonnwende in zwei südöstlich gelegene Räume hineinscheint. Bei dem Großkiva Chetro Ketl waren einige Nischen auf die Mondphasen ausgerichtet. Einige astroarchäologische Hypothesen sind zwar bis heute noch umstritten, aber das die Mauer des Pueblo Alto an der Straße nach Mesa Verde in Ost-West-Richtung verläuft, das die Südmauer des Pueblo Bonito genauso perfekt ausgerichtet ist wie auch das Kiva von Casa Rinconada das in Nord-Süd-Richtung errichtet wurde, ist nicht zu leugnen. Nahe der Ruinenstätte Wijiji im östlichen Chaco Canyon ist auf die Felswand ein Sonnen-Piktogramm angebracht wurden, dass genau 16 Tage vor und 16 Tage nach der Wintersonnwende über einen Monolithen aufgeht. Das Piktogramm haben die Navajo im 19. Jahrhundert hier eingearbeitet. Jedoch zeigt diese Stelle auch Spiralen und Kreuze, die von den Anasazi stammen und dem gleichen Zweck dienten. Bei Fajada Butte an der Nordseite des Chaco Canyon und etwa fünf Kilometer von Wijiji entfernt, sind an der Südwand einer Felsformation mehrere Bilder in den Felsen gehauen worden. Durch die Licht- und Schattenbilder der Sonne konnten deren Lauf das gesamte Jahr beobachtet werden. Vom Hungo Pavi-Kiva im Chaco Canyon aus kann man die aufgehende Wintersonnwendsonne genau in einem gebildeten Dreiecks von Horizont und den Kliff der Canyonwand bewundern. Am Abend des selben Tages verliert man die Sonne hinter einem mehrstöckigen Turm eines Bauwerks der Südmesa aus den Augen. Nahe dem Grand Canyon steht die Cardenas Hilltop-Ruine von der man am Tag der Wintersonnwendsonne beim Sonnenaufgang deren Strahlen durch ein Felsloch sehen kann. Am Baja California strahlt zur Sommersonnwendsonne am Mittag die Sonne durch ein durch Erosion entstandenes Loch in den Klippen der Pazifikküste. Die Anasazi haben auch an anderen Orten ihre Spuren hinterlassen. So findet man einige Petroglyphen in Form von Spiralen, die Sommer- und Wintersonnwende-Punkte markiert haben, im Petrified Forest Nationalpark, der durch seine versteinerten Baumstämme aus dem Tertiär bekannt wurde. Als die Chaco-Kultur verschwand, verlagerten die Anasazi ihr kulturelles Zentrum weiter nach Norden. Etwa 200 Kilometer nördlich von Chaco liegt die Ruinenstätte Hovenweep, die einst von Menschen aus der Mesa Verde-Region errichtet worden war. Zahlreiche Türme, Verteidigungsanlagen und das berühmte Hovenweep Castle wurden hier gefunden. Hovenweep Castle ist ein dreistöckiger Turm mit D-förmigen Grundriß, der um 1277 zehn weitere Räume erhielt. Eins dieser Zimmer kam ins Erdgeschoß, welches wahrscheinlich als Observatorium diente. Durch zwei Fenster und die Tür konnte der Sonnenuntergang beobachtet werden. Vielleicht wurden von den Anasazi bereits die Tage gezählt. Ein Tag nur wich der arithmetische Mittelwert bei der Berechnung im Sonnenzimmer ab. In unmittelbarer Nähe von Hovenweep Castle ist ein weiteres Gebäude aus der Anasazi-Zeit zu sehen. Von ihm aus wurde der Sonnenaufgang durch vier fensterähnliche Öffnungen beobachtet. Noch weiter südwestlich liegen die sogenannten Cajon Ruinen, die ebenfalls auf die vier wichtigsten Punkte des Sonnenlaufes gerichtet sind. Vielleicht wurde auch die Beschattung der Gebäude durch die Sonne verfolgt. Natürliche Punkte bei Hovenweep, so vermutet man, dienten ebenfalls zur astronomischen Beobachtung. Nahe Holly House, benannt nach einem Farmer, erheben sich zwei große Felsen, die einen fünf Meter langen Gang bilden, der zufälligerweise auf dem Punkt der Tagundnachtgleiche bei Sonnenaufgang liegen. Auf einen dieser Berge sind Petroglyphen der Pueblo-Kulturen in Form des Sonnensymbols - drei konzentrische Kreise mit einem Punkt in der Mitte - entdeckt worden. Der Abschnitt diente den Anasazi womöglich als Kalenderzeiger. 45 Minuten nach Sonnenaufgang strahlt die Sonne genau zwischen den beiden und einen dritten Felsen hindurch. Zwei Lichtstreifen kommen außerdem innerhalb von sieben Minuten aufeinander zu und verschmelzen. Genau auf dieser Linie sind zwei Spiralen und das Sonnensymbol in den Fels geritzt. Bei Chimney Rock, 160 Kilometer in nordöstlicher Richtung von Chaco Canyon entfernt, liegen Außenposten, die von 925 bis 1125 bewohnt waren. Hier erbaute man acht Siedlungen - nur eine davon im Stil des Chaco. Das untere Geschoß besteht aus 35 Räumen, das obere aus 20 plus zwei Kivas. Die Siedlungen befinden sich im unwirtlichsten Gebiet aller Außenposten. 400 Meter über dem Talboden und 2.300 Meter über dem Meeresspiegel sind die Siedlungen errichtet worden. Die Wasserquellen liegen unten im Tal wie auch die Felder. Der Ackerbau wurde an der Grenze des Möglichen betrieben. Vielleicht lebten in dieser unwirtlichen Gegend Chaco-Priester, die von der örtlichen Bevölkerung ihre Wohnstätten errichtet bekamen. Warum gerade hier die Siedlungen errichtet worden, weiß man nicht. Vielleicht der super Ausblick und die natürlichen Felserhebungen - die Kamine genannt werden - und 100 Meter östlich des Pueblos lagen, boten gute Beobachtungsmöglichkeiten für die Sonne und die Mondbahn. Zeremonien könnten hier auch zelebriert worden sein.... Außer den Anasazi beobachten auch noch andere Pueblo-Indianer die Sonne und dies schon vor 2.000 Jahren in den Tälern des Gila und Salt River. Es war Menschen der Hohokam-Kultur, deren Kultur wieder im 15. Jahrhundert verschwand. Südlich von Phoenix im Bundesstaat Arizona ist der Casa Grande (= das große Haus) von den Hohokam errichtet wurden. Es handelt sich dabei um eins der wenigen freistehenden Ruinen im Südwesten der USA, die aus Lehm erbaut wurden, einen viereckigen Grundriß aufweisen und drei bis vier Stockwerke besaßen. Es stand einst im Zentrum einer größeren Siedlung, wie man anhand von Fundamentmauern feststellte. Im 2. wie auch im 3. Stock sind 14 schmale Lichtdurchlässe angebracht wurden, die aber eine Ungenauigkeit von zwei Tagen betragen. Sie dienten der Bestimmung der Tagundnachtgleiche und den Sonnenuntergang der Sommersonnwende. Andere Fenster könnten womöglich für die Extrempunkte der Mondbahn ausgerichtet gewesen sein. Weitere Öffnungen besaßen vielleicht kalendarische Funktionen und markierten bestimmte Punkte auf den Innenseiten der gegenüber liegenden Wände.Wofür dienten diese Beobachtungen der Sonne und der Sternkonstellation ? Für zahlreiche Stämme war das astronomische Wissen lebensnotwendig. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat spielte vor allem in Gegenden mit geringen Niederschlag eine sehr wichtige Rolle. Auch in Gebieten, wo man bis weit ins Frühjahr hinein mit Frösten zu rechnen hatte, war man auf diese Beobachtungen angewiesen. Nicht nur zu früh ausgesäter Samen, sondern auch eine zu spät eingebrachte Ernte konnte durch Verbrennungen Verluste bescheren. Die Wachstumsperiode im Chaco Canyon dauerte etwa 120 Tage - an anderen Orten auch noch kürzer. Durch Visierlinien an Felsen konnte der aufmerksame Beobachter die wichtigen Termine eines Jahres exakt bestimmen und sie auf das Alltagsleben zu schneiden. Nicht nur die Anasazi, sondern auch die Navaho im Südwesten wie auch die Stämme Kaliforniens und der Great Plains besaßen gut Kenntnisse auf dem Gebiet der Astronomie. Da diese Stämme aber nicht das ganze Jahr am selben Ort verweilten, richteten sie sich nicht nach der Sonne - sie kannten deshalb die Auf- und Untergangszeiten markanter Sternkonstellationen. Sie konnten anhand der Sterne genau den Zeitpunkt des Beginns und Ende der Aussaat wie auch den der Ernte optimal bestimmen. Licht- und Schattenspiele in den Canyons waren ebenfalls sichere Zeichen für die Navahos. Unzählige Petroglyphen und Pictographen sind an den Felswänden in Arizona und New Mexico von ihnen hinterlassen wurden, die bis 1700 zurückreichen.

Fajada Butte
Fajada Butte
Cardenas Hilltop Ruinen
Cardenas Hilltop Ruinen

Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco

Keiner weiß wer in der Sierra de San Francisco in den Höhlen die Felszeichnungen hinterlassen hat. Soviel ist sicher, dass diese großartigen Zeugnisse präkolumbischer Kunst zwischen 1100 v. Chr. bis 1300 n. Chr. geschaffen worden. Die Sierra de San Francisco befindet sich im Zentrum der Halbinsel Baja California in der Wüste El Vizcaino in einer Linie zwischen Guerrero Negro im Nordwesten und Santa Rosalia im Südosten. Durch das trocken-heiße Wüstenklima sind zwischen dem Golf von Kalifornien und der Pazifikküste die Felsmalereien in den Grotten sehr gut erhalten geblieben. Diese unwirtliche Gegend - trocken, staubig und heiß - zählt zu den dünnsten besiedelten Regionen in Mexiko. Trotz alledem hat die Wüste von El Vizcaino auf der 1200 Kilometer langen Halbinsel Baja California eines der spektakulärsten Kulturdenkmäler präkolumbischer Höhlenmalerei zu bieten. Der hervorragende Erhaltungszustand der Felszeichnungen sucht weltweit ihresgleichen. In den abgelegenen und schwer zugänglichen Höhlen sind an Wänden und an Decken diese Felsmalereien zu finden. Nicht nur das trockene Klima, sondern auch, dass diese Malereien so versteckt liegen, haben zur Erhaltung dieser einzigartigen Kunstwerke beigetragen. Die monumentalen Abbildungen zeigen Menschen und Tiere in Lebensgröße. Das auf den Bildnissen auch Waffen zu sehen sind, läßt darauf schließen, dass hier Jagd- und Kriegsszenen dargestellt werden. Vermutlich dienten die Höhlen als Kultstätten oder als Jagdfallen für Beutetiere. Das es sich um Wohnplätze handelt, schließen Wissenschaftler aus. Eindeutig konnten bei den Felsmalereien Puma, Luchs, Rotwild, Dickhornschafe, Adler, Pelikane, Schildkröten, Wale und andere Fische identifiziert werden. Einige der gezeichneten Tiere sind schon lange nicht mehr im Gebiet der Baja California heimisch. Klimaänderungen haben in der Tier- und Pflanzenwelt Veränderungen mit sich gebracht. Was die Wissenschaftler in Erstaunen versetzte, waren die ausgezeichnet entwickelten Maltechniken, wie Farbgrundierungen, Umrißzeichnungen sowie Schattierungen. Hergestellt wurde die Farbe aus gemahlenen Vulkangestein. Bevorzugt wurden die Farben Schwarz, Rot und Weiß. Die Felszeichnungen sind nicht nur an den Wänden aufgemalt worden, sondern auch in höheren Lagen, wo eine Leiter oder ein Gerüst nötig waren. Wer und wann die präkolumbischen Kunstwerke auf die Wände, Decken und Überhänge malte, weiß man nicht. Kulturell am weitesten entwickelt, waren auf Baja California die Guachimis, die in der Region zwischen La Purisima und dem Nordende der Halbinsel heimisch waren. Bei einer Reise entdeckte der Jesuit Francisco Javier Clavijero die Felsmalereien und berichtete 1789 darüber.

Felsmalerei, Petroglyphen, Pictographen

Ein Wandbild aus dem südlichen Texas, welches man mit dem sogenannten Pecos-River-Stil bezeichnet, ist wesentlich älter als man zuvor annahm und wird deshalb heute der archaischen Kulturstufe zurechnet. Die einzelnen Grafiken nach stilistischen Merkmalen einzuordnen, brachte keinen durchgreifenden Erfolg. Es sind jedoch einige Entwicklungstendenzen in den Grafiken festzustellen. Vor mehr als 3.000 Jahren sind Versuche unternommen worden, in Felswände Linien und Löcher in den Fels zu ritzen. Es entwickelten sich die ersten Muster heraus bis nach und nach die Darstellungen einen künstlerischen Wert erreichten. Es kann aber auch sein, dass ab einen bestimmten Zeitpunkt nur noch ausgesuchte Personen die Grafiken anfertigen durften. Auf dem Gebiet der Anasazi wurden um 1200 die Felsbilder in ihrer Güte wieder schlechter. Welchem Zweck die Bilder und Symbole dienten, läßt sich bis heute nicht genau sagen. Zur Zierde und zum Zeitvertreib dürften sie aber nicht angefertigt worden sein, da die Lebensbedingungen zu hart und die Arbeit zu anstrengend war. Es gibt sogar die Hypothese die Zeichnungen wären eine Art Zeichensprache oder ein Geheimcode. Auch Landkarten könnten die Bilder darstellen, ist aber nur eine weitere Vermutung. Selbst Visionen von Priestern oder Schamanen könnten die Bilder gewesen sein, so wird auch gemutmaßt - aber auch Clan-Symbole oder Besitz- und Grenzmarkierungen. Es können auch Hinweise für Wasserquellen oder Jagdgebiete gewesen sein oder auch Anleitungen für bestimmte Zeremonien, Darstellungen zur Verehrung von Tieren, Priestern oder Gottheiten. Eine weitere interessante These ist, dass es Bilder für Heilungs- oder Wetterriten wie auch für Jagdzauber, Gebete, Fruchtbarkeitskulte oder auch Geschlechtsakte gewesen sein könnten. Einige der Petroglyphen und Pictographen sind wahrscheinlich auch für astronomische Zwecke verwendet worden. Einige dieser Felsbilder stehen im Zusammenhang mit Drogen, was auch mündlich überliefert worden ist. Solche Pictographen sind am Pecos River an der Grenze zwischen Texas und Mexiko zu finden und weisen ein Alter von 3.000 bis 4.200 Jahren auf und sind deshalb der archaischen Kulturstufe zuzuordnen. Bei diesen Abbildungen wurden Menschen in einer Größe von 13 Zentimeter bis acht Meter Höhe dargestellt. Sie wurden mit unterschiedlichen Farben gemalt und besitzen verschiedene Gestalten. Aber auch Tiere und unbekannte Symbole sind hier zu finden. Einige Pictographen lassen die Vermutung zu, dass sie nicht nur für religiöse Handlungen gedient haben, sondern von Schamanen unter Drogeneinfluß gemalt wurden und die Visionen darstellen sollen. Am Pecos River wurden einige Arten des zu den Nachtschattengewächsen gehörenden Stechapfels gefunden, deren Samen Alkaloide enthalten, welche Delirium, Halluzinationen, Koma und auch den Tod herbeiführen können. Auch heute werden solche Initiationsrituale ausgeführt. Auf den Pictographen halten die Hälfte der gezeichneten Personen die Kaspelfrüchte des Stechapfels in der Hand. Aber auch Peyote war zu dieser Zeit am Pecos River schon bekannt und ist wahrscheinlich für Bewußtseinsänderungen verzehrt worden. Siehe Peyotl-Kaktus. Das Peyote bereits in der archaischen Kulturstufe verwendet wurde, beweisen Pictographen am Pecos River. Ein weiteres Mittel, welches Durchfall, Übelkeit, Delirium, Koma und auch den Tod herbeiführen konnte, ist der Berglorbeer, eine Hülsenfrucht - die auch als Meskal-Bohne bekannt wurde. Bis ins 19. Jahrhundert hinein, wurde der Meskalbohnen-Kult durchgeführt.Einige Fundorte mit sehr schöner Felsmalerei: Im Cave State Park in Montana ist sieben Meilen südöstlich von Billings eine Höhle im Jahre 1937 entdeckt worden. Sie zeigt neben drei Phasen der Besiedlung beginnend vor 10.000 Jahren auch Felsmalereien. Im Chaco Canon wurden beeindruckende Gemälde an den Canonwänden, in Kivas und Räumen der Anasazi gefunden. Die Aztec Ruins in New Mexico, die Besh-Ba-Gowah in Arizona, die Casa Grande in Arizona, die Chaco Canyon in New Mexico, die Hovenkeep in Colorado und Utah und die Wupatki in Arizona weisen besonders schöne Felsmalereien auf.

Prä(vor)kolumbische Indianer-Kulturen: Lebensweise in der Prärie

Leben auf den Great Plains Die nordamerikanischen Great Plains umfassen ein Gebiet von etwa 1,8 Millionen Quadratkilometer. Hierbei handelt es sich um flaches Land mit kalten Wintern und heißen Sommern. Die Niederschläge sind gering und unvorhersehbar. In diesem großen Gebiet lebten die Paläo-Indianer. Ihre Jagdbeute waren Mammuts und andere große ausgestorbene Eiszeittiere. Die ursprünglichen nördlichen Nadelwälder wurden am Ende des Pleistozän (= ein Erdzeitalter) von Laubwäldern abgelöst. Zwischen 8.000 und 6.000 v. Chr. bildete sich eine nacheiszeitliche Vegetationsdecke aus winterharten Gräsern heraus. Allerdings waren die Great Plains nicht völlig baumlos, sondern in den Flußtälern, in Böschungen und im hügeligen Gelände waren einige Bäume vorhanden. Immer wieder wird publiziert, dass die Plains erst mit der Prärie-Kultur bevölkert wurden sind. Dies ist nach neuesten Erkenntnissen falsch. Schon seit Jahrhunderten lebten auf den Plains Bisonjäger und Maisbauern, die einen natürlichen Kreislauf folgten. Die Indianer jagten zahlreiche Wildarten, sammelten Beeren, Knollen, Nüsse und Samen. Sie lebten gut und ihre Lebensweise überdauerte Tausende von Jahren. Es entstanden auf den Great Plains sogar eigenständige lokale Traditionen. Etwa um 250 v. Chr. bis 1.000 n. Chr. wurden sie Maisbauern, erlernten das Töpfern und begannen mit dem Bau von Begräbnishügeln. Dies ist aber schon wieder ein anderes Thema. Und zwar Die Erbauer der Mounds. Vor etwa 40 Millionen Jahren entwickelte sich das erste Pferd auf dem amerikanischen Kontinent. Ende des Pleistozän starb es aus, konnte aber wegen seiner Westwanderung über die Beringstraße in Eurasien überleben. Auf Kolumbus' zweiter Reise brachte der Seefahrer erneut das Pferd nach Amerika. Die vorkolumbische Urbevölkerung entwickelte aber auch ohne das Pferd Jagdmethoden, um dem Bison als Nahrungsgrundlage habhaft zu werden. Sie jagten den Büffel auch einzeln, hatten aber Probleme die harte Bisonhaut mit ihren steinernen Pfeil- und Speerspitzen zu durchbohren. Zahlreiche Pfeile mußten abgeschossen werden bis einer das Tier tödlich traf. Diese Art der Jagd war nicht nur sehr mühsam, sondern auch lebensgefährlich. Die Indianer ersannen deshalb eine Methode wie sie mehr Bisons erlegten konnten und sich nicht immer wieder der Gefahr eines Jagdunglück aussetzen mußten. Der Bison bildete für die in den Plains lebenden Indianern und zahlreiche Stämme des Westens Jahrtausende lang die Nahrungsgrundlage. Alles Fleisch, Fell, Knochen und Horn wurde verwendet. Siehe dazu Bisonverwertung. Zur Erlegung dieser prächtigen Tiere wurde eine einfache wie auch effektive, aber grausame Jagdmethode angewendet. In der kanadischen Provinz Alberta gibt es den Head-Smashed-In Buffalo Jump Complex - zu deutsch: «Bisonsprung, der den Schädel einschlägt».Die Blackfeet trieben an dieser Stelle eine ganze Büffelherde über eine Felskante in den Tod. Vom Rande der Klippe hatten sie zwei Reihen Steinhaufen und Büsche als seitliche Begrenzung V-förmig in die Prärie hinaus errichtet bzw. verwendeten die Hügel und Büsche der Umgebung. Durch diesen Pferch wurden die Tiere in den von der Natur geschaffenen Abgrund gejagt. Allgemein kam für diese Jagd eine Art der Treibjagd - die Stampedejagd - zum Einsatz. Man trennte eine Büffelherde von der Hauptherde ab und versetzte sie, sobald die Leitbullen die Richtung einschlugen, in Panik. In Panik gebrachte Büffel rennen immer stur geradeaus. Man leitete diese Herde auf den Abgrund zu, wo in der Regel die gesamte Herde hinunterstürzte. Bei dieser Jagdmethode konnten nicht alle Büffel verwertet werden, sondern nur ein geringer Teil. Die Bisons stürzten am Head-Smashed-In Buffalo Jump 18 Meter in die Tiefe. An Ort und Stelle wurden sie dann gleich zerlegt und verarbeitet. Bisons, die sich nicht gleich das Genick gebrochen hatten, wurden mit Lanzen oder Steinäxten getötet. Keine Chance hatten die Tiere dem Tod zu entrinnen. Bevor aber diese Jagd stattfand, wurden mehrere rituelle Zeremonien abgehalten, die bewirken sollten, dass die Bisons auch nahe genug an die Falle kommen sollten, um sie zu erlegen. Jeder Stamm hatte seine eigenen Lieder, Tänze, Zauber, Opfergaben und Gebete. Die Blackfeet durften bestimmte Gesänge nur singen, wenn sie kurz vor dem Verhungern waren. Einzeljagd war verboten, damit die Bisons nicht aufgeschreckt und in wilde Flucht getrieben wurden. Die Lagerpolizei kontrollierte dies. Der Schamane - fälschlich auch als Medizinmann bezeichnet - der Blackfeet wickelte in der Nacht vor der Jagd seine Pfeife aus und bat die Sonne um Jagderfolg. Seine Frauen durften das Zelt nicht verlassen - auch nicht hinaussehen, und mußten süße Gräser verbrennen und zur Sonne beten, damit die Jagd erfolgreich sein würde. Ohne Nahrung zu sich zu nehmen, begab sich der Schamane mit den Jägern in die Prärie hinaus und näherte sich in Bisonkleidung der Herde. Die Jäger unterdes gingen hinter der Begrenzung aus Steinhaufen und Büschen in Stellung. Sobald der Geheimnismann nahe genug an die Herde herangekommen war, machte er sich durch starke Bewegungen bemerkbar. Wenn die Bisons ihn wahrnahmen, bewegte er sich langsam auf die Falle zu und hoffte, dass die Tiere neugierig ihm folgten. Wenn die Tiere sich in die Richtung des Schamanen in Bewegung setzten, begannen die Jäger hinter den Steinhaufen einen ohrenbetäubenden Lärm, um die Tiere zur Panik zu treiben. Die Bison entgingen nun nicht mehr dem sicheren Tod. Der Head-Smashed-In Buffalo Jump Complex - die hohe Sandsteinwand - wurde von den Indianern, so konnten Archäologen feststellen, mehr als 5.000 Jahre immer wieder benutzt. Dieser Blutkessel, wie die Indianer ihn nannten, erhebt sich mitten in der flachwelligen Prärie-Landschaft der Porcupine Hills - zu Deutsch «Stachelschwein-Berge».In den Plains gab es mehrere solcher Abgründe, wo Bisonherden auf ihrer Flucht vor den Treibern in die Tiefe stürzten. Der Head-Smashed-In Buffalo Jump Complex ist aber der größte und zugleich älteste. Das Gelände unterhalb der Steilkante liefert den Archäologen auszeichnete Erkenntnisse über die Entwicklung der Waffen, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände. Als die Plain-Indianer in den Besitz von Pferden und Feuerwaffen kamen, wurde die Treibjagd nicht mehr verwendet, sondern man jagte die Bisons mit Pferd und Waffe. Letztmalig wurde der Head-Smashed-In Buffalo Jump 1850 für das Zusammentreiben von Büffeln verwendet. Frühe europäische Forscher schätzten die Herden auf annähern 50 Millionen Bisons. Erst mit der Wiedereinführung des Pferdes waren die Indianer aber in der Lage diese riesigen Herden als Nahrungsquelle ergiebig zu nutzen. Der Pis'kun - wie der Blutkessel - in dem die Bison hinunterstürzten - auch genannt wurde, hatte auch Nachteile. Knochen und Sehnen, die durch den Aufprall brachen, waren nicht mehr zu verwenden.

Quapaw Indian Tribe History

Quapaw (from Ugákhpa, 'downstream people'). A southwestern Siouan tribe, forming one of the two divisions of the Dhegiha group of Dorsey. At the time of separation the Quapaw are supposed to have gone down the Mississippi, and the Omaha group, including the Omaha, Kansa, Ponca, and Osage, up the Missouri. There is undoubtedly a close linguistic and ethnic relation between the Quapaw and the other four tribes. The recorded history of this tribe is commonly supposed to begin with the chronicles of 'De Soto's expedition (1539-43). In the relation of the Gentleman of Elvas and that of Biedma, they or their chief band are mentioned under the name Pacaha, and in that by Garcilasso de la Vega under the name Capaha, the latter being nearer the true pronunciation, though the author wrote only from information and manuscripts furnished, while the former two were members of the expedition. The people of the tribe, or rather of one portion or division of it, were found in a strongly fortified village, which one of the chroniclers, probably with some exaggeration describes as "very great, walled, and beset with towers." He adds: "Many loopholes were in the towers and wall a great lake came near unto the wall, and it entered into a ditch that went round about the town, wanting but little to environ it around. From the lake to the great river [Mississippi] was made a weir by which the fish came into it" (French, Hist. Coll. La., pt. 2, 172, 1850). He further says: "And in the town was great store of old maize and great quantity of new in the fields [the date was June 19]. Within a league were great towns, all walled." Their village was on the west bank of the Mississippi, north of Arkansas river, within the limits of the present Arkansas, probably in Phillips county. There are archeological remains and local conditions in this county which suit exactly the description of Pacaha: the lake on one side, Mississippi river on the other, the connecting channel, and the island near by. There is, it is true, a locality in Crittenden county where the ancient works, lake, channel, river, and island are all found, but this locality does not agree so well with the narration. The statement by early French explorers, who found them below the mouth of St Francis river, that they had removed from their old town, where the outworks were still to be seen, a short distance to the north, indicates that they had been in that region for many years. Their traditional history seems to have a substantial basis. Father Gravier, in the description of his voyage down the Mississippi in 1700, remarks (Shea's trans., 120, 1861) that Wabash and lower Ohio rivers were called by the Illinois and Miami the river of the Akansea (Quapaw), because the Akansea formerly dwelt on their banks. Three branches were assigned to it, one of them coming from the north west and passing behind the country of the Miami, called the river St Joseph, " which the Indians call properly Ouabachci." The Quapaw are known historically and from other evidence to have been mound builders, and also builders of mounds of a given type. A mound group containing mounds of this type is found in south west Indiana on the Ohio near its junction with the Wabash; and further, there is a map of the War Department showing the territory claimed by the Quapaw, which borders the Ohio from this point downward. Dorsey found traditions among the tribes composing his Dhegiha group asserting a former residence east of the Mississippi, and the separation of the Quapaw from the other tribes, apparently in south Illinois, the former going down the Mississippi and the other tribes up Missouri river, whence the names Quapaw (Ugákhpa), 'those going downstream or with the current,' and Omaha, 'those going upstream or against the current.' Whether the Akansea of the tradition include also the other tribes of the Dhegiha is uncertain. It was not until about 130 years after De Soto's visit, when the French began to venture down the Mississippi, that the Quapaw again appear in history, and then under the name Akansea. The first French explorer who reached their country was the missionary Marquette, who arrived at the village of the Akansea in June 1673, accompanied by Joliet. On his autograph map (Shea, Discov. and Expl. Miss., 1852) the name Papikaha, apparently on Arkansas river some distance above its mouth, is a form of Quapaw; but Akansea, on the east bank of the Mississippi, apparently opposite the mouth of the Arkansas, must have been another Quapaw village, not the one visited by Marquette, which was on the opposite side, as Gravier found them on the west side and said that he "cabined a league lower down, half a league from the old village of the Akansea, where they formerly received the late Father Marquette, and which is discernible now only by the old outworks, there being no cabins left" (Shea, Early Voy., 126, 1861). Biedma, one of the chroniclers of De Soto's expedition, says that a village on the east bank was tributary "like many others" to the sovereign of Pacaha. La Salle (1682) found three villages of the tribe along the Mississippi river, one on the west bank, the next 8 leagues below on the east bank, and another 6 leagues below on the west bank at the mouth of the Arkansas river. This order is given in describing the descent and ascent of the stream. Tonti mentions as Akansea villages Kappa on the Mississippi, and Toyengan, Toriman, and Osotuny inland (French, Hist. Coll. La., i, 60, 1846). La Métairie, La Salle's notary, in his expedition down the Mississippi in 1682, mentions the Akansea villages as follows: "On the 12th of March we arrived at the Kapaha village, on the Arkansas. Having established a peace there and taken possession, we passed on the 15th another of their villages situated on the border of their river, and also two others farther off in the depth of the forest, and arrived at that of Imaha, the largest village of this nation" (French, Hist. Coll. La., 2d s., it, 21, 1875). In July, 1687, 2 of their villages were, according to Joutel, on Arkansas river, the others being on the Mississippi. St Cosme, who descended the Mississippi with Tonti in 1698, found the tribe, or at least 2 of the villages, decimated by war and smallpox, the disease having destroyed "all the children and a great part of the women." He estimated the men of the 2 villages at 100. De l'Isle's map of 1700 places the Acansa village on the south side of Arkansas river. Gravier (1700) locates the village of Kappa on the Mississippi half a league from the water's edge and 8 leagues above the mouth of the Arkansas. Tourima seems to have been close by. Gravier says: "The Sitteoui Akansea are five leagues above its [the Arkansas'] mouth and are much more numerous than the Kappa and Tourima; these are the three villages of the Akansea." A document of 1721 (N. Y. Doe. Col. Hist., v, 622, 1855) says, on what authority is unknown, that the "Acansa" who were on the east side of the Mississippi, as has been noted above, differed from the "Acansia" who dwelt on the west side. Nuttall says the people called Arkansa by Charlevoix were then (1761) made up of confederated remnants of ruined tribes. At the time Le Page Dupratz visited that section, a few years later, it seems the Akansea had retired up the Arkansas river and were living about 12 miles from the entrance of White river, and had been joined by the Michigamea and some Illinois. Sibley (1805) states that the Arkensa were then in 3 villages on the south side of Arkansas river about 12 miles above Arkansas Post. They claimed to be the original proprietors of the country on Arkansas river, extending up it about 300 miles to the Osage country. According to a Mexican document there were 150 families on Sulfur creek, a southern affluent of Red red of Texas, in 1828. Porter in 1829 said they were then in the Caddo country on Red river in Louisiana. In 1877 they were on their reservation in the north east corner of Indian Territory, and in that year the Ponca tribe was brought on their reservation for a short time, being removed to the present Ponca reservation, west of the Osage, in 1878. Most of the Quapaw soon left their reservation and removed to that of the Osage. On account of the great change wrought in the condition of these Indians by contact with the whites, their true character and customs can be learned only by reference to the accounts of the early explorers. Father Zenobius (Le Clercq, Estab. Faith, Shea ed., 2,168, 1881) says: " These Indians do not resemble those at the north, who are all of a morose and stern disposition; these are better made, civil, liberal, and of a gay humor." Joutel says they are strong, well made, and active; " the females better made than those of the last village [Cahinnio?] we passed." That the people had made considerable advance in culture is evident from the accounts given of their structures; as, for example, the walled village described above. They also built large mounds-the height of one is given as 40 feet-on which they placed, in some instances, their chief buildings. Joutel (Margry, Dec., in, 442, 1878) mentions a house "built on a place a little elevated [mound]," of great pieces of wood jointed one with another dovetailed to the top, of beautiful cedar (cedre) wood (cypress?), and covered with bark. Their village houses he describes as long, with "domed" roofs, each containing several families. Mention is made of a fish weir near one of their villages, in an artificial canal, and of nets which De Soto's followers utilized on their arrival for procuring a supply of fish. The Akansea were active tillers of the soil, and also manufacturers of pottery, many of the finest specimens taken from the mounds of east Arkansas in all probability having been made by this tribe. Their drum was made by stretching skin over a large pottery vessel. Du Poisson (1727) speaks of their painted designs on skins. A matachee, he says, "is a skin painted by the Indians with different colors, and on which they paint calumets, birds, and animals. Those of the deer serve as cloths for the table, and those of the buffalo as coverings for the bed." The same author describes their dress of ceremony as "well mataché, that is having the body entirely painted of different colors, with the tails of wildcats hanging down from places where we usually represent the wings of Mercury, the calumet in their hands, and on their bodies some little bells" (Kip, Early Miss., 258,1866). Their method of disposing of their dead was by burial, often in the floor of their houses, though usually they were deposited in graves, sometimes in mounds; sometimes the body was strapped to a stake in a sitting position and then carefully covered with clay. Though polygamy was practiced to some extent, it was not common. The population of the Quapaw at the time of De Soto's visit in 1541 must have been considerable, as the number of those of the village of Pacaha, who fled to the island on the approach of the Spaniards, is given as 5,000 or 6,000. Father Vivier (1750) speaks of the "Akansas" as "an Indian tribe of about 400 warriors," equaling 1,400 to 1,600 souls (Kip, Early Miss., 318, 1866). Porter (Schoolcraft, Ind. Tribes), gives 500 as their number in 1829. In 1843 they numbered 476. In 1885 there were 120 on the Osage reservation and 54 on the Quapaw reservation; and in 1890 the total number on both reservations was given as 198. The population in 1909, including all mixed-bloods, was 305, all under the Seneca School superintendency, Okla.

The following are the gentes of the Quapaw as obtained by J. O. Dorsey:

Zhawe (beaver), Wazhingka (small bird), Wasa (black bear), Te (buffalo), Petang (crane), Nanpanta (deer), Shangke (dog), Khidh (eagle), Anpan (elk), Hu (fish), Mantu (grizzly bear), Hangka (ancestral), Tangdhangtanka (panther), Wesa (snake), Mikakh (star), Mi (sun), Tukhe (reddish yellow buffalo), Wakanta (thunder-being), Ke (turtle), Nikiata (meaning unknown), Tizhu (meaning unknown), Makhe (upper world).

Other subdivisions are: Grands Akansas Epiminguia Ozark, Petits Acansas, and possibly the Casqui. The Quapaw participated in the following treaties with the United States: St Louis, Aug. 24, 1818; Harrington's, Ark., Aug. 15, 1824; at an unnamed locality, May 13,1833; Camp Holmes, Ind. Territory, Aug. 24, 1835; Washington, Feb. 23, 1867. The Quapaw villages were Imaha, Tongigua, Tourima, Ukakhpakhti, and Uzutiuhi, but it is probable that Imaha and Tourima were identical.

Quapaw

Die Quapaw sind ein nordamerikanischer Indianerstamm aus dem Dhegiha-Zweig der Sioux-Sprachfamilie

 

Wohngebiet

Wie die anderen Mitglieder dieser Untergruppe (Osage, Ponca, Kansa und Omaha) wanderten die Quapaw westwärts von der Atlantikküste, durch das Ohiotal, weiter den Mississippi River hinab bis in das heutige Arkansas, und vertrieben die dort lebenden Tunika und Illinois. Sie siedelten in dem fruchtbaren Gebiet, wo der Arkansas River in den Mississippi fließt, und gründeten vier Dörfer an der Mündung des Arkansas. Die Mehrzahl der Stammesmitglieder lebt heute im nordöstlichen Oklahoma.

 

Geschichte

Als Hernando de Soto den Quapaw 1541 begegnete, bezeichnete er sie als Capaha oder Pacaha. Ihr Hauptort war stark befestigt, umgeben mit Palisaden und einem tiefen Graben. Er lag zwischen dem Mississippi und einem See westlich des Arkansas, wahrscheinlich im heutigen Phillips County. Den nächsten Kontakt mit Weißen hatten sie erst etwa 130 Jahre später, als der Jesuitenpater Jacques Marquette seine berühmte Reise den Mississippi abwärts machte und sie Akansea nannte. 1682 besuchte Robert de La Salle die Quapaw, machte sie zu seinen Verbündeten und nahm formell ihr Land für Frankreich in Besitz.

Wie viele andere Stämme erlitten die Quapaw einen starken Bevölkerungsrückgang durch Krankheiten, die von den Europäern eingeschleppt wurden. 1699 wurden sie von einer Pockenepidemie heimgesucht, die der größten Teil des Stammes nicht überlebte . In einem Zeitraum von nur 80 Jahren wurde das Volk der Quapaw von 5000 auf etwa 700 Angehörige reduziert. Sogar heute gibt es noch nicht so viele Quapaw wie zu Beginn des 17. Jahrhunderts.

Nach dem Sieg Englands über Frankreich im sieben Jahre dauernden French-Indian War verlor Frankreich 1762 das Land westlich des Mississippi an die Spanier. Die Spanier und Engländer, wie schon zuvor die Franzosen, hatten erkannt, dass die Quapaw wichtige Verbündete waren. So versuchten die Briten erfolgreich, die Gunst der Quapaw mit Geschenken und hochwertigen Handelsgütern zu gewinnen. 1784 endete die traditionelle Feindschaft zwischen Quapaw und Chickasaw.

1801 wechselte die Herrschaft über das Gebiet, in dem die Quapaw lebten, erneut an die Franzosen unter Napoleon. Aber schon zwei Jahre später endete dessen Traum von einem amerikanischen Reich und er verkaufte Louisiana an die Vereinigten Staaten unter Präsident Thomas Jefferson.

1834 wurden die Quapaw gezwungen, ihr Land am Arkansas zu verlassen und in das nordöstliche Indianerterritorium umzuziehen. Ihre Nachbarn waren nun die Shawnee, Seneca und Cayuga. Das 20. Jahrhundert begann sehr vielversprechend für die Quapaw, denn man fand reiche Blei- und Zinkvorkommen auf ihrem Land, und einige Quapaw brachten es zu Wohlstand.

 

Kultur

Wie die mit ihnen verwandten Osage besaßen die Quapaw ein System von Clans und Zeremonien mit komplizierten Ritualen waren sehr beliebt. Sie lebten vom Ackerbau und ihre Kultur war fortschrittlicher als die der nördlichen Stämme. Ihre Dörfer waren von Palisaden geschützt und die öffentlichen Gebäude bestanden aus miteinander verzahnten Baumstämmen und Dächern aus Baumrinde. Oft standen sie auf künstlichen Erhebungen, den so genannten Mounds, zum Schutz gegen die häufigen Überschwemmungen. Die normalen Häuser waren rechteckig und groß genug, um mehreren Familien Platz zu bieten. Die Quapaw waren bekannt als exzellente Töpfer. Ihre Toten wurden gewöhnlich im Boden beerdigt, manchmal aber auch an einem Pfahl in sitzender Position und wurden anschließend mit Erde bedeckt. Viele Quapaw konvertierten zur Peyote-Religion, die von einem Caddo namens John Wilson eingeführt worden war. Die Peyote-Religion enthält auch christliche Rituale und Symbole und wurde später unter dem Namen Native American Church bekannt.

Weitere mittelamerikanische Völker - Beschreibung der Stämme

Weitere mittelamerikanische Völker - Beschreibung der StämmeDie Stämme, die im Nordwesten von Südamerika die Goldkulturen hervorbrachten, sind Chibcha sprechende Stämme, die in vorkolumbischer Zeit auch im Süden von Mittelamerika lebten. In Panama, Kostarika, Nikaragua und El Salvador haben sie sich zu bemerkenswerten Kulturen entwickelt. Allerdings ist das Wissen über diese Kulturen wesentlich geringer als das der Kulturen in den mittleren Anden und Zentralmexiko. In das Gebiet südlich der Maya - also südlich des heutigen Guatemalas und Honduras und nördlich der Anden - sind Völker sowohl aus Norden wie auch Süden eingewandert. Von Norden siedelten sich Nahua sprechende Stämme an - also Verwandte der Azteken und Tolteken - und von Süden Chibcha sprechende Stämme - also Stämme, die verwandt mit den Muisca waren. Ihre Kulturen brachten kunstvolle Goldarbeiten hervor. Die Spanier nannten das heutige Panama «Goldkastilien» und Kostarika erhielt die Bezeichnung «Reiche Küste» auf ihren Landkarten. In beiden Gebieten entstanden keine so großen Staatengebilde, wie sie die Azteken und Maya hervorbrachten, stattdessen war das ganze Territorium in vorkolumbischer Zeit in kleinere Staaten zersplittert. Der Name dieser Kulturen entstand aus dem Namen des Gebietes, in dem sie wohnten.

 

Chiriqui Ein gleichlautender geographischer Begriff gab ihnen ihren Namen. Sie lebten in vorkolumbischer Zeit und bearbeiteten Gold und Goldlegierungen.

 

Chorotega (Chorotegen) In Nikaragua und El Salvador haben 400 Jahre vor der Konquista Stämme gelebt, die aus Mexiko einwanderten. Bekannt sind die Chorotega, die mit den mexikanischen Otomi sprachlich verwandt sind. Sie waren Maisbauern lebten vor Ankunft der Europäer in Nicaragua - genauer in den heutigen Provinzen Granada, León und Masaya. Sie bemalten Keramik mit Motiven von Alligatoren, Jaguaren und Vögeln.

 

Coclé Sie sind von den unbekannten Kulturen die bekannteste. Ihre Heimat war das westliche Panama, vor allem die Halbinsel Azuero am Golf von Panama. Die Coclé trieben Ackerbau - kultivierten Mais, Kartoffeln und Baumwolle. Als Jagdbeute erlegten sie Hirsche, Tapire, Leguane und Nabelschweine - das Pekari. Sie gehörten zu den Goldvölkern des vorkolumbischen Amerika. Gold und Salz waren ihre Güter beim Tauschhandel. In Maya-Brunnen wurden goldene Gegenstände - die Cenotes - der Coclé-Kultur gefunden. Anhand von spanischen Berichten sind ein Totenkult und entsprechende Bestattungsrituale bekannt. Ein gestorbener Kazike wurde über dem Feuer mumifiziert und in einem Heiligtum seiner Sippe, in dem bereits Mumien lagen, beigesetzt. Die vom Kaziken zu Lebzeiten ausgesuchten Frauen und Dienern wurden getötet, um den Herrscher ins Totenreich zu begleiten. Dies zumindest berichten die Aufzeichnungen der spanischen Expedition von Gaspar des Espinosas. Goldarbeiten und Keramik der Coclé sind vor allem in Form von Tellern und Schalen erhalten geblieben. Dreibeinige Gefäße waren mit Jaguar- und Krokodilmotiven verziert worden. Gleiche Tiermotive sind auch in der Töpferei der Coclé dominierend, jedoch war die Ausführung höchst eigenwillig gestaltet.

 

Disquis-Kultur Ihr Name ist abgeleitet von dem gleichnamigen Fluß in dessen Tälern sie wohnten und wo Archäologen ihre Kultur entdeckten. Disquis bedeutet in der Sprache benachbarter Stämme «Großer Fluß». Die Spanier nannten den Disquis Rio Grande de Terreba. Diese Kultur hat die eigenartigsten wie auch rätselhaftesten Relikte Altamerikas hinterlassen. Zu diesen Werken gehören hunderte Steinkugel von höchster Präzision, aber auch Steinplastiken die Menschen und Jaguare mit Jaguarmasken darstellen. Ihre Sprache war Chibcha.

 

Nicarao In Nikaragua hat sich eine Nahua sprechende Gruppe niedergelassen, die sich nach dem Namen ihres Häuptlinges Nicarao bezeichnete. Daraus entstand der spätere Name des Staates Nikaragua. Sie lebten an dem Ufer des Nikaragua-Sees. Der Archäologe Bovallius hatte bereits im 19. Jahrhundert auf Inseln des Sees Statuetten entdeckt. Wer ihre Schöpfer waren, ist bis heute unbekannt. Am Lago de Managua in Nikaragua ist man ebenfalls auf eine unbekannte 2000 Jahre alte Kultur gestoßen. Sie deutet auf die ältesten Großwildjäger Mittelamerikas hin.

 

Pipil Ein Nahua sprechender Stamm in Mittelamerika waren die Pipil, was so viel wie «Prinzen» bedeutet. Sie sind eine toltekische Gruppe, die Tula verließen und bis zur Pazifikküste von El Salvador zogen.

 

Talamanca-Kultur Die Menschen der Talamanca-Kultur bewohnten ein Gebiet, in dem im Westen ein Gebirge gleichen Namen existiert und im Osten das Karibische Meer liegt.

 

Tarahumara Die Tarahumara-Indianer, die in den unwegsamen Barranca del Cobre im nordwestlichen Bundesstaates Chihuahua gelegenen Kupfercanon leben und dort vor den Kolonialherren Schutz suchten, praktizieren die religiöse Zeremonie des Peyotl. Sie ließen sich im 17. Jahrhundert christianisieren und bemerkten viel zu spät, dass die Kolonialherren sie grausam unterdrückten. Sie leisteten erbitterten Widerstand und kehrten zu ihren Glauben zurück. In ihrer eigenen Sprache nennen sie sich Rarámuri, was «Laufen» bedeutet. Zur Zeit des Erntedankfest begehen die Tarahumara ihren rituellen Laufwettbewerb, bei dem bis zu 200 Kilometer lange Strecken zurückgelegt werden. Die Läufer treiben mit dem Fuß eine kleine Holzkugel vor sich her.

 

Veraguas Auch sie sind benannt nach einem gleichlautenden geographischen Namen. Sie sind eine vorkolumbische Kultur, die reines Gold verarbeitete ebenso Kupfergoldlegierungen herstellte.

 

Kuna (ein Stamm der San Blas-Inseln) Die Kuna-Indianer leben vor der Küste Panamas auf den San-Blas-Inseln. Der Stamm verteilt sich auf mehrere Inseln. Ihre traditionelle Kleidung besteht bei den Frauen aus Bluse, Wickelrock und Kopftuch. Perlenschnüre sind traditioneller Arm- und Fußschmuck.Chibcha.

Weitere indianische Völker Mittelamerikas

Völker im Norden Mexikos

Das Gebiet der Baja California ist nur sehr spärlich besiedelt. Es gibt nur im äußeren Norden in der Nähe der Grenze zum USA-Bundesstaat Kalifornien einige Gruppen indianischer Bevölkerung. Zu ihnen gehören die Kumiai, die Kiliwa und die Cucapá. Die wichtigsten Siedlungen der mexikanischen Indianer liegen in den schwer zugänglichen Kettengebirge im Hinterland der pazifischen Küste. In dieser Gegend zwischen der Sierra Madre Occidental und Sierra del Sur haben die Indianer ihr Brauchtum und ihre Baukunst erhalten. Bei den Cora und Huichol, die zwischen Mazatlán und Guadalajava leben, besitzen die Tempel Fenster, damit die Götter die Opfergaben begutachten können. Die Huichol unternehmen Jahr für Jahr große Streifzüge durch das Gebirge, um den dornenlosen Kaktus der Gattung Lophophora, deren oberirdischer Teil Peyotl genannt wird, zu suchen. Der Kaktus besitzt das berauschende Alkaloid Meskalin. Dieser Kaktus ist ein Teil der Religion der Huichol, da sie im Zustand des Rausches Botschaften ihrer Götter empfangen.

Völker der mittelamerikanischen Landbrücke

Was wissen wir von diesen Völkern? Unsere Kenntnisse von den indianischen Völkern, ihrer Geschichte, ihrer Kultur und ihrer Lebensweise ist lückenhaft. Sie lebten und leben auf den Territorien der Staaten Honduras, Nikaragua, Kostarika und Panama. Nur in einzelnen kleineren Gebieten können historische Abläufe durch archäologische Funde und ethnografische Fakten in groben Zügen skizziert werden. Es wurden in Kostarika und Panama indianische Fürstengräber gefunden, die wichtige Ergebnisse für die Kulturgeschichte der beiden Kontinente verspricht. In Nordwest-Kostarika und in der Kanalzone sind gelegentlich Steinspitzenfunde gemacht worden, die auf eine Zeit des Jägertums hinweisen. Die Muschelhaufen am Strande des Golfs von Parita, der in Panama liegt, sind die ältesten Anzeichen menschlichen Lebens in diesem Raum. Sie waren halb seßhaft und lebten von der Jagd, Fischfang und dem Einsammeln von Schalentieren. Keramik war ihnen unbekannt. Durch den Radiocarbon-Test wurde ein Alter dieser Überreste von 4.850  100 Jahre v. u. Z. festgestellt. Bei Ausgrabungen stieß man auf Dorfanlagen, die auf eine relativ späte Einführung des Bodenbaus schließen lassen, die ungefähr der Zeit des vorklassigen Mexikos entsprechen dürfte. In jüngeren Schichten mehren sich die Anzeichen, für das Vorhandensein einer Arbeitsteilung, sozialer Schichtung und einem entwickelten Zeremonialleben. Auf dem Gebiet der Gold- und Silberbearbeitung weisen die Bewohner Mittelamerikas bedeutende handwerkliche Leistungen auf. Sie kannten verschiedene Gußtechniken und arbeiteten bereits mit einer Legierung aus Gold und Kupfer (Tumbaga) und verstanden es, Kupfergegenstände zu vergolden. Diese Meister, die in den wahrhaftigen indianischen Goldländern wohnten, waren Völker der Chibcha-(Tschibtscha-)Sprachfamilie, deren Nachkommen heute noch in Kolumbien, Kostarika und Panama leben. Diese Goldarbeiten wurden auch in den Fürstengräbern der mittelamerikanischen Landbrücke gefunden und stammen aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Bei Ausgrabungen dieser Fürstengräber fand man mehrere weibliche und männliche Leichen als Grabbeigabe, was auf ein ausgeprägtes Abhängigkeits-Verhältnis und Vielweiberei der herrschenden Klasse hinweist. Man geht davon aus, dass das südliche Mittelamerika aus zahlreichen Kleinstaaten bestanden hat, die von mächtigen Häuptlingen und Fürsten beherrscht wurden, und sich ständig in kriegerischen Auseinandersetzungen befanden. Die Kultur und Sprache der Indianerbevölkerung zeigt Beziehungen zu Völkern im nördlichen Mittelamerika und auch zu südamerikanischen Gruppen. Aus dem nördlichen Gegenden Mittelamerikas sind die Nikarao, welche ebenso wie die Pipil in El Salvador eine altertümliche uto-aztekische (Nahua-)Sprache sprechen oder sprachen. Man sieht beide Stämme als Nachkommen toltekischer Einwanderer an, die im 12. Jahrhundert Tula aufgaben und nach Südosten zogen. Die Sigua, die ein Nahua-Volk sind, leben außerhalb dieses Sprachraumes an der Chiriqui-Lagune. Mit Völkern Mexikos (Otomi) sind wahrscheinlich die Chorotegen verwandt, die in Nikaragua eine alte Kultur haben. Stämme aus dem Tiefland Südamerikas wanderten an der Küste entlang nach Zentralamerika. Die meisten Vertreter dieser Kultur sprechen Chibcha-Sprachen. Ausnahme sind die isolierten Gruppen wie die Choco in Ostpanama und in Kolumbien sowie die Jicaque in Honduras. Nahrungsgrundlage der Waldindianer sind Pflanzenknollen, die Früchte der Pejibaye-Palme sowie Produkte von der Jagd und vom Fischfang. Auch heute leben einige Stämme noch in Clans. Clanvorsteher und der Ältestenrat regeln die Angelegenheiten der Dorfgemeinschaft. Der Medizinmann hat zum Teil noch eine wichtige soziale Rolle. Die Sumo-Indianer, die in Nikaragua leben, halten an ihrer alten Religion fest und praktizieren weiterhin die traditionelle Kopfdeformation. In den mittelamerikanischen Ländern ist die indianische Bevölkerung heute stark mit Mestizen durchsetzt.

Die Maya-Stadt Yaxchilan

Die Ruinen von Yaxchilan wurden 1881 von Erwin Rockstroh entdeckt. Sie gehören zu den bedeutendsten archäologischen Stätten des Chiapas. Errichtet wurde die Stadt in der Flußschleife des Usumacinta und erstreckt sich entlang des Flusses landeinwärts. Seine archäologische Bedeutung erhielt die einzige Maya-Stadt wegen der monumentalen Architektur und wegen der einzigartigen Sklupturen. Im Zentrum von Yaxchilan erheben sich zwei Hauptgruppen: Die Kleine und die Große Akropolis. Innerhalb dieses Bereiches erheben sich etwa 130 Gebäude. Itzamnah Balam (herrschte von 726 bis 742 n. Chr.) und sein Sohn Yaxun Balam (Herrscher von 752 bis 770 n. Chr.) waren für die Bautätigkeit und die Komplexität maßgeblich verantwortlich. 110 Hierglyphentexte der Stadt sind heute noch gut erhalten, die vor allem während der Regentschaft beider Herrscher entstanden. Sie konnten entziffert werden. Die Angaben berichten über die Geschichte Yaxchilans von einem Zeitraum zwischen 359 bis 808 n. Chr. Laut dieser Berichte war Yaxchilan eine bedeutende Stadt ihrer Zeit, aber die Herrscher waren nur Vasallen . Im 8. Jahrhundert war das Maya-Zentrum Yaxchilan mit der nur etwa 26 Kilometer entfernten Stadt Bonampak verbündet.

Die Maya-Stadt Xkipche

Eine Stadt im Puuc-Gebiet ist Xkipche. Sie liegt in einem Gebiet, dass sich 1200        südlich der Sierrita de Ticul im Südwesten des mexikanischen Bundesstaates        Yucatán entwickelte. Die wichtigsten Hinterlassenschaften in diesem Kulturraum        sind Steingebäude.

 

       Im Dezember 1883 besuchte der deutsch-österreichische Architekt und Fotograf Teobert       Maler mit zwei indianischen Helfern die neun Kilometer südlich von Uxmal gelegene        Ruinenstadt Xkipche auf. Er hinterließ eine Beschreibung, eine Skizze und ein Foto       des am besten erhaltenen Gebäudes - dem Palast (Gebäude A1).

 

       Das Puuc-Gebiet war dicht besiedelt, jedoch wissenschaftliche Untersuchungen über       die Architektur und Keramik befinden sich noch im Anfangsstadium. Die Universität       Bonn und mexikanische Institutionen haben von 1991 bis 1997 mehrmonatige Grabungsarbeiten       unternommen.

 

       Die Ruinenstadt Xkipche wurde hinsichtlich ihrer Ausdehnung, ihrer sichtbaren Ruinen        untersucht und eine Datierung vorgenommen. Die 278 Gebäude der Stadt befinden sich        auf einer Fläche von etwa 0,7 Quadratkilometern, die in acht Gruppen errichtet        wurden. Etwa 2.000 bis 3.000 Einwohner haben wahrscheinlich die Stadt in ihrer        Blütezeit bewohnt. Im Zentrum des Ortes befanden sich die Palast- und        Zeremonialgebäude, um die kreuzförmig in alle Himmelsrichtungen weitere        Gebäudekomplexe weniger dicht gruppiert waren.

 

       Wie sich schon Teobert Maler für den Palast - das Gebäude wird heute als A1        bezeichnet - am meisten interessierte, so konzentrierten sich die Ausgrabungsarbeiten       wiederum um dieses Gebäude und um benachbarte Gebäudegruppen.

 

       Im Puuc-Gebiet ist der Palast von Xkipche das drittgrößte Gebäude mit        seinen 45 Räumen. Aus zwei Trakten - einem in West-Ost-Richtung verlaufenden        Ostflügel und ein L-förmiger Südflügel - besteht das zweigeschossige       Bauwerk, dass zwischen 650 und 1050 n. Chr. in mehreren Bauphasen errichtet wurde.       Es steht auf einer künstlich angelegten Plattform.

 

       Unterhalb der Plattform ist man bei Ausgrabungen an den Gebäuden A4 und A6 auf        Keramikscherben aus sehr früher Zeit gestoßen. Mauerreste unterhalb des       Gebäude A4 stammen aus einer Zeit vor 500 n. Chr., die abgerissen wurden, um        einen L-förmigen Gebäudeteil darüber zu errichten. Ein verzierter        Stuckfries charakterisiert diese Bautätigkeit.

 

       Unterhalb der Südseite des Gebäudes A1 sind ebenfalls Mauerreste eines        Vorgängerbaus freigelegt wurden, die farbig gestaltet waren. Zwischen 650 und 700       n. Chr. wurde dieser Komplex abgerissen und durch den in West-Ost-Richtung        verlaufenden Trakt mit seinen zwölf Zimmern ersetzt. Kurze Zeit darauf entstand       das Erdgeschoß des Südflügels. Zwischen 800 und 900 n. Chr. wurde       das Gebäude A1 zu einem monumentalen Bauwerk erweitert, dem eine große       Freitreppe auf der Südseite angefügt wurde. Sie ermöglichte den Zugang zu       den Räumen des Obergeschosses, die man nun erbaute.

 

       Zwischen 950 und 1050 n. Chr. wurde dem Ostflügel des Gebäudes A1 eine       Plattform aufgesetzt, die zehn Räume als Obergeschoß dienen sollte. Als man        eine Wandhöhe von 1,80 Meter erreicht hatte, hörte die Bautätigkeit       abrupt auf. Eine weitere Baumaßnahme am gleichen Gebäude wurde auch gestoppt.

 

       Der Grund dieses Baustopps ist bis heute noch nicht geklärt. Anzeichen auf       kriegerische Auseinandersetzungen konnten nicht gefunden werden. Eher vermutet man einen       Klimawechsel - durch geringere Nierderschläge verschlechterte sich        Nahrungsversorgung der Bevölkerung.

Die Maya-Stadt Uxmal

Die Stadt Uxmal war die wichtigste Stadt im Gebiet Puuc. Uxmal (wörtlich: Dreimal gegründet) ist in ihrer städtebaulichen Anlage die geschlossenste der Maya-Städte. Sie ist eine der schönsten Maya-Städte, nicht als Ganzes, sondern mit ihren einzelnen Bauwerken. Erwähnenswert sind der Palast der Könige - in welchem die Herrscherdynastie von Uxmal das Geschlecht der Xiu residierte, das Nonnenkloster - sogenannt, weil die Priesterinnen der Vesta hier residierten, in dessen Nähe erhebt sich der Palast des Magiers, an dem verschiedene historische Umbauten festgestellt wurden und das benachbarte Haus des Palastes der Könige ist das Haus der Schildkröten - sogenannt wegen des relativ echt ausgeführten Motiv auf dem Reliefdekor. Der Palast der Könige steht auf einer künstlich abgeflachten 15 Meter hohen Anhöhe. Von ihm kann man die gesamte Stadt überblicken. Der Palast und das       Nonnenkloster sind die schönsten Paläste Mexikos. Letztgenanntes Bauwerk erinnert an ein Klosterhof mit Kreuzgängen. Es ist ferner von vier niedrigen Gebäuden - die in alle Himmelsrichtungen verlaufen - umgeben, die von reichen Reliefs an den Mauern bedeckt sind.

Blick über Uxmal. Vorne links: Taubenhaus, rechts: Hauptpyramide. Hinten links: Nordgruppe, Mitte: Nonnenviereck, rechts: Schildkrötenhaus und Zauberer-Pyramide
Blick über Uxmal. Vorne links: Taubenhaus, rechts: Hauptpyramide. Hinten links: Nordgruppe, Mitte: Nonnenviereck, rechts: Schildkrötenhaus und Zauberer-Pyramide

Die Maya-Stadt Uaxactun

Uaxactun ist eine der frühesten historischen Stätten der Maya. Sie ist im Peten in Guatemala erbaut worden. Die von Tikal 23 Kilometer nördlich gelegene Stadt hatte ihre Blüte zur Zeit der Klassik (250 - 909 n. Chr.). In der Klassik der Maya ist die Hieroglyphenschrift als wichtigstes kulturelles Merkmal entwickelt worden. Von der Mittleren Präklassik bis in die Spätklassik war Uaxactun mit Unterbrechungen bewohnt. Einmal wurde die Stadt gegen Ende der Späten Präklassik (150 - 250 n. Chr.) verlassen, wo man auch andere Städte des Tieflandes zeitgleich aufgab. Die erste Aufzeichnung der Stadt stammt aus dem Jahre 328 n. Chr. und die letzte um 889 n. Chr. Bei Ausgrabungen in der Gruppe A von Uaxactun wurden unter einer Palastanlage die Überreste einer ovalen Sockelplattform aus der Frühklassik entdeckt. Die Gebäude dieser Zeit besaßen eine hölzerne Dachkonstruktion das mit Palmstroh gedeckt war. Die Siedlungen der Olmeken sind in Nord-Süd-Richtung errichtet worden, die der Maya in Ost-West-Richtung, was typisch an der Golfküste war. Dies läßt auf eine eigenständige nicht von außen beeinflußbare Entwicklung der Monumentalarchitektur schließen. Eines der bekanntesten Gebäude der Stadt ist das Bauwerk mit der Bezeichnung E-VII-B. Dabei handelt es sich um einen Pyramidenbau mit einem Treppenaufgang an jeder Seite, der von Stuckmasken gesäumt war. Das Gebäude diente astronomischen Zwecken - unter anderem der Sonnenbeobachtung. Die Plattform der Gruppe E hat eine Ausdehnung von 40.000 Quadratmeter und weist eine strenge architektonische Formation auf, die erstmals in Uaxactun gefunden wurde. Der Gebäudekomplex H ist auch auf einer Plattform entstanden. Das gesamte Bauwerk ist 1985 ausgegraben wurden. Die Außenfassaden waren rot bemalt und besaßen zur Verzierung figürliche Malerei. Das Hauptgebäude mit der Bezeichnung Sub-3 besitzt einen Treppenaufgang zur oberen Plattform, der zu beiden Seiten mit Stuckmasken flankiert ist und mit roter, schwarzer und weißer Farbe bemalt wurde. Das Eingangsgebäude ist mit Darstellungen von göttlichen Ahnen verziert, die vielleicht die göttliche Herkunft einer Abstammungslinie - vielleicht des Herrschers von Uaxactun - symbolisieren. In Grabkammern und -stätten des Adels und hoch gestellter Bevölkerungsgruppen wurden Gefäße und Essgeschirr mit einem Loch in der Mitte, dass die rituelle Tötung symbolisiert, gefunden. Während der sogenannten Aurora-Phase von Kaminaljuyu (200 - 400 n. Chr.) zerschlug man alle Monumente mit Hieroglyphen und als weiteres bedeutendes Ereignis wurde die Oberschicht abgelöst. Grund dafür was wahrscheinlich das Eindringen der K'iche', die die Hieroglyphenschrift nicht kannten. Veränderungen gab es in vielen Teilen des Tieflandes, so kontrollierten einst El Mirador und Nakbe den Norden, wurden dann aber von den aufblühenden Stätten Uaxactun und Tikal und von weiteren komplexen Staaten als herrschende Metropolen abgelöst. Dies bedeutende den Niedergang von Kaminaljuyu. Im Jahre 378 n. Chr. starb der Herrscher von Tikal Große Jaguartatze. Siyaj K'ak', der erstmals in El Peru auftauchte als neue Herrscherdynastie, setzte in zahlreichen Städten - so auch in Uaxactun - 379 n. Chr. neue Fürsten ein.

Der „Tempel der Masken“ in Uaxactún
Der „Tempel der Masken“ in Uaxactún

Die Maya-Stadt Tikal

Tikal ist die größte von den Maya erbaute Stadt. Sie hat 3.000 Bauten auf einem Areal von 16 km2 und erreicht damit gewaltige Dimensionen. Die Metropole liegt in Guatemala und wird von einem reichen an Flora und Fauna bestehenden Nationalpark umschlossen. Bei Ausgrabungen Ende der 50er Jahre kamen Hunderte von Stelen, Altären und Gräbern zum Vorschein. Die Kultstätte, die zwischen 600 v. Chr. und 900 n. Chr. besiedelt war, hat im Zentrum fünf gigantische Tempelpyramiden. Ihre Höhe betragen zwischen 38 und 70 m und überragen damit die benachbarten kleineren Tempel und Baumriesen des Regenwaldes. Mehrere Generationen bauten an dieser Stadt. Die Bauwerke wurden auf Fundamenten älterer Bauten errichtet. Der Tempel des Jaguars ist auf einer außerordentlich steilen Pyramide errichtet worden. Im Süden der Metropole erhebt sich die Zentrale Akropolis. Sie besteht aus mehr als 40 ein- bis zweistöckigen Gebäuden, die auf unterschiedlichen Ebenen liegen und sechs Innenhöfe aufweisen. Die Anordnung der Gebäude erscheint willkürlich, aber in Wirklichkeit folgt sie einer strengen Rangfolge. Um dies zu erkennen, muß man in geringer Entfernung die Anlage genauer betrachten. Auf der oberen Plattform befindet sich der sogenannte Tempel V. Links und rechts erheben sich zwei 43,5 m hohe Bauwerke. Am Rand der Kultstätte befinden sich auch drei Ballspielplätze.

Der Große Platz von Tikal, die Nordakropolis und Tempel I
Der Große Platz von Tikal, die Nordakropolis und Tempel I

Die Maya-Stadt Seibal

Steele 11
Steele 11

Die Maya-Stadt Seibal liegt am Rio de la Pasión. Drei große Komplexe von etwa 1,7 Quadratkilometer Größe bilden das Zentrum dieser Metropole. Zu Beginn der Mittleren Präklassik wurde die Stadt besiedelt. Während der Zeit der Frühen Klassik erreichte Seibal ihren Höhepunkt bevor die Stadt Mitte des 7. Jahrtausend verlassen wurde. Grund dafür waren nicht nur militärische Konflikte, sondern auch klimatische, ökologische wie auch kulturelle Faktoren. Seibal und andere Regionen wurden gegen Ende der Spätklassik von Nicht-Maya-Kulturen von der Pazifikküste her erneut besiedelt. Dies ist auf der Stele 10 vor dem Gebäude A-3 nördlich des Südplatzes vermerkt. Als andere Städte zwischen 830 und 889 n. Chr. aufgegeben wurden, entwickelt sich Seibal zu einem wichtigen Zentrum von überregionaler Bedeutung. Der Fremdeinfluß bringt erneut einen Aufschwung, wie Forscher vermuten. Dies ist an verschiedenen Keramiken und an Gesichtszügen auf den Stelen zu erkennen. Die Herrscher sehen sich mit der Tradition der Klassik verwurzelt und streben 849 eine überregionale politische Bande an, so zumindest berichtet die Stele 10. Die Stadt diente bis 930 n. Chr. als Handelszentrum und wiederum wurde die ehemalige Maya-Stadt Mitte des 10. Jahrhunderts verlassen. Es erfolgte eine weitere Besiedlung Seibals wobei die Stadt zu einem wichtigen politischen wie auch ökonomischen Zentrum aufstieg. Schon vor den Maya gab es am Rio de la Pasión Zivilisation, die bis vor Christi zurückreicht.

Die Maya-Stadt Sayil

Sayil war ein bedeutendes Zentrum in der Puuc-Region. Die Städte in diesem Gebiet lagen etwa 6 bis 8 Kilometer auseinander. Kleinere Ortschaften waren sogenannte Trabantensiedlungen der größeren Ansiedlungen. Oft lagen die kleineren Stätten am Rande der Kleinstaaten, um die Grenzen zu sichern. Die Dörfer waren meist landwirtschaftlich ausgerichtet. Sayil lag in den Hügeln von Bolonchen und dehnte sich auf etwa 5 Quadratkilometer aus. 7.000 bis 8.000 Menschen lebten in der Stadt. Monumentale Steinbauten, die durch Zeremonialstraßen miteinander verbunden waren, prägten das Stadtbild. Das bedeutendste Bauwerk ist der Große Palast. An diesem Gebäude wurde 100 bis 250 Jahre - von 650 bis 900 n. Chr. - gebaut. Es war wahrscheinlich die Residenz der herrschenden Familie oder diente als Verwaltungszentrum oder hatte vielleicht auch eine Doppelfunktion. Rund um die Stadt dehnte sich Kalkmergel-Tal aus, welches wertvollen landwirtschaftlichen Boden besaß. Die Wohnkomplexe der herrschenden Familie lagen unmittelbar im Gebiet der besten Böden. Man vermutet, dass Sayil über ein Gebiet von 70 Quadratkilometern herrschte. Mehrere kleinere Ortschaften gehörten zum Einflußgebiet von Sayil. Ihre Aufgabe war es wie bereits oben beschrieben, die Grenze zu benachbarten Staaten zu schützen.

Der große Palast
Der große Palast

Die Maya-Stadt Rio Azul

Nordöstlich von Tikal - in 80 Kilometer Entfernung - befindet sich das Maya-Zentrum Rio Azul. Es handelt sich dabei um eine Stadt der frühklassischen Epoche im Peten. Durch eine ausgezeichnete Lage an einem Fluß entwickelte sich Rio Azul zu einem regionalen Handelszentrum des Nordostens. Mehr als 5.000 Gebäude, Kanäle, Dämme und Befestigungsanlagen erhoben sich zu beiden Seiten des Flußlaufes. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in einer 47 Meter hohen Pyramide ein reich ausgestattetes Grab der Frühen Klassik entdeckt. Im 5. Jahrhundert war ein Adliger aus der Führungsschicht hier begraben worden. Dies beweisen die zahlreichen Grabbeigaben. Rot ausgemalt hatte man die Krypta. Auf einem Felsen ist die Mondgöttin und ein Monster der Unterwelt dargestellt. Die Gräber sollten ein Abbild des Universums sein, wo auch die mythischen Berge an den Seiten des Kosmos und des Urmeeres zu sehen sind. Um Rio Azul wurden Gräben gefunden, die auf eine intensive Bodennutzung schließen lassen. Eine einzelne Familie war nicht in der Lage ein solches Bewässerungssystem zu errichten. Dazu war die Gemeinschaft notwendig. Die Gräben leiteten das Wasser zu höher liegenden Flächen, wo künstlich angelegte Felder - sogenannte Hochfelder - bewässert wurden. Siyaj K'ak' («Im-Feuer-Geboren») war 378 n. Chr. aus Teotihuacan nach Tikal gekommen. Der Herrscher dieser Stadt «Große Tatze» war am gleichen Tag verstorben. Entweder hatte eine politische Übernahme oder ein Kampf statt gefunden. Eine Dynastie löste eine Herrscherlinie ab. Tikal erhielt 379 n. Chr. Nuun Yax («Grünes» oder «Erstes Krokodil») als neuen Herrscher wie auch Rio Azul einen neuen Fürsten erhielt.

Maya-Stadt Quirigua

Zoomorph P
Zoomorph P

Quirigua im Motagua-Tal wurde von John Lloyd Stephens und Frederick Catherwood im späten 19. Jahrhundert entdeckt und mehrfach durch den britischen Forscher Alfred Maudslay besucht. Maudslay finanzierte wissenschaftlich Forschungsarbeiten bei der er Ausgrabungen im Zentrum der Stadt unternahm und die meterhohen Stelen fotographierte. Sylvanus Morley und Edgar Lee Hewett legten zu Beginn des 20. Jahrhunderts tonnenschwere Monolithen frei, die unter dem Namen Zoomorphe berühmt wurden. Quirigua war bedeutendes Zeremonial- und Verwaltungszentrum während der Klassik. Die Stadt beeinflußte den Handel zwischen der Karibikküste und den Regionen des Hoch- und Tieflandes. Der Maya-Ort liegt nahe der wesentlich bekannteren Stadt Copan. Die höchste Stele des gesamten Maya-Gebiet - die Stele E - wurde hier gefunden. Sie besitzt eine Länge von 7,25 Metern und hat ein Gewicht von etwa 30 Tonnen, weshalb es eine geradezu grandiose Meisterleistung gewesen sein muß diesen Monolithen aufzustellen. Errichtet wurde die Stele in der Späten Klassik. Die Inschrift dieses Monuments berichtet von der Enthauptung des Herrschers von Copan Waxaklajuum Ubaah K'awill im Jahre 738 n. Chr. durch den Regenten von Quirigua König K'ak Tiliw Chan Yoaat. Der König von Quirigua war 14 Jahre zuvor durch den Herrscher Copans an die Macht gelangt - welch Dankbarkeit zeigte der König von Quirigua. Mit dem Tod des Herrschers von Copan erreichte K'ak Tiliw Chan Yoaat die Vormachtstellung in der Region. Ein weiterer Monolith ist die Stele 1. Auf ihr sieht man den Herrscher Quiriguas, der auf seinem Rücken ein Gestell mit dem Himmelsgewölbe trägt auf dem Himmelssymbole und mythische Wesen zu sehen sind. Die Stele hat eine Höhe von 4,10 Meter. Die Inschriften der Stelen in den Ruinenorten der Maya, wie z. B. in Quirigua sind identisch mit der Schrift in den berühmten Rindenbastbüchern - den sogenannten Codices, Beispiel: Dresdner Codex. Die Stelen dokumentieren einen Zeitraum Quiriguas von 550 bis 850 n. Chr.

Stele 771
Stele 771

Die Maya-Stadt Piedra Negras

Mit Glyphen verzierte Rückenlehne eines aus der Maya-Stadt Piedras Negras stammenden Thrones, aufgenommen im National Museum of Archaeology and Ethnology, Guatemala City
Mit Glyphen verzierte Rückenlehne eines aus der Maya-Stadt Piedras Negras stammenden Thrones, aufgenommen im National Museum of Archaeology and Ethnology, Guatemala City

Der britische Forscher Alfred P. Maudslay (1850 - 1931) und der das Gefolge des Kaisers Maximilian begleitende deutsch-österreichische Architekt Teobert Maler (1842 - 1917) unternahmen mit Maultieren Expeditionen nach Mexiko, um die Inschriften von Maya-Ruinen zu untersuchen und Fotos auf Glasplatten zu bannen. Dabei kamen sie unter anderem auch in die Maya-Stadt Piedras Negras. Die Maya-Stadt Piedras Negras war einst mächtigste Stadt am Usumacinta-River. Am Fluß entlang führte eine wichtige Handelsroute zwischen dem Golf von Mexiko und dem Tiefland. Piedras Negras war die dominierende Stadt gegen Ende der Frühen Klassik und zu Beginn der Spätklassik. Die Inschrift der Wandtafel 3 im Tempel O-13 in Piedras Negras war ein Tribut des Herrschers 7 an den Herrscher 4. Die Szene zeigt die Thronbesteigung des Herrschers 4 während des K'atun-Jubiläums. Außer der Zeremonien der Thronbesteigung sind in Piedras Negras zahlreiche Stelen gefunden worden, die Hieroglyphen und Ereignisse militärischer Triumphe darstellen. So. z. B. die Stele 12, die mehrere kriegerische Auseinandersetzungen mit der unbekannten Stadt Pomona zeigen - einen dieser Siege wurde am 11. September 795 n. Chr. errungen. Die Stele ist auf drei Seiten bearbeitet worden. Auf Stele 40 aus Piedras Negras ist die Beschwörung der Atemseele durch Weihrauch dargestellt. Die Zeremonie zeigt Herrscher 4 wie er in eine höhlenförmige Grabstätte seiner Mutter Weihrauch hinabwirft und die Seele der Mutter aus dem Grab in den Himmel aufsteigt. Stele 40 wurde im Gebäude J-3 in Piedras Negras gefunden. Sie ist 4,85 Meter hoch, 1,18 Meter breit und 0,46 Meter tief. Das verwendete Material ist Kalkstein. Die Stele entstand in der Spätklassik - 746 n. Chr.

Die Maya-Stadt Palenque

Die Maya-Stadt Palenque liegt auf der Halbinsel Yucatan im Bundesstaat Chipas. Sie war einst ein bedeutendstes Maya-Zentrum. Die Maya errichteten dieses Zemtrum zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert unserer Zeit (wahrscheinlich im Jahre 642). Auf der einen Seite türmt sich das Chiapas-Gebirge auf, auf der anderen Seite breitet sich ein Flachland aus. Durch einen kleinen Fluß, der durch Kanäle geführt wird, wird die Stadt in zwei Teile geteilt. Palenque wurde in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts entdeckt. Das bedeutendste Heiligtum der Ruinenstätte ist die Pyramide der Inschriften. Archäologen machten in ihr im Jahre 1949 eine sensationelle Entdeckung, die neue Erkenntnisse über den Zweck und Bedeutung der Tempelpyramiden brachte. Man stieß auf eine Treppe, die nach dreijähriger Grabungsarbeit freigelegt werden konnte. Sie führt in eine tief unter der Pyramide gelegene Grabkammer, welche einen Sarkopfag mit den sterblichen Überresten eines Maya-Herrschers enthielt. Der Deckel des Sarkopfags war mit Bildern des Lebensbaumes und des Göttervogels Quetzal verziert. Neben Grabbeigaben aus Jade standen an den Seiten neun aus Stuck modellierte Wächter, die über die Totenruhe wachten. Mit dieser Entdeckung war bewiesen, dass die Tempelpyramiden gleichzeitig Grabstätten eines Herrschers sein konnten. Dem Tempel der Inschriften vorgelagert, erstreckt sich ein ausgedehntes Palastareal, das sich aus etwa einem Dutzend Gebäuden zusammensetzt, die sich zu vier Innenhöfen öffnen. Die Mauern dieser Gebäude sind dünner als in Petan und sind mit Reliefs festlich geschmückter Fürsten und Krieger mit kunstvollen Frisuren verziert. Die Gebäude besitzen größere, kompliziert angelegte Räume, Zweitrakt-Galerien, Kolonnaden und das Mansarden-Dach setzt sich durch. Ein 15 m hoher Turm - das astronomische Observatorium - steht im Zentrum der Anlage. In ihm saßen in winzigen Räumen einst die Priester, die die Zukunft aus den Sternen lassen. Weitere Bauwerke sind der Tempel des Blattkreuzes, der im 7. Jahrhundert erbaut wurde, und der auf einer vierstöckigen Pyramidenplattform errichtete Tempel der Sonne.

Großer Palast des Herrschers des Stadtstaates Palenque. Er wurde mit einem Turm versehen, der als Observatorium diente.
Großer Palast des Herrschers des Stadtstaates Palenque. Er wurde mit einem Turm versehen, der als Observatorium diente.

Die Maya-Stadt Nakbe

 Die Maya-Stadt Nabke wurde 1930 bei Lufterkundungen erstmals entdeckt und erst 32 Jahre später - 1962 - von Ian Graham in Augenschein genommen. Von El Mirador liegt die Ruinenstätte ca. 13 Kilometer in südöstlicher Richtung. Der Siedlungskern umfaßt eine Fläche von etwa 50 Hektar. Auch Nabke ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet, wie es typisch in Maya-Stätten an der Pazifikküste war. Zwei große Gebäudekomplexe liegen im Zentrum der präklassischen Handelsmetropole, auf denen die Ruinen einst Tempel waren. Sie wurden in der Mittleren Präklassik zwischen 600 und 200 v. Chr. erbaut. Die Höhe dieser Monumentalenbauten liegt zwischen 40 und 72 Metern. Die ersten Bauten, die zwischen 600 und 400 v. Chr. entstanden, besaßen dagegen nur eine Höhe von 18 Metern. Lineare Steinreihen auf formalen Plattformen kennzeichnen die Bauweise, die aus sorgfältigen gesetzten Kalkquadern bestehen. Unter dem Füllmaterial verschwanden die Reste des Dorfes aus der Frühen Mittelpräklassik. Kleinere Gebäudeplattformen wurden zwischen 1000 und 600 v. Chr. errichtet. Eine Treppe führte zur Plattform dieser Bauwerke und Malereien zierten die Wände. Die Gebäude dienten wahrscheinlich als Wohnstätten. Die Späte Präklassik 350 v. Chr. - 250 n. Chr. führte in der Geschichte der Maya zum kulturellen Höhepunkt, der sich in der Art äußerte, dass eine monumentale Architektur entstand. Steine wurden schon im 1. Jahrtausend v. Chr. an der Pazifikküste eingeschränkt verwendet. Sie sollten in Verbindung mit dem Mörtel die Durchfeuchtung durch tropische Regengüsse verhindern. Nabke ist ein Beispiel für diese Bauweise. Kalkstuck sollte nicht nur das Aussehen der Gebäude positiv beeinflussen, sondern auch als Schutz gegen Feuchtigkeit dienen. Geländeunebenheiten wurden durch breite Dammwege ausgeglichen, die schon manche Plattformen miteinander verbanden, aber auch zu anderen Stätten führten. So waren Nabke, El Mirador und Tintal vielleicht auch noch Wakna, Uxul und Calakmul miteinander verbunden. Die Dammstraßen wurden sakbe bezeichnet. Der Entwicklungsverlauf der Architektur während der Präklassik im Mirador-Becken zeigt sich besonders in Nabke. Durch die Radiokarbon-Methode konnte festgestellt werden, dass bereits zwischen 1000 und 800 v. Chr. der Beginn der Besiedlung sich abzeichnete. Aus dieser Zeit wurden zahlreiche Keramikfundstücke in tieferen Schichten der Ostgruppe der Stadt analysiert. Zwischen 800 und 600 v. Chr. wurden die ersten Steinplattformen errichtet, die mit Kalk-Lehm-Mörtel oder Kalkputz überzogen wurden. Der Fußboden besteht aus gestampften Lehm oder aus einer dünnen Schicht Kalkputz. In der Späten Präklassik wurden die ersten Darstellungen von Kriegsgefangenen angefertigt. So findet man in den mächtigen politischen Zentren, wie zum Beispiel auch in Nabke solche bildliche Umsetzungen. In der Präklassik waren die Abbildungen meist unpersönlich, erst in der klassischen Zeit stellte man Individuen plastisch dar. In der sogenannten Aurora-Phase (200 - 400 n. Chr.) verlor Nabke seinen Einfluß an die aufblühenden Stätten Tikal und Uaxactun. Das gesamte Mirador-Becken wurde in der Frühen Klassik verlassen, aber in der Spätklassik wieder besiedelt. Es entstanden Zentren der Herstellung von Kermiken. Die Bemalung erinnert an die gefertigen Maya-Codices und besaßen eine schwarze Zeichnung auf cremefarbenen Untergrund. Die Zeit des Überganges der Späten Präklassik (350 v. Chr. bis 250 n: Chr.) zur Frühen Klassik (250 bis 550 n. Chr.) war die Spanne als sich die großen Orte zur Verteidigung aufrüsteten. Welche Art der Bedrohung den Bau von massiven Befestigungen Anlaß gab, konnte bis heute nicht geklärt werden. In der Späten Mittelpräklassik entstanden im Mirador-Becken die ersten Stelen, so auch in Nabke. In der Spätklassik zwischen 600 - 800 n. Chr. wurden Skulpturen rituell verehrt. Aus der Frühen Mittelpräklassik stammen Muschelartefakte, die durchbohrt waren und vermutlich an einer Kette getragen wurden. Die Muschelstücke kennzeichneten den politischen bzw. wirtschaftlichen Status des Trägers. Auch Obsidian wurde bei Grabungen in Nabke gefunden, der aus verschiedenen Stätten in Guatemala herstammte. Figuren des Gottes Hu'unal, der später Gott der Könige wurde, aber auch Matten mit Symbolen der herrschaftlichen Macht waren bei den Maya in Gebrauch. Nabke war die erste archäologische Stätte im Peten und besitzt auch den ältesten Ballspielplatz aus der Späten Mittelpräklassik.