"United City Warrior Society"

Native American / First Nation

History Page

"Austria"

 

Herzlich

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Diese Homepage dient zur Information und Aufklärung und soll zum Nachdenken anregen. 500 Jahre Unrecht sind genug. Es wird Zeit das die amerikanischen Ureinwohner zu ihrem Recht kommen.

 

 Hau Kola

 

Welcome

 

This website serves to inform and educate and is thought-provoking. 500 years are wrong enough. It is time that the Native Americans have their rights.

 

the eagles bed by Native American Indian on Grooveshark
Native American / First Nation History Page "Austria"
Native American / First Nation History Page "Austria"

We support the American Indian Movement"

Christian Hauser, Founder & President United City Warrior Society
Christian Hauser, Founder & President United City Warrior Society
Diese Seite ist der amerikanischen Urbevölkerung gewidmet. In großem Respekt vor ihrer Kultur und in Ehrfurcht vor dem Leid, was sie erfuhren, möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass sie niemals vergessen werden auf dieser Welt.

Ich dulde hier keine selbsternannten Medizinmänner oder Indianerkopierer. Meine Beiträge sind von mir sorgfältig recherchiert und dienen ausschließlich der Information. Der Respekt vor der Kultur und den Ritualen der Native American People steht im Vordergrund.

Obwohl ich mich hier hauptsächlich mit den Ureinwohnern Nordamerikas auseinandersetze, möchte ich festhalten, dass mir selbstverständlich bewußt ist das den Ureinwohnern Südamerikas und Canadas genauso Unrecht geschehen ist und noch immer geschieht.
Ich möchte die Native Americans hier nur als Beispiel für 500 Jahre Unrecht auf dem ganzen Koninent anführen.
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This page is dedicated to the Native Americans  . With great respect for their culture and in awe of the suffering, what they learned, I want to do my part, that they'll never forget in this world.

I suffer here no self-proclaimed medicine men or Indians copier. My posts are of my carefully researched and are for information only. Of respect for the culture and rituals of the Native American People in the foreground.

Although I am here primarily grappling with the Native Americans, I would hold that to me is of course aware that the natives of South America and Canada just been wronged and is still happening.
I would just mention the Native Americans as an example for 500 years on the wrong continent.
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Das Raubtier kommt: Der Weisse Mann

Viele Jahre lang wurde die Geschichte der Vereinigten Staaten mit den Worten zusammengefasst: "Wie der Westen erobert wurde." Die Filme Hollywoods zeigten weisse Siedler, die über die Prärien und Berge Amerikas zogen, Soldaten vom Typ John Wayne, Cowboys sowie Siedler, die gegen wilde, primitive Tomahawks schwingende Indianer kämpften. Während der Weisse Mann im allgemeinen nach Land und nach Gold suchte, gaben einige Prediger und Geistliche der Christenheit vor, verlorene Seelen retten zu wollen.

 

Wie stellt sich die Geschichte vom Standpunkt der Ureinwohner Amerikas dar? Nach Eintreffen der Europäer sahen sich die Indianer "mit der Einführung der räuberischsten Lebewesen konfrontiert, denen sie in ihrer Welt je begegnet waren -- weisse europäische Eindringlinge", heisst es in dem Buch "The Native Americans - An Illustrated History".

 

Eintracht, die zu Zwietracht führte

Hilfe der Ureinwohner für den Weissen Mann zum ersten Überleben

 

Anfangs wurden viele der Europäer, die im Nordosten Amerikas eintrafen, von den Einheimischen freundlich aufgenommen und entgegenkommend behandelt. In einem Bericht kann man lesen:

"Ohne die Hilfe der Powhatan-[Indianer] hätte die britische Siedlung in Jamestown (Virginia) - die erste britische Dauersiedlung in der Neuen Welt - ihren ersten schrecklichen Winter 1607/1608 nicht überstanden. Und genauso wäre wahrscheinlich die Kolonie der Pilgerväter in Plymouth (Massachusetts) ohne die Hilfe der Wampanoag-[Indianer] untergegangen."

Einige Indianer zeigten den Einwanderern, wie man den Boden urbar macht und Getreide anbaut. Und wie erfolgreich wäre die Expedition unter Lewis und Clark von 1804 bis 1806 gewesen, die das Ziel hatte, zwischen dem Territorium Louisiana [Louisiana Territory] und dem damaligen Oregon einen Verkehrsweg zu erschliessen, wenn Sacajawea, eine Frau vom Stamm der Shoshone, nicht geholfen und eigegriffen hätte? Sie fungierte als "Friedensstifterin", als die Expeditionsteilnehmer den Indianern Auge in Auge gegenüberstanden.

 

Die weisse Masseneinwanderung der Weissen bringt Hunger ins Land - die Warnung von Häuptling Miantonomo

 

Bedingt durch die Art und Weise, wie die Europäer mit dem Land umgingen, und aufgrund der begrenzten Lebensmittelreserven, führte die Masseneinwanderung nach Nordamerika zu Spannungen zwischen den Eindringlingen und den Ureinwohnern.

Wie der kanadische Historiker Ian K. Steele erklärt, gab es im 17. Jahrhundert in Massachusetts über 30.000 Narraganset-[Indianer]. Miantonomo, ihr Häuptling, "der Gefahr im Verzug sah, ... war bestrebt, sein Bündnis mit den Mohawk auszubauen, um eine gemeinsame indianische Widerstandsbewegung ins Leben zu rufen."

Er soll 1642 zu den Montauk-[Indianern] gesagt haben:

"Wir (müssen) eine Einheit bilden, so wie sie (die Engländer) eine Einheit bilden, sonst werden wir alle in kurzem untergehen, denn ihr wisst, dass unsere Väter viele Hirsche und viele Felle hatten, in unseren Prärien und auch in unseren Wäldern wimmelte es nur so von Hirschen und ... (Truthähnen), und unsere Buchten waren voll von Fischen und Vögeln.

Aber diese Engländer, die sich unser Land genommen haben, schnitten mit ihren Sicheln das Gras ab, fällten mit ihren Äxten die Bäume; ihre Kühe und Pferde fressen das Gras, und ihre Schweine ruinieren unsere Muschelbänke; wir werden alle verhungern." (Ian K.Steele: Warpaths -- Invasions of North America)

Der Verrat an Miantonomo durch feindliche Stämme - die Hinrichtung im englischen Auftrag

 

Miantonomos Bemühungen, eine vereinte indianische Front zu bilden, scheiterten.

 

1643 wurde er im Verlauf eines Stammeskrieges von Uncas, dem Häuptling der Mohikaner, gefangen genommen und den Engländern als Aufständischer ausgeliefert. Die Engländer konnten Miantonomo nicht rechtmässig verurteilen und hinrichten. So dachten sie sich eine praktische Lösung aus. Steele schreibt in seinem Buch weiter:

"Da sie ... (Miantonomo), der sich ausserhalb der Gerichtsbarkeit aller Kolonien befand, nicht hinrichten konnten, liessen die Beauftragten ihn durch Uncas hinrichten, und zwar in Gegenwart englischer Zeugen, die dann bestätigen konnten, dass die Hinrichtung auch wirklich vollstreckt worden war."

 

Rivalität und Bereitschaft zum Verrat bei den Indianerstämmen bringt den Indianern dauernde Verluste ein 

 

Das veranschaulicht nicht nur die ständigen Konflikte zwischen den eindringenden Siedlern und den Ureinwohnern, sondern auch die zwischen den Stämmen herrschende Rivalität und die Bereitschaft zum Verrat -- interne Probleme, die schon existierten, bevor der weisse Mann Nordamerika betrag.

Manche Stämme schlugen sich auf die Seite der Briten, die im Kampf um die Kolonialherrschaft in Nordamerika gegen die Franzosen Krieg führten, andere Stämme unterstützten die Franzosen. Gleichgültig, welche Seite verlor, die beteiligten Stämme standen immer auf der Verliererseite und mussten dafür einen hohen Preis zahlen.

 

Eine "Kluft der Missverständnisse"

  

[Die Indianer im Auge des "Christen": weder weiss noch "Christ", sondern Wilde für den Sklavenmarkt - und die Indianer wissen von dieser Einstellung der Weissen nichts!]

Eine Stellungnahme zur europäischen Invasion lautet:

"Was die Führer der indianischen Völker nicht verstanden oder oftmals erst, wenn es zu spät war, war die Ansicht der Europäer über die Indianer. Sie waren weder Weisse noch Christen.

 

In den Augen vieler waren sie Wilde -- unzivilisiert und primitiv, eine gefährliche und gefühllose Ware für den Sklavenmarkt."

Diese überhebliche Haltung hatte für die Stämme katastrophale Auswirkungen.

[Ergänzung:

Die Einstellung der "Christen" ist noch brutaler: Für die Machthaber der weissen angelsäxischen Rasse waren die Indianer nur im Weg, denn das Endziel Londons war der Weg nach Indien, und dieses Ziel hat die freimaurerische "US"-Regierung ab 1776 auch übernommen].

[Die Indianer wissen vom geistigen und imperialen Krieg der "Christen" nichts - sie wissen nicht, um was es geht]

Die europäische Denkweise war den Indianern unverständlich. Philmer Bluehouse, ein Berater, der zum Stamm der Navajo gehört, sprach kürzlich in einem von "Erwachet!" geführten Interview von einer "Kluft der Missverständnisse". Die Ureinwohner waren nicht der Ansicht, ihre Zivilisation sei minderwertig, sondern einfach nur anders, mit völlig unterschiedlichen Werten. Zum Beispiel war den Indianern der Gedanke, Land zu verkaufen, ganz und gar fremd. Konnte man etwa die Luft, den Wind, das Wasser besitzen und verkaufen? Wieso dann das Land? Es war für alle da. Aus diesem Grund zäunten die Indianer ihr Land bekannterweise nicht ein.

 

Indianer leben im geistigen Gleichgewicht - unzivilisierte Weisse

 

Mit Eintreffen der Briten, der Spanier und der Franzosen kam es zu einem "katastrophalen Aufeinandertreffen zweier entgegengesetzter Kulturen", wie man in einem Werk lesen kann. Die Indianer hatten im Lauf von Hunderten von Jahren gelernt, mit dem Land und der Natur in Einklang zu leben, und sie wussten, wie sie überleben konnten, ohne das ökologische Gleichgewicht durcheinanderzubringen.

Doch die Weissen betrachteten die Ureinwohner bald als niedere Wesen und als Wilde - wobei sie bequemerweise ihre eigene Unzivilisiertheit bei der Unterwerfung der Indianer vergassen. 1831 fasste der französische Historiker Alexis de Tocqueville die vorherrschende Ansicht der Weissen über die Indianer mit den Worten zusammen:

"Der Himmel hat sie nicht dazu gemacht, zivilisiert zu werden; daher ist es erforderlich, dass sie sterben."

[Ergänzung:

Die Weissen urteilten meistens so: Wer nicht lesen kann, ist des Lebens unwürdig und darf versklavt werden. Wer nicht lesen kann, hat keine Stimme und keine Rechte. Und wer keine europäische Sprache spricht, der wird nie akzeptiert werden vom Weissen Mann].

 

Der schlimmste Mörder

Die Mittel der Weissen: Hilflose Provokationen werden beantwortet mit Waffen - Überzahl - Hunger

 

Je mehr neue Siedler westwärts durch Nordamerika zogen, desto häufiger kam es zu Gewaltreaktionen. Ganz gleich, welche Seite zuerst angriff - ob die Indianer oder die europäischen Eindringlinge - beide Seiten verübten schreckliche Grausamkeiten. Die Indianer waren dafür berüchtigt, andere zu skalpieren, eine Praktik, die sie gemäss dem Dafürhalten einiger von Europäern gelernt hatten, die für Skalpe Prämien aussetzten.

Die Indianer hatten jedoch keine Chance gegen den sowohl zahlenmässig als auch waffenmässig überlegenen Gegner. Zumeist mussten die Stämme ihr angestammtes Land aufgeben, oder sie wurden umgebracht. Oftmals geschah beides zugleich - sie verliessen ihr Land und wurden dann getötet oder starben an Krankheiten und Hunger.

 

Und der Weisse Mann bringt Seuchen und Krankheiten: Todesraten bis 90 %

  

Die meisten Opfer hatten die indianischen Stämme jedoch nicht auf den Schlachtfeldern zu beklagen. Ian K. Steele schreibt:

"Die mächtigste Waffe der Eindringlinge in Nordamerika war nicht die Schusswaffe, das Pferd, die Bibel oder die europäische "Zivilisation", sondern die Seuche."

Über die Folgen der aus der Alten Welt nach Amerika eingeschleppten Krankheiten schreibt Patricia Nelson Limerick, Professorin für Geschichte:

"Als eben diese Krankheiten (gegen die die Europäer im Lauf der Jahrhunderte Abwehrstoffe aufbauen konnten) - Windpocken, Masern, Grippe, Malaria, Gelbfieber, Typhus, Tuberkulose und vor allem Pocken - in die Neue Welt getragen wurden, konnten sie sich nahezu ungehindert ausbreiten. In einem Dorf nach dem anderen schnellte die Sterblichkeitsrate auf 80 oder 90 Prozent hoch."

Russel Freedman beschreibt eine Pockenepidemie im Jahr 1837 wie folgt:

"Die Mandan traf es als erste, dann griff die Epidemie in schneller Folge bei den Hidatsa, den Assiniboin, den Arikara, den Sioux und den Blackfoot um sich."

Die Mandan wurden fast vollständig ausgerottet. Von 1600 Stammesmitgliedern im Jahr 1834 schrumpfte die Zahl auf 130 im Jahr 1837.

 

Die Anerkennung der Indianer-Frauen: für Feldarbeit, Erziehung und für die Tipi-Produktion

 

Während bei den meisten Stämmen die Männer Jäger und Krieger waren, hatten die Frauen unzählige Aufgaben, zu denen die Erziehung der Kinder sowie das Säen, Ernten und Mahlen des Getreides gehörten. Colin Taylor erklärt:

"Die Hauptrolle der Frauen der Prärie- und Plains-Indianer ... bestand darin, den bestehenden Haushalt in Gang zu halten, Kinder zu gebären und die Nahrung zuzubereiten. In Feldbaukulturen bestellten sie auch die Felder, ... und im Fall der nichtsesshaften, Büffel jagenden Weststämme halfen sie beim Schlachten der Tiere, brachten das Fleisch ins Lager und verarbeiteten sowohl das Fleisch als auch die Häute für den künftigen Gebrauch." (The Plains Indians)

In einem anderen Buch heisst es über das Volk der Apachen:

"Der Feldbau war Frauensache, und daran war nichts Entwürdigendes oder Erniedrigendes. Die Männer sprangen mitunter ein, aber die Frauen nahmen den Feldbau ernster als die Männer. ... Die Frauen wussten stets genau über die landwirtschaftlichen Rituale Bescheid. ... Die meisten Frauen beteten, während sie das Land bewässerten." (The Native Americans - An Illustrated History)

Die Frauen stellten auch die so genannten Tipis oder Wohnzelte her, die in der Regel zwei Jahre hielten. Sie bauten die Zelte auf und wieder ab, wenn der Stamm weiterziehen musste. Das Leben der Frauen war ohne Frage hart. Doch das war es auch für die Männer, die den Stamm beschützten. Die Frauen wurden respektiert und hatten viele Rechte. In manchen Stämmen, wie bei den Hopi, wird der Besitz bis heute von den Frauen verwaltet.

 

Die Weissen machen "Verträge" für unfruchtbare "Reservate"...

  

Noch heute können Stammesälteste die Daten der Verträge nennen, die ihre Vorväter und die US-Regierung im 19. Jahrhundert unterzeichneten. Doch was wurde durch diese Verträge erreicht? Gewöhnlich kam es zu einem unvorteilhaften Tausch: gutes Land gegen ein unfruchtbares Reservat und staatliche Unterstützung.

 

Die Indianer kämpfen auf der Seite Englands - und werden abgestraft]

  

Ein Beispiel für die Verachtung, die man den Indianerstämmen entgegenbrachte, ist die Behandlung der Irokesen (von Ost nach West: Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Seneca) in der Zeit nach der Niederlage der Briten durch die amerikanischen Kolonisten im Unabhängigkeitskrieg, der 1783 endete. Die Irokesen hatten sich auf die Seite der Briten gestellt; vergolten wurde es ihnen gemäss Alvin Josephy junior jedoch nur mit Beleidigungen und damit, dass man sie fallen liess.

Die Briten "scherten sich nicht ... (um die Irokesen) und traten die Hoheitsgewalt über ihre Gebiete an die Vereinigten Staaten ab."

Weiter sagt Josephy, dass sogar die Irokesen, die die Kolonisten gegen die Briten unterstützt hatten,

"von habgierigen Grundstücksfirmen und Spekulanten und von der amerikanischen Regierung selbst betrogen wurden."

Im Rahmen einer Vertragsverhandlung im Jahr 1784 rief James Duane, früherer Abgeordneter des zum Kontinentalkongress gehörenden Komitees für Indianerangelegenheiten, Regierungsbehörden dazu auf,

"den letzten Rest an Selbstvertrauen, der den Irokesen noch geblieben ist, zu untergraben, indem man sie bewusst als Unterlegene behandelt."

 

"Vertragsverhandlungen" mit Geiselnahme und Waffenbedrohung gegen Indianer

  

Seine überheblichen Empfehlungen wurden befolgt. Einige Irokesen wurden als Geiseln genommen, und die "Verhandlungen" wurden mit Waffengewalt geführt. Obgleich sich die Irokesen nicht als Verlierer des Krieges sahen, mussten sie ihr gesamtes Land westlich von New York und Pennsylvanien aufgeben und sich mit einer weit kleineren Reservation im Staat New York begnügen.

Ähnliche Taktiken wandte man bei den meisten Indianerstämmen an. Wie Josephy ausserdem bemerkt, versuchten [weiss-]amerikanische Vertreter,

"sich durch Bestechung, Drohungen, Alkohol und durch die Manipulation unbefugter Personen von den Delaware, Wyandot, Ottawa, Chippewa (oder Ojibwa), Shawnee und anderen Indianervölkern in Ohio Land anzueignen."

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Indianer den Weissen und ihren leeren Versprechungen bald misstrauten.

 

Der "lange Marsch" und der Weg der Tränen

Weg der Tränen: Vertreibung von Indianerstämmen hinter den Mississippi 1820-1845

  

Von 1820 bis 1845 wurden Zehntausende, die zu den Stämmen der Choctaw, der Cherokee, der Chickasaw, der Creek und der Seminolen gehörten, aus ihren Gebieten im Südosten vertrieben und gezwungen, Hunderte von Kilometern in Richtung Westen zu marschieren, über den Mississippi hinweg in das heutige Oklahoma. Wegen des rauen Winters starben viele. Die Zwangsverschleppung Richtung Westen wurde als der Weg der Tränen bekannt.

 

Die Indianer mit Pferden rauben Indianer ohne Pferde aus

  

Die Europäer führten in Nordamerika ein Tier ein, das die Lebensweise vieler Stämme veränderte - das Pferd. Die Spanier waren die ersten, die im 17. Jahrhundert Pferde auf den amerikanischen Kontinent brachten. Die vordringenden Europäer stellten schnell fest, dass die Indianer auf dem ungesattelten Pferd vollendete Reitkünstler waren. Die Pferde erleichterten den Indianern die Bisonjagd. Und die nichtsesshaften Stämme nutzten Pferde dafür, Nachbarstämme, die in befestigten Dörfern wohnten, zu überfallen und auszuplündern sowie (Frauen und Sklaven mitzunehmen.

 

Der Bürgerkrieg 1861-1865 unter den Weissen bringt Indianerangriffe - der Todesmarsch der Navajo ins Hunger-Reservat Bosque Redondo durch Colonel Kit Carson

  

Mit Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) wurden Soldaten aus dem Land der Navajo im Südwesten abgezogen. Die Navajo nutzten diese Atempause und griffen amerikanische und mexikanische Siedlungen im Tal des Rio Grande im Territorium New Mexico an.

Die Regierung entsandte Colonel Kit Carson und dessen Soldaten - die New Mexico Volunteers - um die Navajo zurückzudrängen und sie nach Bosque Redondo, einer Reservation in einer öden Gegend, zu deportieren. Carson verfolgte eine Politik der verbrannten Erde, durch die er die Navajo aushungern und aus dem gewaltigen und eindrucksvollen Canyon de Chelly im Nordosten Arizonas vertreiben wollte. Er vernichtete sogar über 5000 Pfirsichbäume.

Carson versammelte rund 8000 Navajo und zwang sie zu dem "langen Marsch", einem Marsch von etwa 480 Kilometern in das Deportationslager Bosque Redondo (Fort Sumner, New Mexico). Ein Bericht sagt:

"Es war bitterkalt, und viele der dürftig bekleideten, unterernährten Gefangenen, starben unterwegs."

Die Bedingungen in der Reservation waren furchtbar. Die Navajo mussten sich Erdlöcher graben, um einen Unterschlupf zu haben. Im Jahr 1868 sah die Regierung ihren groben Fehler ein und gestand den Navajo 14.000 Quadratkilometer ihres angestammten Heimatlandes in Arizona und New Mexico zu. Sie kehrten heim [die Überlebenden], doch was für einen Preis sie bezahlen mussten!

 

Weisse "Gerichtspraxis": Der Weisse Mann wird nie bestraft...

 

Die Ungerechtigkeiten, die gegen die amerikanischen Ureinwohner begangen wurden, werden von den Worten des amerikanischen Generals George Crook unterstrichen, der die Sioux und die Cheyenne im Norden gejagt hatte. Er sagte:

"Die Indianer (finden) nur selten Gehör ... Wenn es dann zu (indianischen) Übergriffen kommt, richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Indianer, und allein ihre Verbrechen und Grausamkeiten werden verurteilt, während die Personen, deren Ungerechtigkeit sie zu diesem Verhalten getrieben hat, ungestraft davonkommen ...

Niemand weiss dies besser als der Indianer, deshalb ist es begreiflich, wenn er eine Regierung für ungerecht hält, die nur ihn bestraft und zugleich ... (dem) Weissen erlaubt, ihn zu berauben, wie es ihm beliebt." ("Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses").>

 

1. Erster Handel zwischen den Stämmen Nordamerikas und den Weissen

 

Urzeit Mythen und Kleidung der Indianer

Die Mythen und Glaubensvorstellung der Indianerbevölkerungen lehnt sich an die Vorstellung einer Zeit an, wo Menschen und Tiere noch miteinander kommunizieren konnten und der Mensch nicht an seinen Körper gebunden war. Es gilt die Vorstellung, dass vor allem Jäger in ihren Träumen mit Tieren und übernatürlichen Wesen in Verbindung traten. Aus dieser Identität mit Tieren und übernatürlichen Wesen wurden auch die Kleider angepasst: Die Kleider der Jäger der Askapi-Indianer im östlichen Kanada waren z.B. mit Mustern bestickt, die den Tieren gefallen sollten. Je nach Jäger waren die Muster verschieden. Die Kleider waren von den Frauen genäht und verziert (McDonald, S. 83-84).

ca.1000 v.0

Die Kunst- und Bildersprache der Indianer entlang der Nord-West-Küste postuliert sich in dieser Zeit bereits vollständig entwickelt in heraldischen, symbolischen und zeremoniellen Formen. (Reid, S.152)

 

10./11. Jh.

Kontakte mit Wikingern

  

Heutige Archäologen bestimmen erste Kontakte zwischen Indianern Neufundlands und den Wikingern ins 11. Jh. (McDonald, S.86)

 

16. Jh.

Kontakte mit Franzosen

  

Mündliche erste Kontakte mit Franzosen werden ins 16. Jh. datiert. Die grossen Schiffe der Weissen werden als "schwimmende Inseln" beschrieben. Die Seeleute in der Takelage werden als Bären auf Bäumen angesehen. (McDonald, S.86)

 

16. Jh.

Handel der Indianer mit den Weissen

  

Schon vor dem persönlichen Kontakt ist durch eigene Handelsnetze der Handel zwischen Europa und Indianern im Gang, zuerst mit Biberpelzen, dann mit Lebensmitteln, Kleidung und Haushaltsgegenständen: Metalltöpfe, Messer, farbige Glasperlen, Stoffe in leuchtenden Farben. Ausserdem werden auch Gewehre gehandelt (McDonald, S.86-87), und Alkohol (McDonald, S.92).

Schon zu dieser Zeit werden die Indianer von westlichen Händlern abhängig (McMaster, S.105).

Die Indianer sind vor allem von den Metallgegenständen des "weissen Mannes" beeindruckt. Sie glauben, dass die Europäer Gottheiten seien, weil sie den Zugang zu Kupfer und Eisen im Innern der Erde kontrollierten. Ebenso glauben sie, dass die Weissen über die Biber und alle Wasserbewohner herrschten (MacDonald, S.86-87).

Mit der Zeit werden alle Gegenstände des "weissen Mannes" begehrt, auch die Lebensmittel. Es verbreitet sich ein Glaube, dass in den Lebensmitteln des "weissen Mannes" "übernatürliche Kräfte" vorhanden seien. Der Indianer will sich durch Warenaustausch Zugang zur neuen Macht verschaffen und durch seine eigene Macht weitergeben:

-- westliche Kleider werden übernommen

-- bei Festen beginnt Porzellan mit Besteck, die Holzschüssel zu ersetzen

-- Rangabzeichen und Insignien der hochstehenden Indianer verschwinden und werden den ["christlichen", weiss-rassistischen] Missionaren geschenkt

-- die Weissen legen Sammlungen von indianischen Gegenständen an.

Der ["christliche", weiss-rassistische] Missionar der Metlakatla glaubt z.B., seine Kleidung sei bei den Indianern so begehrt, so dass er wegen seiner Kleidung umgebracht werden könne. (MacDonald, S.86-87)

 

16.-19. Jh.

Diebstahl der Indianer

  

Die Indianer klauen Nägel und andere Metallgegenstände von Schiffen (Vermerke in Logbüchern), da sie glauben, selber keine Kupfervorkommen zu besitzen. (MacDonald, S.86)

 

16.-19. Jh.

Überlebenshilfe - "Entdeckungen“ und Namengebung

  

Die Indianer leisten den europäischen Forschern und Pelzhändlern wertvolle Dienste in Überlebenstechniken, die sie in mindestens 15.000 Jahren entwickelt haben. (MacDonald, S.83)

Die europäischen "Forscher" benennen ihre neu "entdeckten" Landschaften und Ortschaften nach ihren europäischen Schirmherren oder nach ihrem eigenen Namen, ohne nach den indianischen Namen zu fragen. (MacDonald, S.83)

Die indianischen Namen beinhalten Hinweise auf Nahrungsquellen und religiös-mythische Stätten für Geschehnisse oder bestimmte Geister, z.B. bei Strudeln oder Luftblasen in Flussläufen oder Seen. (MacDonald, S.83)

 

16.-19. Jh.

Beraubung der Indianer durch die Franzosen

  

Nach spanischem Vorbild gehen französische Schiffe in Kanada auf Schatzsuche. Kommunikation mit den Eingeborenen ist kaum möglich. So können die Indianer ihre Anliegen nicht vorbringen. Der erste schriftlich registrierte "Schatz" wird vom "Forschungsreisenden" Jacques Cartier 1536 nach Frankreich geschickt. Es handelt sich um

-- grosse Mengen angebliches Gold (Eisenpyrite)

-- indianische Geiseln (MacDonald, S.84).

[Zweck und Finanzierung der französischen Expeditionen - englischer Landraub an der Küste

Die "christlichen", weiss-rassistischen, französischen Expeditionen haben vom französischen König den Auftrag, einen nördlichen "Weg nach Indien" zu finden, so wie die Spanier den "Weg nach Indien" in Mittel- und Süd-"Amerika" gefunden haben. Zumindest sollen die französischen Expeditionen aber so viel Gold oder andere Metalle finden, so dass sich die Expedition mit den teuren Schiffen und Besatzungen finanziert. Der Raub an der indianischen Bevölkerung ist also - wie im spanischen Kolonialismus - vorherbestimmt, und Kommunikation auf menschlicher Basis ist zwischen Weissen und Eingeborenen nicht vorgesehen. Die angelsächsische Politik und die französische Politik grenzten einander ihre Bereiche in Nord-"Amerika" ab, wobei die "christlich, weiss-rassistischen Angelsachsen gleich zur "Siedlungspolitik" gegenüber den Indianern übergingen und diese immer mehr vertrieben. Die Franzosen beschränkten sich lange Zeit auf Ketten von Forts in gewisser Zusammenarbeit mit den Indianern].

 

2. Entdeckung und Untergang der Indianischen Nationen an der Pazifikküste

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Kalif.htm (2003)

  

Pazifikküste: Die Russen versklaven die Bevölkerung der Aleuten, russisch-orthodoxe Zwangsmission

Während im 18. Jahrhundert der Landraub im Osten seinen Lauf nahm, entdeckten europäische Forscher, Pelzhändler und Missionare [von Russland aus] auf dem Seeweg die indianischen Nationen an der Pazifikküste ­ von den nebelverhüllten Aleuten-­Inseln im Norden bis zu den warmen, eichenbewachsenen Hügeln des südlichen Kalifornien. Damit war ihr Untergang besiegelt.

Die Eindringlinge auf den Aleuten waren Russen, und sie hatten es nicht auf das Land abgesehen, sondern auf die glänzenden Felle der Seeotter und Robben, die die felsige Küste bevölkerten. Die Russen überfielen die Aleuten-­Dörfer, nahmen Frauen und Kinder monatelang als Geiseln, vergewaltigten und misshandelten sie und zwangen die Männer, so lange Seeotter zu jagen, bis sie genug Pelze hatten, um ihre Familien freizukaufen. Wenn ein Gebiet leergejagt war, zogen die Russen weiter, zunächst ostwärts über die Aleuten, bis sie schliesslich das nördliche Kalifornien erreichten. Die erfahrenen Jäger von den Aleuten wurden gezwungen, mit ihnen zu ziehen.

Im Laufe der Jahre leisteten immer wieder Gruppen von Aleuten Widerstand gegen die Sklaverei. Bei dem vergeblichen Versuch, ihre Freiheit zurückzuerlangen, liessen allein auf den Aleuten-­Inseln zwischen Mitte des 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts 14.000 Aleuten ihr Leben. Russische Missionare bekehrten mit der Zeit viele der Überlebenden zur griechisch-­orthodoxen [russisch-orthodoxen] Kirche, denn die Aleuten waren im Einklang mit einer ihrer Traditionen davon überzeugt, dass "eine Religion, die sogar die Russen retten kann, sehr stark sein muss".

 

Die Pazifik-Küstenindianer zwischen Alaska und Kalifornien

  

Die Tlingit, Tsimshian, Haida, Kwakiutl, Nootka und andere Stämme des Nordwestens bewohnten südöstlich der Aleuten das Küstenland mit seiner herben Schönheit, vom Landzipfel Alaskas bis zum nördlichen Kalifornien; diese Pazifik-­Nationen gehörten zu den wohlhabendsten aller indianischen Völker.

Obwohl das Meer ihr Leben bestimmte und sie keinen Ackerbau trieben, hielten sie doch reiche Ernte: Sie fingen im Meer und in den Flüssen grosse Mengen Fisch und Schaltiere, und in den dichten Wäldern jagten sie Wild und sammelten Nüsse und Beeren. Blühende, komplexe Gemeinschaften konnten so entstehen. In grossen Kanus befuhren sie die Küstengewässer und waren als Händler, aber auch als Räuber bekannt. Sie gehörten zu den wenigen indianischen Völkern, die persönlichem Besitz einen Wert beimassen, ­ Besitz, zu dem in ihrem Fall nicht nur materielle Güter, sondern auch Gefangene gehörten. Diese Gemeinschaften fanden in ihrem reichen religiösen Leben und den Bindungen des Clans genug Rückhalt, um den Russen Widerstand zu leisten. Zwar standen sie unter starkem Einfluss der weissen Händler, mit denen sie gelegentlich bewaffnete Konflikte austrugen, aber sie waren weit genug von Europa entfernt, um den grössten Teil ihres Landes ins 20. Jahrhundert hinüberzuretten.

 

Die Indianer Kaliforniens

  

Weiter unten an der Küste lebten in einem der dichtbesiedeltsten Gebiete Nordamerikas nördlich von Mexiko die verschiedenen Stämme von Kalifornien. Sie sprachen acht unterschiedliche Sprachen, die sich in mehrere hundert Dialekte gliederten. Diese Stämme ­ zusammen über 300.000 Menschen ­ spalteten sich in Gruppen auf, die in mehrere tausend getrennten und politisch autonomen Gemeinschaften unter Familienoberhäuptern oder Häuptlingen lebten, deren "Amt" nach dem Prinzip der Erbfolge vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurde. Solche Gemeinschaften konnten dauerhafte Dörfer, aber auch kurzlebige Grashüttensiedlungen bewohnen.

Obwohl die relativ kleinen Gruppen in enger Nachbarschaft zueinander lebten und gegenseitige Übertretungen der Territoriumsgrenzen keineswegs selten waren, fiel es ihnen doch schwer, sich auf einen Kampf vorzubereiten oder ihn zu führen, denn alle der meist 50 bis 500 Mitglieder hatten die gleichen Rechte, und im allgemeinen wurden die meisten Fragen mehrheitlich entschieden. Wenn es doch zum Kampf kam ­ - meistens wegen Wilderei oder einer anderen Verletzung der Hoheitsrechte, wegen Entführung von Frauen und Kindern, als Rache für Vergiftung oder andere mutmassliche Folgen von Hexerei ­ - geschah es im kleinen Rahmen, ritualisiert und war schnell vorbei. Oft stellten sich die Männer beider Parteien einander gegenüber, schossen ihre Pfeile aufeinander ab und kehrten dann in die Dörfer zurück.

Wie die Nationen der nordwestlichen Küstenregion, so trieben auch die kalifornischen Indianer keinen Ackerbau: Sie fischten, jagten Niederwild und Vögel und sammelten alle nur denkbare Nahrung in der Wildnis. Den Fleischbedarf deckten Hirsch, Kaninchen, Wachtel und Lachs; dazu kamen Rosskastanie, Kiefernsamen, Eicheln und Haselnüsse, Camaswurzeln, Samen des wilden Roggens, Pflaumen, Trauben und Manzanitabeeren.

 

Die Cumash-Indianer in Kalifornien

  

Die ungewöhnlich grossen Dörfer des Cumash-­Volkes, einem der grössten Stämme Kaliforniens, lagen im Süden an der Küste, vom Gebiet des heutigen [Ortes] San Luis Obispo bis zum Malibu Canyon [Schlucht], ausserdem auf den Inseln des Santa Barbara Channel und landeinwärts bis zum San Joaquin Valley. Zu einem Dorf gehörten Zeremonieplätze, halbunterirdische Schwitzhütten, freigeschlagene Spielfelder, Vorratshütten und runde, gedeckte Wohnhäuser mit einem Durchmesser bis zu 15 Metern, in denen bis zu 70 Menschen Platz hatten. Ein Dorf hatte bis zu tausend Bewohner.

Die meisten Chumash waren Sammler, Jäger und Fischer. Viele unter ihnen hatten besondere Fähigkeiten und Kenntnisse; sie waren zum Beispiel Heiler, Astrologen, Kanubauer, Korbflechter, Perlenkünstler, Specksteinschnitzer, Tischler, Felsmaler. Zu den herausragenden Leistungen der Chumash gehört, dass sie einzigartige, hochseetüchtige Plankenboote bauen konnten, Figuren aus Steatit schnitzen und einige der herrlichsten mehrfarbigen Felsmalereien in Nordamerika schufen. Ausserdem benutzten sie Muschelperlen als Währung. Die Herstellung und Verteilung dieses Muschelgeldes unterstand ihrer Regierung. Die Chumash zählten fast 20.000 Menschen und sprachen mindestens sechs Dialekte.

Mission und Versklavung der Indianer im spanisch regierten Kalifornien - Namenzwang, Kleiderzwang, Folter bis zur Todesstrafe.

 

Im Jahre 1769 kamen der  Franziskaner-­Pater Junipero Serra und eine ["christliche", weiss-rassistische] spanische Armee in die Nähe des heutigen San Diego an der Grenze von Baja California, ins Land der Ipai­ und Tipaistämme. Dort erbaute Serra eine Missionsstation ­ die erste in einer Kette von 21 Missionen, die sich später bis San Francisco an der Küste hinaufzogen. Als er im Chumash-­Territorium ankam, erkannte er nicht, welch komplexe Religion dieser Gesellschaft zugrunde lag.

"Glaubet mir", so schrieb er, "als ich ihr Gebaren im allgemeinen sah, ihre gefällige Art und ihr gewinnendes Benehmen, brach mir das Herz bei dem Gedanken, dass ihnen immer noch das Licht des Heiligen Evangeliums vorenthalten war."

Er gründete auf dem Land der Chumash fünf Missionsstationen.

Der "christliche",Pater Serra und die anderen spanischen Missionare in Kalifornien ­ - nicht anders die Missionare in Mexiko, Peru, Florida, Neuengland und anderswo ­ - duldeten keine Religion neben dem  Christentum. Das spirituelle Leben der Indianer war in ihren Augen überhaupt keine Religion, sondern heidnischer Aberglaube und Hexerei. Serra schickte  spanische Soldaten in die Indianerdörfer mit dem Auftrag, alle Leute zu sammeln und notfalls mit Gewalt in die Missionsstationen zu bringen. Dort wurden sie von  Missionaren und Soldaten eingeteilt und überwacht und bei Übertretungen oder Widersetzlichkeiten schwer bestraft. Man bekehrte sie, brachte ihnen ein Handwerk bei und wies ihnen nach einer gewissen Zeit schliesslich ein Stück Land zu, damit sie christliche Bauern und Arbeiter würden ­ - was im Grunde nichts anderes war als ein Sklavendasein für die spanischen Missionen.

Nur wenige eingeborene Kalifornier kamen freiwillig zu den Missionsstationen. Waren die Neulinge oder Neophyten [Frischbekehrte], wie sie genannt wurden, erst einmal bekehrt, durften sie nicht nach Belieben wieder fortgehen. Die Neophyten bekamen spanische Namen und blaue Uniformen und arbeiteten auf den Feldern der Missionsstationen und in den Geschäften; sie kümmerten sich um das Vieh, gerbten Häute und stellten Kerzen, Ziegel, Fliesen, Schuhe, Sättel, Seife und andere Bedarfsartikel für die Mission her. Jedes Vergehen wurde hart bestraft: Sie wurden mit widerhakenbewehrten Peitschen geschlagen, in Halseisen gelegt, an den Füssen gefesselt, gebrandmarkt, verstümmelt oder sogar hingerichtet.

Entlassung eines Berichterstatters für die Indianer

"Die Behandlung der Indianer ist das Grausamste, was ich je in der Geschichte gelesen habe",

schrieb im Jahre 1799 ein Bruder in der kalifornischen Missionsstation San Miguel, der mit diesen Sitten überhaupt nicht einverstanden war, an den Vizekönig von Mexiko.

"Aus geringstem Anlass schon bekommen sie schwere Prügel, werden in Ketten und Halseisen gelegt; ja, die Grausamkeit geht so weit, dass sie ganze Tage ohne einen Schluck Wasser gehalten werden."

Wegen seiner Beschwerde im Namen der Indianer wurde der Bruder für geistesgestört erklärt und von einem Trupp Soldaten aus Kalifornien weggeschafft.

Geschlechtertrennung in kasernenartigen Verhältnissen ohne Hygiene bei mangelnder Ernährung

Indianische Frauen und Männer, auch Ehepaare, mussten in den Missionsstationen getrennt leben, und unverheiratete Frauen, denen Soldaten aus benachbarten Gefängnissen und auch das  spanische Missionspersonal oft nachstellten, wurden in konventartige Kasernen separiert. Unzureichendes und fremdartiges Essen, an das die Indianer nicht gewöhnt waren, mangelhafte Unterkünfte und Hygiene, verheerende Ausbrüche von Malaria, Pocken und anderen Krankheiten, Verzweiflung, Strafen und der Verlust ihrer Kultur, das alles trug dazu bei, dass die Todesrate unter den Neophyten einem Genozid gleichkam.

 

Aufstände der Indianer Kaliforniens gegen die missionarische Versklavung

  

Ein paar mal kam es zu verzweifelten, aber erfolglosen Aufständen gegen die ["christlichen", weiss-rassistischen] Spanier. Im Jahre 1775 taten sich etwa 800 Ipai und Tipai aus neun Dörfern zusammen, um die Missionsstation San Diego niederzubrennen. Ein Jahr dauerte es, um den Aufstand niederzuschlagen, und ein  Priester und zwei andere Spanier wurden dabei getötet. Zehn Jahre später führte eine indianische Medizinfrau namens Toypurina einen erfolglosen Versuch an, die Missionsstation San Gabriel östlich von Los Angeles zu zerstören. Weiter Revolten brachen unter den Costanoan in den Missionsstationen San Jose, Santa Clara, San Juan Bautista und Santa Cruz aus; am spektakulärsten aber war der Aufstand der Chumash.

Im Jahre 1824 zerstörten die Chumash einen Teil der Mission Santa Ynez, nahmen mit Unterstützung befreundeter Stämme La Purísima ein und bauten aus beschlagnahmten spanischen Kanonen und schwenkbaren Geschützen eine Verteidigung auf, die angreifende  Soldaten auf Distanz hielt. Als sich die Nachricht vom Aufstand herumsprach, bewaffneten sich die Chumash-­Neophyten von Santa Barbara und schlugen in einem mehrstündigen Kampf einen Trupp  Soldaten in die Flucht. Die Indianer plünderten die  Mission und flohen in die Hügel. Einen Monat später beendete eine Waffenruhe die Belagerung von La Purísima; unterdessen verfolgten andere  Soldaten die Flüchtlinge von Santa Barbara, denen sich aufständische Neophyten von San Fernando angeschlossen hatten. Nach einer Reihe von Gefechten wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, und viele der Flüchtlinge wurden zusammengetrieben und in ihre Missionsstationen zurückgebracht. Es endete damit, dass sieben Neophyten von La Purísima von den  Missionaren und Soldaten hingerichtet und vier Indianer zu zehn Jahren Arbeit in einer Sträflingskolonne verurteilt wurden.

 

Die Pazifikindianer im unabhängigen Mexiko

Befreiung aus Leibeigenschaft - Landbesetzung der Mexikaner - Indianer als Tagelöhner

 

Im Jahre 1821 gewann Mexiko seine Unabhängigkeit Spanien, und im Jahre 1834 endlich ­ - 65 Jahre, nachdem die Spanier begonnen hatten, Indianer zu versklaven ­ - säkularisierte Mexiko die Missionsstationen und nahm der  Kirche das Recht, weiterhin Indianer gefangenzuhalten. Tausenden stand es frei zu gehen. Einige blieben auf den Ländereien der Mission, und manche gingen heim auf ihre Rancherias. Aber Tausende sollten ihre Heimat nie wieder sehen: Allein in der Mission Santa Barbara füllten über 4600 Chumash-­Namen die Sterberegister. Ihre Leichen wurden in grosse Gruben in der Nähe der Kirche geworfen ­ ohne traditionelles oder christliches Begräbnis. Die Rückkehr der Überlebenden in ihre alte, friedliche Welt war Illusion: Ihre Heimatdörfer waren zerstört und ihr Land von den Mexikanern beschlagnahmt; die Missionsstationen waren in mexikanische Rancheros umgewandelt.

Da den ehemaligen Neophyten kaum eine andere Wahl blieb, wenn sie überleben wollten, wurden die meisten von ihnen Tagelöhner oder peónes [Hilfsarbeiter] auf den  mexikanischen Gutshöfen.

 

1848: Kalifornien fällt an die "USA" - der planmässige Genozid an den Kalifornien-Indianern

Goldrausch und mordende Schürfer

  

Als dann im Jahre 1848 mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo der Mexikanische Krieg zu Ende war, expandierten die Vereinigten Staaten bis zum Pazifik. Kalifornien ging gerade dann aus ["christlich"-katholisch-rassistischen] mexikanischen in "amerikanische" Hände über, als im Territorium der Nisenan im Norden Gold entdeckt wurde.

Schürfer drangen widerrechtlich in Indianerland ein, überschwemmten Jagdgründe, überfielen Dörfer und raubten Frauen. Gruppen von Weissen eröffneten zum Spass das Feuer auf wehrlose Männer, Frauen und Kinder und löschten ganze Lager und Siedlungen aus. Frauen wurden als Mätressen in die Siedlungen der Weissen geschleppt, Kinder wurden als Sklaven verkauft. Die Weissen hatten die Jagd auf die Indianer eröffnet, die sie verächtlich "digger" ["Pflüger"] nannten, weil sie zum Wurzelsammeln einen Grabstock benutzten.

 

Hunger, eine gestohlene Kuh, ein verlorenes Pferd: Zwei tote Weisse und das Massaker von Bloody Island gegen die Pomo-Indianer

 

Die Geschichte Kaliforniens ist eine Geschichte des Genozids [bzw. des Indianerholocausts]. Eines der aufsehendsten Massaker war das wohlüberlegte Werk von Streitkräften der US"-­Armee in Kalifornien.

 

Es geschah im Jahre 1850 am Clear Lake östlich von Ukiah im nördlichen Teil des Staates; zwei  Amerikaner, Charles Stone und Andrew Kelsey, hatten dort Hunderte vom Pomo gefangengenommen und gezwungen, auf einer Ranch zu arbeiten. Eines Tages versuchten Shuk und Xasis ­ zwei Pomo-­Männer, die als Viehtreiber arbeiteten ­ eine Kuh für ihre hungrigen Familien zu stehlen und verloren dabei eines von Kelseys Pferden. In ihrer Angst vor der unausweichlichen Strafe hielten sie eine Beratung ab, um zu entscheiden, was zu tun sei. Die Pomo beschlossen, zuerst zuzuschlagen. Fünf Männer machten Stone und Kelsey ausfindig und töteten beide. Der Stamm floh in die Hügel und bereitete sich auf das Eintreffen der  "amerikanischen" Soldaten vor ­ in der Hoffnung, sie könnten die Angelegenheit mit den Soldaten friedlich bereden. Im Mai 1850 schliesslich drang eine Abordnung von  Berufssoldaten unter dem Kommando von Captain Nathanial Lyon in das Clear-Lake-­Gebiet ein, um die Indianer für die Morde zu bestrafen. Da die Soldaten die Männer nicht finden konnten, die für die Tötung verantwortlich waren, massakrierten sie einfach eine Gruppe von über 130 Männern, Frauen und Kindern, die gerade fischten; heute ist dieser Stelle unter dem Namen Bloody Island ["Blutinsel"] bekannt.

 

Weisse Zeitungsberichte über den Holocaust an Indianern in Kalifornien - Kritiker werden verjagt

  

Im folgenden Jahrzehnt [1850-1860] dokumentierten die  kalifornischen Zeitungen ­ - einige prahlerisch, andere beschämt und mit Gewissensbissen ­ - viele der Greueltaten. Im Februar 1860 veröffentlichte in Union (das heutige Arcata) der Northern Californian eine Geschichte unter der Schlagzeile

"Wahlloses Massaker an Indianern ­ - Frauen und Kinder abgeschlachtet";

dann folgten die Einzelheiten des Blutbades, das mit Beilen und Äxten unter 188 friedlichen indianischen Männern, Frauen und Kindern in ihren Dörfern an der Humboldt Bay angerichtet worden war.

Die Weissen in Union [heute Arcata] ärgerten sich, dass die Zeitung die Morde kritisiert hatte, bedrohten den jungen Herausgeber, den 23 Jahre alten Bret Harte, und zwangen ihn, aus der Stadt zu fliehen. Andere Zeitungen wie die Humboldt Times von Eureka brachten eher typische Schlagzeilen: "Fette Beute unter den Diggern", "38 Rote erledigt", "40 Squaws und Kinder gefasst", "Bande ausgelöscht".

Der Holocaust an den Indianern wurde durch die Presse noch gefeiert...

 

Kalifornische Indianer als Sklaven in der Landwirtschaft - Dezimierung durch Seuchen, Hunger und Morde

  

In den 1850-er Jahren des 19. Jahrhunderts war die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Arbeitskräften so gross, dass die  Kalifornier und ihre Gerichtshöfe die Versklavung der Indianer geflissentlich übersah, obwohl Versklavung der Schwarzen im Staat verboten war. Ein Jahrzehnt später, als in der Zeit nach dem Bürgerkrieg die Gesetzgebung alle Formen der Sklaverei in der Nation für gesetzwidrig erklärt hatte, ersetzten Maschinen und arbeitslose Minenarbeiter die indianische Arbeiterschaft in  Kaliforniens Landwirtschaft.

Damals hatten die  Grausamkeiten von Generationen von Spaniern, Mexikanern und Amerikanern, wiederholte Ausbrüche von Seuchen, Hungerjahre, Anschläge auf die Lebensgrundlage, das Leben und die Kultur der Stämme und das vollständige Fehlen gesetzlichen Schutzes die Indianerbevölkerung des Staates um 90 Prozent dezimiert ­ von annähernd 310.000 im Jahre 1769 bis zu 30.000 gegen Ende des Goldrausches. (Die Zahl erreichte im Jahre 1900 ein Tief von etwa 15.000, bevor sie im 20. Jahrhundert wieder anstieg).

 

Ich bin sehr alt ... mein Volk war einst um mich wie die Sandkörner an der Küste ...

Sie sind alle fort. Sie sind dahingegangen wie das Gras ... sie sind zu den Bergen gegangen ...

Ich bin alles, was von meinem Volk geblieben ist. Ich bin allein.

Befreiter Neophyt von der Dolores Mission ["Mission der Schmerzen"].

 

3. "Mission" auch in Kanada - das europäische Urteil über die Stämme "Amerikas"

 

17. Jh.: Erste  Missionare in Kanada: Überwinden der Sprachbarriere

  

Mitte des 17. Jh. waren jesuitische Missionare die ersten Europäer, die mit Indianern zusammenlebten, z.B. mit den Huronen. Die Aufzeichnungen schildern die Spaltung der indianischen Gemeinwesen zwischen alten Lehren und Traditionen und der Übernahme neuer europäischer Werte durch die [fantasierte] Jesus-Bekehrung (MacDonald, S.84).

 

18. Jh.: Das Urteil der "christlich, weiss-rassistischen Europäer über die Ureinwohner Amerikas

  

Die Indianer werden mit Hilfe der Kriterien des "Christentums" und der "Zivilisation" beurteilt und werden als "Wilde" eingestuft.

-- als "Edle Wilde" (Konzept von Jean Jacques Rousseau (1712-1778)

-- oder als "Heiden"

-- oder innerhalb einer Allwelttheorie von John Locke, mit der Behauptung, dass "am Anfang die ganze Welt Amerika war" (MacDonald, S.84).

Erste Gemälde und Radierungen zeigen Indianer in ihrer Kleidung, aber mit europäischem Gesichtsschnitt und europäisch stolzer Körperhaltung (MacDonald, S.85).

 

Die "USA" als "neues Zion" für Juden

  

Die  "USA" werden als "neues Zion" gepriesen, als ein "Garten Eden" auf "unberührtem Boden", der die "artifizielle Jungfräulichkeit der Gesinnung zu erhalten erleichtert. (Wehler, S.10)

[Juden hatten in den  "USA" von Anfang an eine Beinahe-Gleichberechtigung zu den weissen "Christen", und deswegen waren die "USA" von Anfang an eines der primären Auswanderungsziele der Juden. Durch die disziplinierte Schulung der Juden gelang es ihnen schon bald, jüdische Geschäfte erfolgreich zu führen und in den Reihen der Regierungen und der bestimmenden Banken Einsitz zu erhalten. Der jüdische Anteil an der  Politik der "USA" und am Indianerholocaust ist erheblich, bzw. der Indianerholocaust ist ein Gemeinschaftswerk von "Christen" und Juden gleichermassen].

Weitere Informationen in:

-- H.N.Smith: Virgin Land. The American West as Symbol and Myth [Jungfrauenland. Der amerikanische Westen als Symbol und Mythos]. Cambridge/Mass. 1962

-- C.Sanford: The Quest for Paradise [Die Frage nach dem Paradies]. Urbana 1961

-- L.Baritz: The Idea of the West [Die Vorstellung des Westens]. AHR tt, 1961, S.618-640

-- R.W.B.Lewis: The American Adam [Der amerikanische Adam]. Chicago 1955

-- A.K.Moore: The Frontier Mind [Die Frontier-Mentalität]. Lexington 1963

[Die Philosophen behaupten: Der Sitz der Weltreiche geht westwärts

Die Weltphilosophen behaupten, die Sitze der Weltreiche würden sich von Ost nach West verschieben (zuerst China, dann Mittelasien mit Alexander dem Grossen etc., dann Rom, dann London, und nun die "USA"). Der Rassist Jedidiah Morse meint, die zukünftige Hauptstadt der Rassisten-"USA" werde der letzte Sitz dieser Weltreiche sein]:

Gemäss der griechisch-römischer Philosophie wird der Sitz der Weltreiche kontinuierlich von Osten nach Westen wandern. Somit ist die "USA" als Endstation göttlich vorbestimmte Endmacht der Welt. In diesem Sinn predigt Bischof Berkeley schon 1726:

"Westward the Course of Empire Takes Its Way" ("Die Zentren der Weltreiche bewegen sich immer nach Westen") (Wehler, S.12)

In diesem Sinn wird Amerika die "Endstation" des Sitzes der Weltreiche sein, so meinen die Rassisten-"Philosophen" der Neu-England-Staaten, und später die Rassisten-"Philosophen" der "USA"... (Wehler, S.12)

Im 18. Jahrhundert werden die Neu-England-Kolonien von Jonathan Edwards (1703-1758) als ein "beispielhaftes Gemeinwesen", als ein kommender "Renovator of the World" ["Erneuerer der Welt"] gepriesen (Wehler, S.10)

Weitere Informationen in:

-- M.Curti: The Growth of American Thought (Die Entwicklung der amerikanischen Denkweise). N.Y.1943, S.49f.

-- American Archives, 4.Serie, V. Hg. P.Force. Washington 1844, S.182 (1776)

Jonathan Edwards verbreitet einen Glauben an eine "Vorherbestimmung zur Verwirklichung von Gottes bestem Plan" durch die imperialistische, "christlich"-jüdische, weiss-rassistische "USA". (Wehler, S.11)

Weitere Informationen in:

-- M.Curti: The Growth of American Thought [Die Entwicklung der amerikanischen Denkweise]. N.Y.1943, S.49f.

-- American Archives, 4.Serie, V. Hg. P.Force. Washington 1844, S.182 (1776)

Andere  Philosophen der "USA" verbreiten eine Superioritätsdoktrin und behaupten in einer universalistischen Botschaft das "Naturrecht" der Weltherrschaft für die "USA" mit säkularisiertem Messianismus mit Prädestinationsbewusstsein. Die Weltherrschaft sei vorherbestimmt. (Wehler, S.11)

 

4. Weisse Zweckallianzen mit den Stämmen Nord-"Amerikas" mit leeren Versprechungen - Pelzhandel und Kulturveränderung

 

18. Jh.: Militärallianz zwischen Engländern und Indianern gegen die Unabhängigkeitsbewegung

[Im 18. Jh. lassen sich die indianischen Stämme auf Allianzen und Kriege mit den  Weissen ein. Gleichzeitig spekulieren die rassistischen Weissen über die komplette weisse Besetzung des "amerikanischen" Kontinents, was den Indianern aber unbekannt bleibt. Abkommen und Landrechte an Indianer gelten also nur vorübergehend und sind nur ein strategischer Trick, mehr nicht. Am Ende werden die Indianer aufgerieben und vernichtet, und die Spekulationen des weissen Rassistenmannes haben sich "gelohnt"...]

 

1710

 Briten brauchen Verbündete

  

Die  Briten brauchen dringend verbündete in N-"Amerika". Zu diesem Zweck werden die 4 Mohawk-Könige 1710 zu einem Besuch in London eingeladen, um die Indianer durch die Grösse Londons und Englands zu beeindrucken und sich so die Loyalität der Indianer im Krieg gegen die Franzosen zu sichern. Die Indianerhäuptlinge verlangen gleichzeitig die Zurückdrängung der Franzosen und Entsendung von Missionaren. So kommt es zur Allianz zwischen der "Six-Nations-Konföderation" der Indianer und der britischen Krone gegen Frankreich. (McDonald, S.84)

18. Jh.:

Landrechte für Indianer - keine Anerkennung der Indianer als Nation, sondern "loyale Untertanen"

  

Die Engländer halten in der weiteren Zeit die Bündnisse mit den Indianerstämmen der Mohawk und erteilen diesen Landrechte im heutigen Südontario "zu ihrem alleinigen Gebrauch und zum Nutzen ihrer Erben".

In der Folgezeit jedoch geben die Briten die Erklärung ab, dass die Indianer sich unter den Schutz der britischen Krone begeben hätten und somit nicht als souveräne Nation angesehen werden könnten. Der Status sei somit verändert und so werden sie vom "treuen verbündeten" zum "loyalem Untertan" (McDonald, S.85).

 

1763

Verbot des direkten Landkaufs und Landverkaufs für Indianer

  

In einer "Royal Proclamation" wird festgelegt, dass Indianer ihr Land nicht direkt verkaufen dürfen, was bis heute gilt. (McDonald, S.85)

18. Jh.:

Strafen und Rache

  

Schiffskapitäne strafen indianische Diebe mit Demütigungen vor dem eigenen Volk usw. Bei schweren Vergehen wird die Todesstrafe oder die Verschickung (Deportation) nach Europa vollzogen. Die Indianer rächen sich für Strafen, die vor dem Volk als Demütigung geschehen. So wird das Verhältnis bis zur guerillamässigen Auseinandersetzung belastet. Z.B. werden 1767 auf der britischen Walfangstation auf Labrador Boote gestohlen und drei Engländer getötet. Daraufhin werden eine Inuit-Frau und ihr Sohn nach England deportiert, worüber heute Aufzeichungen vorhanden sind (McDonald, S.87).

 

ab 1770:

Pelzhandel und künstlerische "Blüte" an der Nordwestküste

  

 Der Handel mit dem "weissen Mann" verändert die Indianerstämme

-> Vermehrung des Wohlstands

-> es wächst eine neue Generation von Häuptlingen heran, die über den Wohlstand bestimmen

-> es ergeben sich neue technische Möglichkeiten mit Techniken und Metallwerkzeugen

-> es erfolgt eine Blüte der Architektur und der Holzschnitzkunst

-> die Häuptlinge lassen sich mit neuen Ausstattungsstücken feiern

und es werden erste Touristen-Produkte von Haida-Künstlern gefertigt: Schiefer-Schnitzwerke, Pfeifen, etc. (Reid, S.152)

 

bis 1870:

Zerstörerischer Einfluss des "weissen Mannes" auf die indianischen Stämme

  

Der "weisse Mann" zerstört die Basis der Indianerstämme auf dem indianischen Kontinent: Der "weisse Mann"

-- verbreitet Krankheiten

-- verbreitet Kriege

-- verbreitet ein Desinteresse bei den IndianerInnen an der eigenen Kunst.

Die positiven Einflüsse des "weissen Mannes" bei den Indianerstämmen beschränken sich auf kulturelle Art:

-- Verbreitung von neuen Ideen

-- Ermöglichung von Mobilität

-- die Indianerstämme kommen zueinander und heiraten unter sich

-- es werden zwischen den Stämmen Rechte und Kultur ausgetauscht (Machair, S.141).

 

5. 1776: "Unabhängigkeit" von weissen Siedlern auf fremdem Boden - Unabhängigkeitskriege mit indianerischer Gegenwehr - "Friede von Versailles" 1783 - "Continental Congress" für den "Leuchtturm" der Menschheit

 

An einem Konflikt wegen Teepreisen kanalisieren sich in den Neu-England-Konolonien die politischen Kräfte derart, dass sie sich von England loslösen und die Unabhängigkeit ausrufen. Die erfolgreiche Rebellion gegen England ist Vorbild für spanisch besetzte Kolonien, sich ab 1776 gegen das  Spanien die Unabhängigkeit zu erkämpfen.

 

4.7.1776:

Weisse Arroganz: Amerikanische "Unabhängigkeit" mit "Menschenrechten" und "Nationalfeiertag" 1776 - Thomas Jefferson

  

13 englische Kolonien erklären ihre Unabhängigkeit von England (symbolisiert in den 13 Streifen der amerikanischen Flagge). Gleichzeitig wird von Thomas Jefferson die eigene Verfassung mit den "Menschenrechten" für die neuen "Vereinigten Staaten" postuliert:

"life, liberty and the pursuit of happiness" ("Leben, Freiheit, und das Streben nach Glück"),

mit dem aus ihnen abgeleiteten Widerstandsrecht. Der 4.Juli wird "Nationalfeiertag" (DTV-Atlas, Bd.2,S.13).

[Die "Menschenrechte" gelten aber nur für Weisse, und das Widerstandsrecht ebenso nur für Weisse. Die  der "USA" erschaffen sich Gesetzeswerke, die den Indianerholocaust und die Negersklaverei legal halten.

 

Präzedenzrecht in den "USA" für jede Rechtfertigung

  

Das Präzedenzrecht im "Common Law" der  "USA" gibt ab 1776 erst recht dem "Naturrecht" eine unumstössliche Stellung. Die neuen, eigenen Ideale passen zum späteren Rassismus-Darwinismus, (Wehler, S.11)

bzw.  "USA" sind de facto Vorreiter des Rassismus-Darwinismus mit der Vorstellung, wer sich da wem anzupassen habe: Die ganze Welt soll sich den weiss-rassistischen "USA" anpassen.

 

1776-1783

Die Gegenwehr der britischen Kolonialarmee gegen die "Unabhängigkeit" - Krieg Frankreichs und Spaniens gegen englische Kolonien

  

Die britische Kolonialarmee besteht aus

-- der britischen Armee

-- 17.000 nur z.T. zuverlässige Söldner aus Hessen und Braunschweig

-- "Loyalists" als englandtreue Amerikaner

-- den mit England verbündeten Indianerstämmen (DTV-Atlas, Bd.2,S.13).

Die "USA" mit ihren 13 Ex-Kolonien stellt dagegen 3 Millionen Siedler, schlecht ausgebildet, ohne finanzielle Mittel und ohne Kriegsmaterial. Der Zweite Kongress erteilt George Washington, Gutsbesitzer aus Virginia (Mount Vernon), den Oberbefehl (DTV-Atlas, Bd.2,S.13).

[Die Hauptstadt der "USA" wird später nach George Washington benannt].

 

1776

 

Die britische Seite erleidet erste Niederlagen am Delaware bei Trenton und Princeton. Weiter erleiden die Briten durch Unkenntnis des Landes und Nachschubschwierigkeiten Verluste gegen die Guerillataktik der Siedler. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

1777

Es folgt ein weiterer "amerikanischer" Erfolg bei Saratoga (DTV-Atlas, Bd.2,S.13).

  

Als erster Gesandter der "USA" wirbt Benjamin Franklin in Paris für die "amerikanische Sache". (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

Aristokratische Freiwillige, darunter Marquis de la Fayette, der polnische Nationalheld Kosciuszko und der preussische General und Organisator der amerikanischen Armee von Steuben, kämpfen auf "amerikanischer" Seite. Frankreichs und Spaniens Regierungen ergreifen nun ebenfalls gegen England Partei und belagern englische Kolonialgebiete. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

Ab diesem Zeitpunkt entfesselt sich ein allumfassender Kolonialkrieg der Kolonialmächte auf fremdem, indianischem Boden. Aber die weissen Rassisten meinen, der Boden gehöre ihnen, weil sie die besseren Waffen haben.

1779-1782

  

Französische und spanische Truppen belagern vergeblich das britische Gibraltar. Spanische Truppen erobern Menorca (DTV-Atlas, Bd.2,S.13).

 

1780

  

Russland, Frankreich, Spanien, Holland, Schweden, Dänemark, Österreich und Preussen beschliessen gegen den britischen Kaperkrieg die bewaffnete Seeneutralität. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

Französische Truppen landen in Rhode Island. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

1781

  

Britischer Seesieg in Westindien bei St.Vincent (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

1781

  

"Amerikanische" Truppen erobern Yorktown. Es werden 7200 Gefangene gemacht, darunter auch Gneisenau. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

1782

  

Ein britischer Seesieg bei Santo Domingo kann das Blatt nicht mehr wenden (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

1783:

Friede von Versailles - die "Unabhängigkeit" der "USA" wird vertraglich anerkannt - die indianischen Stämme werden nicht gefragt

  

-- die "USA" werden unabhängig, beklagen gleichzeitig 70.000 Tote.

-- die "Loyalists" wandern nach "Ober-Kanada" aus

-- das  Empire-England anerkennt die  "amerikanische" Unabhängigkeit.

-- Tobago/Westindien und Senegambien fallen an Frankreich

-- im  Frankreich werden die Freiheitskämpfer gefeiert und die Kritik am "Ancien Régime" immer deutlicher

-- Menorca und Florida werden spanisches Gebiet. (DTV-Atlas, Bd.2,S.13)

 

ab 1783

  

Die  "USA" setzen die Politik zur Ausdehnung nach Westen fort, wie es vorher die englische Kolonialregierung getan hat. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

ab 1787

Weisse Besiedlung der Nordwest- und Mississippi-Territorien (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1789-1797:  Präsidentschaft von George Washington

  

-- Programm zur "Entwicklung von Industrie, Handel und Finanzen"

-- Festigung des jungen Staates und des  "amerikanischen" Kapitalismus [mit Börsen, Spekulationen, ohne Menschenrechte für Indianer und Schwarze etc.]. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1790

  

Bevölkerung der  "USA": 3,9 Millionen (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1792

  

Voraussage von Jedidiah Morse in der "Amerikanischen Geographie" 1792

"Wahrscheinlich" werde das "American Empire" die "letzte Station" und "das grösste Imperium, das je bestanden hat, werden" (Wehler, S.12)

[siehe die Predigten im Jahr 1726].

Weitere Informationen siehe auch in:

-- J.Morse: The American Geography [Amerikanische Geographie]. Elizabethtown, 1789, S.469

-- vergleiche: C.Sumner: Prophetic Voices about America [Prophetische Stimmen über Amerika]. AM 20, 1867, S.275-306

-- vergleiche: C.Sumner: The Works [Werke], Hg. G.F.Hoar, XII. Boston, 1900. S.1-183

Für dieses zukünftige "US"-Imperium wird ab dem 18. Jh. der gesamte nördliche Kontinent in Anspruch genommen, was z.B. in Bezeichnung wie "Continental Congress" zum Ausdruck kommt, auch wenn die "USA" noch nicht einmal eine eigene Hauptstadt haben... (Wehler, S.12)

 

Jefferson-Propaganda

  

[Der  Jefferson plant bereits jetzt auch die Eroberung Süd-"Amerikas", bzw. Jefferson beansprucht "den Rest des Kontinents". (Wehler, S.12)

Territorrialies Dogma von Jefferson, John Quincy Adams und Buchanan

Gemäss dem Dogma des Rassisten Jefferson, John Quincy Adams und Buchanan gehören die "Spanischen Antillen" zur Einflusssphäre der "USA" und würden ihnen über kurz oder lang "wie eine reife Frucht" in die Hände fallen. (Wehler, S.9)

vergleiche:

-- T.Jefferson: The Writings [Schriften]. Hg. P.L.Ford, N.Y., 1891/99, V, S.316,333; VII, S.288f., 416; VIII, S.105,449f.; IX, S.124f., S.351; X, S.159

-- J.Q.Adams: The Writings. Hg. W.C.Ford, N.Y., 1913/17, VII, S.372

-- R.J.Bartlett, Hg.: The Record of American Diplomacy [Amerikanische Diplomatie. Aufzeichnungen]. N.Y., 1950, S.231-242, S.211, 244

-- L.Greene: The Filibuster [Die Verschleppungstaktiker]. Indianapolis 1937

-- W.O.Scroggs: Filibusters and Financiers [Verschleppungstaktik und Financiers]. N.Y., 1916

-- Überblick: Van Alstyne: Empire, S.147-169

 

Die Rassisten-Philosophen der "USA" preisen den neuen Rassistenstaat als "Leuchtturm für die erniedrigte und unterdrückte Menschheit". Schriften von von Jefferson und Adams werden verherrlicht. (Wehler, S.11)

siehe auch in:

-- T.Jefferson: The Writings [Schriften]. Hg. A.A.Lipscombe, XV, S.284,334

-- T.Jefferson: Ford Hg.; IV, S.59; IX, S.351; X, S.313

-- J.Adams: The Works [Werke], Hg. C.F.Adams, Boston 1851/65, IV, S.293,200,475f.; VII, S.227,250; VIII, S.278,332

-- T.Paine: "Common Sense and the Crisis" [Menschenverstand und die Krise] (1776), Einleitung. Garden City, 1962

[Es folgen die Unabhängigkeiten der Staaten in Mittel- und Süd-"Amerika" gegen das "christliche", weiss-rassistische Spanien].

 

6. Die "USA" "gründen" neue Staaten bis zum Mississippi - Erwerb von Louisiana

 

Planmässig werden Indianer entrechtet, abgedrängt, Strassen gebaut und  Ortschaften gegründet, um dann neue "Staaten" in die "USA" "aufzunehmen. Gleichzeitig ist in Europa Napoleon "unterwegs.

 

1792

 

"Gründung" des Staates Kentucky (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1793

  

"Gründung" der Hauptstadt Washington [nach dem siegreichen General George Washington]. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1796

  

"Gründung" des Staates Tennessee (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

 

Gewisse Bundesstaaten sträuben sich gegen das Einheitsrecht der "USA". Es kommt zu ersten Konflikten mit den Südstaaten (Kentucky) wegen der Fremden- und Aufruhrgesetze des Bundes (Alien Bill) (DTV-Atlas, Bd.2,S.15).

1800:

Washington wird Regierungssitz - "Weisses Haus"

 

1800 Washington wird mit dem "Weissen Haus" Sitz des Präsidenten und mit dem "Kapitol" Sitz des Kongresses. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

Es scheint einen gewissen rassistischen Sinn zu haben, dass das Haus "Weisses Haus" und nicht "Buntes Haus" heisst. Die schwarzen Sklaven bauten den weissen Rassisten ein "Weisses Haus"

 

"The Winning of the West" - die weiss-rassistische Besetzung des Westens des Kontinents

1801-1809

  

Präsident Thomas Jefferson lenkt von inneren Schwierigkeiten ab mit der Devise "möglichst wenig Staat und Regierung". Er lenkt die Energien und "Interessen der Nation" auf die Ausdehnung nach Westen mittels Binnensiedlung und Einwanderung aus West-, Mittel- und Nordeuropa, [einhergehend mit der Verdrängung der Indianer]. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1803

  

"Gründung" des Staates Ohio (DTV-Atlas, Bd.2,S.15).

 

1803

  

Erwerb von Louisiana von Frankreichs Napoleon für 15 Millionen Dollar

Napoleon mit seinen Kriegsprojekten gegen bis Afrika und Russland ist in Finanznöten und verkauft kampflos einen Drittel des nördlichen indianischen Kontinents an  "USA". Zu dieser Zeit umfasst Louisiana die gesamte mittlere Ebene zwischen der Karibik und der kanadischen Grenze. Beim "Kauf" werden die Indianer nicht befragt, und die Weissen  der "USA" erhalten nun freie Hand, die Indianer der Plains auszurotten, und sind so ihrem Ziel, bis zur Westküste zu gelangen, einen erheblichen Schritt nähergekommen]. Mit dem Kauf von Louisiana wird eine "freie" Mississippi-Schifffahrt möglich. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

Kanalisierung des Mississippi und weiterer Flüsse

  

Der Mississippi und alle anderen Flüsse, die für die Indianer heilige Wesenheiten sind, werden durch die Weissen planmässig vergewaltigt, indem sie kanalisiert und eingedämmt werden. Die Kapitalisten haben dabei die Vorstellung, dass man durch die Trockenlegung der grossen Mäander Land gewinnen würde. Die Flüsse reagieren aber mit einer schnelleren Fliessgeschwindigkeit, und so kommt es regelmässig zu riesigen Überschwemmungen an den Zusammenflüssen, was von den Weissen  in den hohen Etagen der "USA" nicht bedacht wurde. Die Überschwemmungen, die früher regelmässig den ganzen Fluss betrafen, konzentrieren sich nun auf riesige Flächen bei den Zusammenflüssen. Ebenso graben sich die kanalisierten Flüsse immer in den Boden, weil der Fluss schneller fliesst, und weil somit mehr Geschiebe mitgeführt wird und weniger abgelagert wird. So sinken die Grundwasserspiegel, Bäume sterben ab, und die Wasserversorgung ist dauernd in Gefahr - was von den Weissen  in den hohen Etagen der "USA" nicht bedacht wurde. In der  Bibel steht doch, dass der Mensch die Natur beherrschen dürfe. Die Indianer zählen zur "Natur", nicht zu den "Menschen"

 

1809-1817

  

Präsident "USA": James Madison (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1810

 

Bevölkerungsanstieg in der  "USA" durch weisse Einwanderung auf 7,2 Millionen (DTV-Atlas, Bd.2,S.15

)

Jefferson und Madison: Expansion als "Bändigung" und "Auslauf" - das "Expanding Empire"

  

Um interne, politische Konflikte zu meistern, verkünden Jefferson und Madison die Taktik der staatlichen Expansion der "USA" als Mittel zur "Bändigung der in rivalisierenden Parteien und 'Fraktionen' miteinander ringenden grossen gesellschaftlichen Interessengruppen". [Mit Kriegsbesetzungen werden innere Konflikte verdrängt].

Die Expansion wird auch als "Chance eines Auslaufs für aufgestaute Energien" verherrlicht.

In der Folge wird die damals vorherrschende Meinung, die Republiken als kleine Gemeinwesen zu organisieren, wird zugunsten eines grossräumigen "Expanding Empire" aufgegeben. (Wehler, S.13)

[Die Indianer werden also Opfer der Verdrängungsenergie der Weissen , die ihre Konflikte nicht friedlich lösen können. Gleichzeitig sind  Spekulanten im Hintergrund, die im Geiste den Indianerholocaust schon lange vollzogen und die Indianer schon lange ausgerottet haben.

 

1812

  

Gründung des Staates Louisiana (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1812-1814: "Zweiter Unabhängigkeitskrieg" - Bedrohung für Kanada durch die "USA"

  

Kanada ist laufend bedroht, 1812 speziell. Die "USA" wollten schon immer den ganzen Kontinent haben (Wehler, S.8)

1812 Präsident Madison lässt sich zum Eroberungsversuch Kanadas verleiten

-- Englands Truppen verüben Küstenüberfälle

-- Washington wird von englischen Truppen zerstört

-- New Orleans wird verteidigt (strategisch wichtig wegen Mississippi). (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

ab 1812

Entstehung des kanadischen Reservatssystems

  

Durch das Patt mit den "USA" wird das Bündnis zwischen dem rassistischen Empire-England und den Indianern überflüssig. Die Indianer in Kanada werde in "Reservate" eingeschlossen. So entsteht das kanadische "Reservatssystem". (MacDonald, S.85,89)

 

Ab 1812 erfolgt ausserdem ein grosser Zustrom von  Siedlern nach Kanada, die mit den aggressiven und kriegerischen "USA" [mit aggressiven Freimaurer-Logen, Freimaurer-Tempeln, rassistischen Kirchen und Synagogen] nichts zu tun haben wollen. Es handelt sich um indianerfreundliche wie indianerfeindliche Leute. (MacDonald, S.89)

 

1814: "Ewiger Friede" von Gent

  

-- England akzeptiert mit Rücksicht auf die Lage in Europa [Endkampf mit Napoleon] einen "Status quo ante"

-- Neutralisierung der Grossen Seen. (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

1816

  

"Gründung" des Staates Indiana (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1817

  

"Gründung" des Staates Mississippi (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1818

 

"Gründung" des Staates Illinois (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

 

1819

 

"Gründung" des Staates Alabama (DTV-Atlas, Bd.2,S.15)

Die "USA" kaufen Florida von Spanien [Indianer werden nicht befragt]. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

Die Expansionserfolge beflügeln die  Philosophen der USA". Sie behaupten, durch die Expansionserfolge sei die Weltbeherrschung vorherbestimmt. (Wehler, S.11)

1820

  

  

Trumbull prophezeit, dass "Amerika" die "Königin der Weltreiche" werde (Wehler, S.12)

siehe auch in:

-- B.Trumbull: The Works, II. Hartford, 1820. S.158; Godwin, S.160

-- vergleiche: C.Sumner: Prophetic Voices about America. AM 20, 1867. S.275-306

-- vergleiche: C.Sumner: The Works, Hg. G.F.Hoar, XII. Boston 1900. S.1-183

In den letzten Jahrzehnten vor dem Bürgerkrieg spricht man im "Amerika" von der Karibik als dem "amerikanisches Mittelmeer". (Wehler, S.9)

vergleiche:

-- T.Jefferson: The Writings. Hg. P.L.Ford, N.Y., 1891/99, V, S.316,333; VII, S.288f., 416; VIII, S.105,449f.; IX, S.124f., S.351; X, S.159

-- J.Q.Adams: The Writings. Hg. W.C.Ford, N.Y., 1913/17, VII, S.372

-- R.J.Bartlett, Hg.: The Record of American Diplomacy. N.Y., 1950, S.231-242, S.211, 244

-- L.Greene: The Filibuster. Indianapolis 1937

-- W.O.Scroggs: Filibusters and Financiers. N.Y., 1916

-- Überblick: Van Alstyne: Empire, S.147-169.

 

1820: Weisse kapitalistische Machtkonzentration: Fusion

  

1820 fusionieren die zwei grössten Pelzhandelsgesellschaften, die "Hudson's Bay Company" und die "Northwest Company". Dies hat einen Stellenabbau im Handelsnetz zur folge. Viele Mischlinge werden arbeitslos. (MacDonald, S.89)

 

1820: "Missouri-Kompromiss" wegen Sklaverei in den "USA"

  

1820 werden infolge der Diskussion um die Abschaffung der Sklaverei sklavenhaltende und sklavenfreie Staaten der "USA" unterschieden. Die Südstaaten setzen ihre Bestrebungen, weiter Sklaven auf ihren Plantagen halten zu können, durch. Die Auseinandersetzung aber geht weiter (DTV-Atlas, Bd.2,S.95).

[Staaten ohne gesetzliche Sklaverei erhalten aber eine De-facto-Sklaverei aufrecht, indem Schwarze und Indianer einfach nicht dieselben Rechte haben, und indem die Löhne tief gehalten werden].

 

ab 1820

Landerwerb und "Zivilisierung" als Ziel der kanadischen Regierung

  

Die  kanadische Regierung setzt ihre imperialie Planungen um mit Siedlungen für Weisse und "Erschliessung" des Landes. Gleichzeitig werden Massnahmen zur bleibenden "Zivilisierung" der Indianer ergriffen und den Indianern und den Orden "Reservationen" (Open-Air-KZs) zugewiesen, bzw. deportiert. (MacDonald, S.89)

 

1821

"Transkontinentaler Vertrag" von J.Q. Adams

  

Kanada wird akzeptiert, aber "der Rest des Kontinents" wird von den "USA" beansprucht (Wehler, S.12)

in:

-- J.Adams, IV. S.293

-- J.Q.Adams: Memoirs. Philadelphia 1874/77, IV. S.438: VI: S.163; V: S.252-253.

 

7. Expansion als Zwangsdoktrin - Monroe-Doktrin der Abgeschlossenheit nach aussen - Eroberungspläne bis Japan und China

  

ab 1821ca.

Expansion als Zwangsdoktrin

Um das Jahr 1821 formulieren die  "US"-Repräsentanten, Aussenminister Everett, und die Präsidenten Jefferson und Madison die Expansion der "USA" als Zwangsdoktrin:

"The Principle of Our Institutions Is Expansion" ["Das Prinzip unserer Einrichtungen ist die Expansion"]. (Wehler, S.12)

Everett, Jefferson und Madison machen ein Funktionieren der republikanischen Institution von anhaltender kontinentaler und kommerzieller Ausdehnung abhängig. (Wehler, S.12)

 

1823

Strafe gegen Indianer: Hungertod: Beispiel Beothuk-Indianer

  

In Neufundland werden wegen wiederholten Lagerdiebstahls die eingeborenen Beothuk ins Inselinnere getrieben, wo sie verhungern. So wird ein ganzer Volksstamm ausgelöscht. Die Aufzeichnungen der jungen Beothuk-Frau Shanawdithit sind überliefert. Sie starb den Hungertod 1829 in St.Johns, Neufundland. (MacDonald, S.87)

 

Bezeichnung "Rothäute" / "Red Indians"

  

Die Bezeichnung "Rothäute" kommt von den Beothuk-Indianern, die sich mit rotem Ocker bemalten. (MacDonald, S.87)

 

1823

Monroe-Doktrin (Wehler, S.12,13)

  

 "US"-Präsident Monroe lässt durch eine Regierungsdoktrin das Verbot jeder Einmischung europäischer Staaten in "amerikanische" Angelegenheiten festschreiben. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

[bzw. Ziel wird nun, dass die "USA" auch bald Europa beherrschen werden, was ja "vorherbestimmt" sei].

Die "Monroe-Doktrin"

-- ist die Bemühung, der "amerikanischen" Expansion den nördlichen Kontinent oder gar die Westliche Hemisphäre zumindest auf lange Sicht zu sichern (Wehler, S.13)

-- ist ein Hegemonialanspruch (Wehler, S.13)

-- mit antieuropäischem Isolationismus mit dem Leitbild eines eigenen "American System" (Wehler, S.13)

Die Monroe-Doktrin bildet einen dehnbaren quasi-völkerrechtlichen Schutzschirm, unter dem sich die  Interessen der "USA"-[Elite] entfalten können, gegen die europäischen Menschenrechte und Aufklärung ("Jus Gentium"). (Wehler, S.13)

Menschenrechte hängen in den "USA" von den zur Geltung gebrachten Stärke ab (Wehler, S.13)

Die Monroe-Doktrin

schreibt die "Manifest Destiny" fest, zur Dominanz auf dem Kontinent prädestiniert zu sein

-- in puritanischem Auftrag

-- mit republikanisch-demokratischer "Freiheit"

-- mit Forschrittsdenken

-- das kontinentale Imperium scheint sicher (Wehler, S.13)

In der Monroe-Doktrin wird von Jefferson die südliche Halbkugel ins "amerikanische" Hegemoniedenken miteineinbezogen (Wehler, S.9)

[Die Monroe-Doktrin in der Praxis

Die Indianer werden zur Monroe-Doktrin nicht befragt. Die Indianer werden nicht einmal orientiert. Die entscheidenden Personen der "USA" sitzen in den Logen der Freimaurerei. Sie haben die Landkarten in der Hand, sie bestimmen Stärken und Platzierung von Armeen, den Bau von Forts, Städten und Verkehrswegen und Kommunikationswegen, entscheiden, was legal ist und was nicht, und lassen die  Unter- und Mittelschicht die Arbeit an der Basis erledigen - um dann im Luxuszug an die Westküste zu fahren.

 

Die "Contiguous Expansion" ("fortwährende Vergrösserung") bis China

  

Das imperiale Territorialprinzip der "Contiguous Expansion" ["fortwährende Vergrösserung"] wird von Anfang an mit der Erwartung verknüpft, an der Westküste auch Stützpunkte für den Asienhandel zu gewinnen. Die Überlegung Jeffersons gehen bis zur "amerikanischen" Besetzung Kaliforniens gegen die spanischen Missionen. Polk formuliert die Suche nach "fabulösen Schätzen der fernöstlichen Reiche". Die Kompanie von Jakob Astor plant bereits die Verlänerung der "Handelsroute" bis nach "Kanton in China". (Wehler, S.9)

[Dies geschieht dann auch mit der Besetzung der "Philippinen"].

siehe auch in:

-- H.H.Bancroft: The New Pacific [Der neue Pazifik]. N.Y., 1900

-- H.H.Bancroft: The Works [Werke], Bd.38. San Francisco, 1890, S.39-53

-- N.A.Graebner: Empire on the Pacific [Das Reich am Pazifik]. N.Y.1955

-- R.G.Cleland: Asiatic Trade and American Occupation of the Pacific Coast. AHA Report 1914 [Asienhandel und die amerikanische Besetzung der Pazifikküste. AHA-Bericht 1914]. Washington 1916, I, S.283-289

-- D.E.Clark: Manifest Destiny and the Pacific PHR 1 [Das Manifest über die Vorherbestimmung und der Pazifik PHR 1]. 1932, S.1-17

-- R.W.Van Alstyne: International Rivalries in the Pacific Northwest [Internationale Rivalitäten im Nordwestpazifik]. Oregon Historical Quarterly 46, 1945, S.185-218

-- A.B.Cole: The Ringgold-Rodgers-Brooke-Expedition to Japan and the North Pacific 1853-59 [Die Expedition von Ringgold Rodgers nach Japan und in den Nordpazifik]. PHR 16, 1947, S.152ff. u.a.

England gilt als dauernder Konkurrent. Die Wiedervereinigung im "Kondominion" ist unmöglich. (Wehler, S.9)

Die  Projekte der USA" beinhalten die Eroberung von Handelswegen bis China, Japan, Polynesien und bis Indien. (Wehler, S.9,10)

Expansion wird als "natürliche Tendenz" bezeichnet. Godwin bezeichnet Expansion als das "Naturgesetz der Ausbreitung". (Wehler, S.11)

vergleiche:

-- L.Dion: Natural Law and Manifest Destiny in the Era of the American Revolution. Canadian Journal of Economic and Political Science 23 [Naturrecht und das Manifest über die Vorherbestimmung in der Zeit der Amerikanischen Revolution. Kanadisches Journali über Wirtschaft und Politikwissenschaften], 1957. S.227-247

-- P.Godwin: Political Essays [Politische Essays]. N.Y., 1856, S.144f.

-- T.Parker: Writings [Schriften], XII. Boston 1911. S.195

-- vergleiche: H.S.Commager: T. Parker. Boston 1960

[Es ist unklar, ob die Häuptlinge der Indianer wussten, dass die Weissen  der Oberschicht der "USA" solche Planungen anstellten. Wahrscheinlich hatten die Häuptlinge der Indianer keine Ahnung davon, dass sie im Geiste der "christlichen" und jüdischen, weissen Oberschicht- der "USA" schon ab 1776 ausgerottet und vernichtet waren].

 

8. Indianer als "unzivilisiertes Volk" - Mission als "Zivilisierungsversuch", Kulturzerstörung - beginnender indianischer Identitätsverlust

  

19. Jh.: Indianer als "unzivilisiertes Volk"

  

Indianer werden in Kanada und den "USA" von den Weissen als "unzivilisiertes Volk“ behandelt, weil die Indianer an Traditionen gegen die Mainstream-Gesellschaft festhalten. (MacDonald, S.83)

 

19. Jh.: Rassismus im europäischen Museum

  

Europäische Kunstsammlungen beschränken sich meist auf europäische "Kulturen". Gegenstände von Indianern und anderen Urbevölkerungen aus Afrika, Ozeanien und Nordamerika werden nicht in Kunstsammlungen ausgestellt, sondern nur in Museen für "Naturgeschichte". (McMaster, S.105)

[Die Indianer gehören gemäss den Weissen -Philosophen in Europa und "Amerika" zur "Natur", nicht zu den "Menschen". So wird auch mit den Schwarzen verfahren.

 

19. Jh.: Missionarstätigkeiten zur "Zivilisierung" - Indianer werden in Europa zu "Missionaren" geschult

  

Missionare, Regierungsvertreter und die Öffentlichkeit versuchen, die indianischen Völker in eine "weisse Form" zu pressen. (MacDonald, 92)

Die Missionare unterstützen die  Regierungen, die Indianer zu "zivilisieren“ und zu "christianisieren". (MacDonald, S.83)

Indianer werden auch in Europa zu "indianischen Missionaren" ausgebildet und absolvieren so eine europäische Lehrer- und Sprachausbildung, so dass sie in "Amerika" übersetzen können. Die schriftlichen Beschreibungen dieser "Missionare" über das Leben der Indianer sind in englischer Sprache erhalten, z.B. des Methodisten George Copway "Leben, Geschichte und Reisen von Kah-ge-ga-gah-bowh". Das Buch erlebt sechs Auflagen. (MacDonald, S.85)

 

19. Jh.

 

Die Vorstellung vom Indianer als "Edler Wilder" beginnt sich in Europa zu festigen. Der Methodist Peter Jones unternimmt eine Vortragsreise über Indianer in Neuengland und Grossbritannien, und der Methodist George Henry führt 1844 in Europa eine Tournee mit der Tanzgruppe der Ojibwa durch. (MacDonald, S.85)

 

1851

  

Das Buch von Copway erscheint neu in der sechsten Auflage unter dem Titel "Erinnerungen an ein Leben in den Wäldern". (MacDonald, S.85)

 

"Mission" in Westkanada: Missionare gegen Heiler - Pocken gegen Indianervölker - Bekehrung von Heilern

  

Die Missionare mit ihren überlegenen medizinischen Fähigkeiten unterminieren die Stellung der Schamanen. Ausserdem werden [z.B. mit Hilfe infizierter Decken] Pockenbazillen verbreitet und so mit Pockenepidemien den Indianern "sündhaftes Verhalten" vorgeworfen. In der Folge wird jede "Bekehrung" eines Schamanen oder eines Medizinmanns als besonderer Erfolg gefeiert, denn so ist wieder Konkurrenz ausgeschaltet. Indianische Heiler gibt es jedoch immer. (MacDonald, S.83,88)

[Da die Heiler gegen Pocken keine Mittel haben, sind sie so der Bekehrung "nähergebracht"...]

19. Jh.: Europäische Krankheiten bei Indianern

-> führen zur Demoralisierung bei indianischen Völkern

-> wird als Zusammenbruch der geistigen Welt der Eingeborenen bezeichnet (MacDonald, S.83)

[Die europäischen Krankheiten wirken bei den Indianern sehr stark, weil die Indianer erstmals mit diesen Krankheiten in Berührung kommen und deren Immunsystem noch nicht dagegen ausgebildet ist. Die Indianer aber glauben, die Weissen hätten mit ihren Krankheiten eine besondere Macht über sie, und geben ihre Kultur auch deswegen schrittweise auf].

 

19. Jh.: Die Folge der "Missionsarbeit"

  

Die Indianer beginnen, durch Sachzwänge und mit Krankheiten erpresst, die Kontakte zu übernatürlichen Kräften ihrer traditionellen Religionen zu verlieren:

-- Missionare fördern die Überführung der Kultusgegenstände in Museen

-- die Indianer werden in den "Indian Acts" ("Indianergesetzen") nach westlichen Vorstellungen behandelt und so ihre persönlichen Freiheiten eingeschränkt und die kulturelle Identität beeinträchtigt

-- sie werden in Reservate gezwungen

-- traditionelle Zeremonien werden verboten

-- es werden immer mehr Gesetze zur Anpassung der Indianer an ein "zivilisiertes" Leben im westlichen Sinn erlassen (MacDonald, S.83).

--> die indianische Kunst ist durch die weissen Siedler und Missionare einem enormen Druck ausgesetzt.

Die Weissen aber werden später nur spärlich mit einem Dialog antworten. (Reid, S.151)

 

ab Mitte 19. Jh.: Erste indianische "Souvenirproduktion" für Touristen

  

Die IndianerInnen stellen in den maritimen Provinzen Neu-Schottland und Neu-Braunschweig planmässig Souveniere für westliche Reisende her. Die Folgen für die indianische Kunst ist unausweichlich:

--> Veränderung der traditionellen Gegenstände

--> die Gegenstände verkörpern nicht mehr den Stolz auf die Tradition und deren Bedeutung

--> die Gegenstände werden den fremden Geschmäckern angepasst

--> der kulturelle Kontext (z.B. bei einer Maske) wird nicht mitgegeben (Tanz, Zeremonie)

--> Souvenirs werden als Kunst angeboten, obwohl es eigentlich keine Kunst mit Ausdruck mehr ist. (McMaster, S.106)

 

Folgen der industriellen Revolution: Überproduktion und Aussenhandel

  

Wegen Überproduktion muss ein "Aussenhandel" "erschlossen" werden, mit Projekten in Europa und Asien. Europäer warnen vor einer "amerikanischen Gefahr". (Wehler, S.10)

 

9. TRAIL OF TEARS / Todesmarsch "Zug der Tränen "

 

Trail of Tears (1000-Meilen-Todesmarsch "Zug der Tränen") der Cherokee-Indianer aus Georgia 1836

 

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/TrailT.htm (2003)

"US"-Präsident Jackson: Zwangsumsiedlung der Indianer als Hauptziel - Goldfund in Georgia - Cherokee-Indianer dürfen kein Gold schürfen und werden entrechtet

 

Die Wahl des weissen Andrew Jacksons zum Präsidenten der USA im Jahre 1828

 

Die Wahl  Andrew Jackson zum Präsidenten der "USA" im Jahre 1828 war für die Indianer eine Katastrophe. Er wollte, nötigenfalls mit Gewalt, alle Stämme des Ostens in die damals noch wenig bekannte "Great American Desert" ("Grosse Amerikanische Wüste") westlich des Mississippi umsiedeln, wo kein Weisser je Land besitzen wolle ­ - wie man damals vermutete. Gleich nach seiner Wahl wurde in Georgia ein Gesetz verabschiedet, mit dem die polizeiliche und juristische Gewalt des Staates auf die dort lebenden Cherokee ausgedehnt wurde.

Die Regierung von Georgia bat Jackson um Hilfe, woraufhin er den Druck auf die Stämme erhöhte und die Umsiedlung der Indianer zu einer nationalen Aufgabe machte.

Die "zivilisierten Stämme" wurden Opfer einer Politik, die im späten 20. Jahrhundert als ethnische Säuberung bekannt werden sollte.

Schliesslich entdeckte man auf dem Land der Cherokee Gold. Tausende von Weissen überschritten nach 1829 die Grenzen der Cherokee Nation und machten Ansprüche auf das Land geltend. Die  Bundesregierung liess dem zur Vertreibung der Indianer entschlossenen Staat Georgia freie Hand, indem sie ihre Truppen abzog. Georgia erliess Staatsgesetze, die den Cherokee verboten, Gold zu schürfen, vor Gericht gegen Weisse auszusagen und politische Versammlungen abzuhalten ­ - es sei denn in der Absicht, Land zu verkaufen. Damit war es für einen Cherokee unmöglich, Gerechtigkeit einzufordern. Indianische Appelle an Washington wurden von Präsident Jackson ignoriert. Er riet vielmehr einem Senator aus Georgia,

"den Indianern tüchtig einzuheizen. Wenn es ihnen zu heiss wird, werden sie gehen".

Removal Act (Umsiedlungsgesetz) - Versprechungen und Bestechung der Häuptlinge als Mittel zum Umsiedlungszwang aller Indianer östlich des Mississippi

 

1830 bestätigte der  Kongress die Removal Act ["Umsiedlungsgesetz"], der dem  Präsidenten das Recht gab, alle Indianer auszurotten, die östlich des Mississippi noch lebten. Man schätzte, dass die ganze Sache mit einem Kostenaufwand von 500.000 Dollar erledigt werden könnte. Falsche Versprechungen, Drohungen und Bestechungen der Indianerhäuptlinge sollten die Kosten niedrig halten. Als der  Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes, John Marshall, in einem Fall ein Urteil zugunsten der Cherokee aussprach, das für die Zukunft folgenschwer werden konnte, soll Jackson bemerkt haben:

"John Marshall hat eine Entscheidung gefällt; jetzt soll er versuchen, sie auch durchzusetzen."

 

Land- und Viehraub in Georgia, Spaltung der Cherokee - Vertrag - KZs und Deportation des rebellischen Teils der Cherokee nach Tennessee

 

Die Tage der Cherokee Nation waren gezählt: 1833 veranstaltete der Staat Georgia eine Lotterie mit Land und Besitz der Cherokee. Im gesamten Gebiet wurden die Indianer gezwungen, ihre Häuser zu verlassen; Felder und Vieh wurden ihnen geraubt ­ - sie mussten nach Tennessee umsiedeln.

 

 

1834 spalteten sich die Cherokee in zwei Lager ­ die Befürworter der Umsiedlung unter Major Ridge und die Gegner unter der Führung von John Ross. Im darauffolgenden Jahr handelte Ridge einen Vertrag aus, mit dem er das Land der Cherokee für fünf Millionen Dollar verkaufte. Bei seiner Rückkehr lehnte der Regierungsrat der Cherokee diesen Vertrag einstimmig ab. Trotzdem unterzeichnete Ridge und seine Anhänger den Vertrag. Der ] Senat der "Vereinigten Staaten" ratifizierte den Vertrag trotz Ross' wütender Proteste. Den Cherokee wurde eine Frist von drei Jahren für die Umsiedlung in den Westen gesetzt. Major Ridge, seine Familie und seine Anhänger zogen in das Territorium, doch die grosse Mehrheit der Cherokee unter Führung von Ross traf keinerlei Vorbereitungen für die Emigration.

Im Sommer machte sich General Winfield Scott mit 7000 Soldaten auf, die Rebellen systematisch auszurotten.

 

Soldatenanbteilungen zogen zu den abgelegenen Farmen und trieben die Familien mit vorgehaltenem Bajonett in Lager, die man heute Konzentrationslager nennen würde. Man liess ihnen keine Zeit, sich auf die mühevolle Reise vorzubereiten, sie durften weder ihr Land verkaufen noch ihren Besitz veräussern. Plündernd und sengend fielen die  Weissen über die Farmen her und eigneten sich an, was sie wollten. Einigen Cherokee gelang es, in Schluchten und Wälder der Great Smoky Mountains ["Grosse Rauchberge"] zu flüchten. Ihre Nachkommen leben dort heute noch.

 

18.000 auf dem "Zug der Tränen" - 1000 Meilen Todesmarsch - Präsident Jacksons "Bericht"

  

Für die 18.000 Cherokee begann [1836] der "Marsch der tausend Meilen", den die Cherokee bis heute den Zug der Tränen nennen, er wurde zu einem der grossen Todesmärsche der Geschichte.

Schlecht gekleidet, schlecht ernährt, ohne jede medizinische Betreuung, von den  Soldaten mit Bajonetten vorwärts getrieben, erlitten die Cherokee schwere Verluste. Für den mörderischen Treck benötigten sie ungefähr sechs Monate. Ross' Frau gehörte zu jenen, die unterwegs an Hunger, Kälte oder Verzweiflung starben. Einer Schätzung zufolge kamen etwa 4000 Cherokee um, aber diese Zahl ist zweifellos zu niedrig.

 

Zu derselben Zeit, als diese Menschen in Scharen starben, berichtete der Präsident dem Kongress, die Regierung hätte das Problem der Indianer

"überall gerecht und gütlich gelöst; man bemüht sich um ihre Zivilisation und wird von den besten humanitären Gefühlen geleitet; unablässig achtet man darauf, dass die Indianer nicht durch Einzelpersonen Schaden leiden".

 

Auf dem Todesmarsch der "Zug der Tränen" werden von Georgia nach Oklahoma vertrieben:

-- Cherokee-Indianer

-- Choctaw-Indianer

-- Chikasaw-Indianer

-- Creek-Indianer

-- und einem Teil der Seminolen-Indianer

-- sowie die Reste anderer kleiner Stämme des Südostens in das Gebiet hinter den Mississippi.

Parallel dazu werden aus dem Nordosten die vertrieben:

-- Shawnee-Indianer

-- Huronen-Indianer

-- Miami-Indianer

-- Delewaren-Indianer

-- und Ottawa-Indianer.

(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).

 

Cherokee westlich des Mississippi - Ermordung von Major Ridge - letzte Cherokee-Deportation 1837/38

  

Im Indianerterritorium bauten die Cherokee ihre Gesellschaft und ihr Wirtschaftssystem langsam wieder auf. Doch die Spaltung in zwei Lager blieb; 1839 wurden Major Ridge wegen der Unterzeichnung des Vertrages von New Echota ermordet. Zwischenzeitlich, im Winter 1837/38, musste auch der letzte der südlichen Stämme, die Chickasaw aus Mississippi und Alabama, ins Indian Territory umsiedeln. Sie leisteten kaum Widerstand.

 

10. Harte Diskussion um Sklaverei in den "USA" - die Westküste als Zwischenhalt nach Japan und China

  

ab1831

  

Garrisons Feldzug gegen die Sklaverei der Südstaaten - "American Anti Slavery Society"

W. Garrison führt mit der Zeitung "Liberator" ("Befreier") den Pressefeldzug gegen die Sklaverei an. Die "Amerikanische Anti-Sklaverei-Gesellschaft" ("American Anti Slavery Society") verhilft Schwarzen zur Flucht aus dem Süden in Nordstaaten. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

[Gleiche Rechte erhalten die Schwarzen aber nicht, auch wenn schliesslich die Sklaverei aufgehoben wird].

 

ab 1844

  

Senator William Sewards Prophezeiung für die Westküste als Zwischenstation zum Weltmarkt

Der "US"-Senator William Sewards prophezeit,

-- der Erwerb der Westküste diene auch dazu, "Amerikas" Anteil an den "lang begehrten Schätzen" Asiens sicherzustellen

-- dies habe den Erwerb neuer Absatzmärkte mit 100en von Millionen Menschen zur Folge

-- so werde den "USA" der Weltaufstieg gelingen

-- die "USA" seien beauftragt, die Weltherrschaft im Welthandel zu erringen, denn "Der Welthandel [...] ist das Weltreich selbst" ("The Commerce of the World […] is the Empire of the World") (Wehler, S.15)

-- der Pazifik werde ein "Amerikanisches Meer" ("Mare Americanum")

-- Asien wird zur kommerziellen Domäne der "USA" werden müssen (Wehler, S.15)

-- die Eroberung der Westküste zur Erlangung der Weltherrschaft sei erst ein "Vorspiel". (Wehler, S.16)

[Ob die Indianer über diese Ziele der Logenbrüder der "USA" Bescheid wussten, ist nicht bekannt, wahrscheinlich nicht].

 

1845

  

"Aufnahme" von Texas in die "USA" (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1846

"Oregon-Vertrag" zwischen "USA" und Kanada

 

1846 setzen die  Regierung der] "USA" und  Regierung von] Kanada fest, dass die Grenze zwischen beiden Ländern auf dem 49.Breitengrad verläuft. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

[Die Indianer werden nicht befragt, denn Indianer gelten nicht als "Menschen", sondern als "wilde Natur"...]

 

1847

Gründung von "Liberia"

 

Ab 1847 soll der neu gegründete Staat "Liberia" in Afrika befreite Sklaven wieder in Afrika aufnehmen. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

[Liberia wird für die rückkehrenden Schwarzen zum Fiasko, weil jegliche Infrastruktur fehlt und Anarchie und Hunger herrschen, so dass die Schwarzen aus Liberia z.T. wieder auswandern].

 

1848

"Friede von Guadalupe-Hidalgo": Niederlage Mexikos gegen die "USA"

 

Mexiko verliert alle Gebiete nördlich des "Grossen Flusses" (Rio Grande). Die "USA" werden mit diesem Gebietsgewinn nun zur pazifischen Macht. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1848/49:

Goldrausch ("Gold-Rush") nach Kalifornien

(DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1850

Vertrag zur "Regelung" der englischen und amerikanischen Interessen: "Clayton-Bulwer-Vertrag"

 

1850 können sich die englische und die amerikanische Seite auf eine Abgrenzung ihrer Einfluss-Sphären in der Welt "einigen", so dass kriegerische Auseinandersetzungen vermieden werden (Wehler, S.9)

 

1850

"Clay-Kompromiss" zur Sklaverei in den "USA"

 

Um eine Sezession zu vermeiden, überlässt Washington im "Clay-Kompromiss" die Sklavereiregelung auch Einzelstaaten (Utah, New Mexico). (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

[Indianer haben nicht einmal Sklavenrechte...]

 

1852

"Onkel Toms Hütte": Stärkung der Sklavereigegner

 

Der Welterfolg des Buchs "Onkel Toms Hütte" von Harriet Beecher Stowe stärkt die Abolitionisten der  "USA", die gegen die Sklaverei eintreten. Der Konflikt um die Sklaverei bleibt trotz dem "Clay-Kompromiss" akut. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1853

 

Senator William H. Seward hält Kanada jetzt schon für halb annektiert. (Wehler, S.14)

 

1854

"Kansas-Nebraska-Konflikt" um Sklaverei im Westen der "USA" - Gründung der "Republikanischen Partei"

 

Im "Kansas-Nebraska-Konflikt" 1854 entzündet sich die Frage der Einführung der Sklaverei im Westen der "USA" Die Abolitionisten gründen die "Republikanische Partei", die mit den Jahren immer stärker wird und die "Süd-Staaten" bedrängt (DTV-Atlas, Bd.2,S.95).

 

1854

Perry erreicht japanische Handelsrechte: "Vertrag von Kanowaga"

 

Perry "öffnet" Japan. (Wehler, S.10)

Matthew Calbraith Perry, amerikanischer Marineoffizier (1794-1858), erreicht 1854 die Zulassung "amerikanischer" Schiffe für die Häfen Shimoda und Hakodate und leitet damit die "Öffnung Japans" für den westlichen  Handel ein. (DTV-Lex Bd.14 S.56)

 

ab 1854

Appelle von Perry zur Vorschiebung der "US"-Grenze im Westen über den Pazifik

 

Perry appelliert nach dem "Vertrag von Kanowaga" 1854, die "US"-Grenze, die "territoriale Jurisdiktion" der Union, auch auf die Inselgruppen des Pazifiks auszudehnen. (Wehler, S.15)

Die "US"-Expansion wird gleichzeitig durch die Industrialisierung immer bedrohlich. (Wehler, S.13)

 

11. Langer Marsch ("Long Walk"). Der Todesmarsch der Diné (Navajo) I.

 

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Dine.htm

"Als die Diné erschaffen wurden

wurden uns vier Berge und Flüsse gezeigt,

in deren Mitte wir leben sollten."

Berboncito

 

Grosse Schlucht ("Grand Canyon ")

 

Der Streit um Fort Defiance und knappes Weideland

Die Indianer der Diné / Navajo siedeln im Gebiet der Hopi, Zuñi und Pueblo aus Arizona und Neu-Mexiko

Weit landeinwärts von Kalifornien lag die Heimat von rund 12.000 Diné oder [resp.] Navajo: die hohen Wüstenplateaus, die Tafelberge aus rotem Fels; die Berge und Schluchten ("Canyons") des nordöstlichen Arizona und des nordwestlichen New Mexico.

Die Diné [resp. Navajo], die zur Athapasken-­Sprachfamilie zählen, waren erst in jüngster Zeit vom nordwestlichen Teil des Kontinents eingewandert, hatten sich im 15. oder 16. Jahrhundert ­ - gerade bevor die Spanier im Südwesten ankamen ­ - auf dem angestammten Land der Hopi, Zuñi und Pueblo niedergelassen und passten sich schnell an.

 

Unter dem massiven Druck spanischer Missionare wurde aus dem ehemaligen Nomadenvolk eine Nation von Schafhirten. Die Diné übernahmen die neue Kultur, legten Gärten und Obsthaine an, bauten grosse Schaf­ und Ziegenherden auf und webten Kleidung und Decken, in denen sich ihre Kultur widerspiegelte.

Arizona und Neu-Mexiko unter den "USA": Indianer für rechtlos erklärt, verfolgt und im Reservat eingesperrt.

 

Streit um Weiden auf Fort Defiance - Brandschatzungen am Hof von Häuptling Manuelito

 

Als der Südwesten nach dem Mexikanischen Krieg in den Besitz der weissen  Amerikaner überging, erwartete man von den Diné abermals, ihren Lebensstil zu ändern.

Im Jahre 1851 bauten die  "Vereinigten Staaten" im Herzen des Diné-­Landes Fort Defiance. Plötzlich musste eine indianische Gemeinschaft, die auf Weideland angewiesen war ­ - Weideland war eine Seltenheit im trockenen Südwesten ­- mit den Pferden, Maultieren und Rindern der  "US"-­Armee um die Wiesen konkurrieren. Manuelito, ein Häuptling der Diné, beklagte sich beim Kommandanten des Forts, Major William T. H. Brooks.

Brooks beharrte darauf, dass seine Soldaten weiterhin das Weideland der Indianer nutzen würden ­ - notfalls mit Gewalt ­, und beschloss, Manuelitos Widerspenstigkeit zu bestrafen, bevor sie ausser Kontrolle geriet.

 

12. "Zivilisierungsgesetze" der "Weissen" in Kanada

 

1857: Gesetz zur "Zivilisierung" der Indianer in Kanada

 

-- "Gesetz zur allmählichen Zivilisierung der Indianerstämme Kanadas"

-- mit Wahlrecht für Indianer, aber von 1859 bis 1920 machen nur 250 Indianer vom Wahlrecht Gebrauch (MacDonald, S.89).

Politik der "Zivilisierung" in Kanada

Die "Politik der Zivilisierung" wird von den englisch-kanadischen Behörden ab 1860 übernommen, dann jedoch in unterschiedlichen Formen weitergeführt. In Europa haben die Indianer weiter den Status der "Edlen Wilden", während in den Stammlanden ihr Ansehen sinkt (MacDonald, S.89).

 

13. Langer Marsch ("Long Walk"). Der Todesmarsch der Diné (Navajo) II.

 

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Dine.htm

 

Der Kampf der Navajo gegen Fort Defiance - Plan der Deportation nach Bosque Redondo ("Runder Wald") - Brandschatzungen, Brunnenvergiftungen - Zerstreuung der Diné

 

Im Mai 1858 schoss eine Abordnung von  Soldaten auf Befehl von Brooks 60 Tiere aus Manuelitos Vieherde und trieb den Rest fort. Die Spannung entlud sich bald in Gewalt. Im Oktober 1858 brannten Soldaten aus Fort Defiance mit Unterstützung von 160 Zuñi-­Söldnern Manuelitos Dorf und Felder nieder. Dieser Schlag bestärkte Manuelito nur in seinem Beschluss, Krieg gegen die  Amerikaner zu führen.

Am 30. April 1860 griffen tausend Diné, von den Spaniern Navajo genannt, unter Führung von Manuelito und Barboncito, einem starken Medizinmann und Kriegshäuptling, Fort Defiance an und überrannten es fast, bevor sie vertrieben werden konnten. Während des nächsten Jahres widerstanden die Indianer den Vergeltungsschlägen der "amerikanischen" Truppen. Schliesslich führte der Ausbruch des Bürgerkriegs dazu, dass die Soldaten in den Osten abzogen und Fort Defiance verliessen.

Doch das war nicht von Dauer:

General James H. Carleton, Leiter des Kriegsministeriums von New Mexico, gab in jenem Jahr seinem Untergebenen, dem berühmten Scout Christopher Housten "Kit" Carson (1809-­1868), damals Befehlshaber der New Mexico-­Truppen, folgenden Befehl: Er solle die Diné in ein Reservat namens Bosque Redondo auf den sonnenverbrannten Ebenen des östlichen New Mexico bringen, das Carleton gegründet hatte.

Carsons Taktik war, die Diné aus ihrer Heimat zu vertreiben, indem er ihre Lebensgrundlage zerstörte. Seine vorrückende Armee tötete Schafe, vergiftete Brunnen und verbrannte oder zerstörte die Felder und Obsthaine. Die Diné flohen aus ihren Hogans, den traditionellen, sechseckigen, erdbedeckten Häusern, und verteilten sich über ihr Land, um der Gefangennahme zu entgehen.

 

 Manuelito, Barboncito, Ganado Mucho und andere Häuptlinge führten Tausende ihres Volkes in den Canyon de Chelly [Chelly-Schlucht] und an andere versteckte Plätze in dem zerklüfteten Gelände.

 

14. Beginn des Bürgerkriegs in den "USA" um die Sklaverei - Pläne für ein "amerikanisches" Empire

 

1861:

 Wahlsieg der "Republikanischen Partei" gegen die Sklaverei - Sezession der Süd-Staaten - Beginn des "amerikanischen" Bürgerkrieges durch Abraham Lincoln

 

1861 gewinnt die "Republikanische Partei" die Wahlen in den  "USA". Die 10 Südstaaten, die die Sklaverei befürworten, gründen daraufhin ihre eigenen "Konföderierten Staaten von Amerika" mit der Hauptstadt Richmond, Virginia, unter dem  Präsidenten J.Davis. Der Präsident der nördlichen "USA", der Republikaner Abraham Lincoln, setzt sich entschlossen für die gesamte "Union" ein und reisst den Bürgerkrieg vom Zaun. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1861-1869: Aussenminister William H.Seward

 

William H.Seward, Senator und Aussenminister, ist Prophet eines weltumspannenden  "amerikanischen" Handelsimperialismus. Dementsprechend ist seine Politik:

-- es sind dauernd neue Siedler notwendig

-- dauernd muss die Industrie weiterentwickelt werden

-- dauernd muss die Infrastruktur angepasst werden. (Wehler, S.14)

 

Der  "US"-Aussenminister Seward plant "Ausdehnungsbereiche" und formuliert:

-- mit Kalifornien und Oregon sei der "Akkumulationsprozess" noch keineswegs abgeschlossen

-- Kanada soll "Mitglied der Union" werden

-- Alaska soll "Landbrücke" nach Asien werden

-- die Arktis und Hawaii sollen unter "US"-Kontrolle kommen als Zwischenstationen für Ostasien

-- die Karibischen Inseln und Mexiko sollen kraft "Manifest Destiny" zur "USA" gehören

-- Mexiko City soll "Sitz eines künftigen amerikanischen Empire" sein, wenn Lateinamerika erobert ist. (Wehler, S.14)

Seward: Theorie von der Expansion für den Absatzmarkt

-- es gilt, Märkte in Übersee im Rahmen eines "Inselimperiums" zu erschliessen

-- es gilt, "amerikanische" Stützpunkte für die Handels- und Kriegsmarine einzurichten, ohne formalen Kolonialbesitz, sondern es soll eine Handelssuprematie auf Basis von "amerikanischen" "Hongkongs" errichtet werden. (Wehler, S.15)

 

15. 1862: "Heimstättengesetz" für Einwanderung in die "USA" auf fremdem Boden (!)

 

Die "freie Landnahme" für neue  Einwanderer wird neu nach dem "Heimstättengesetz" in drei Stufen "geregelt":

-- die erste Welle besteht aus "Squatters" (wilden Siedlern) und aus Pioniers [Pionieren] und Trappers [Jäger und Viehzüchter]

-- die zweite Welle besteht aus Grenzern (Farmern)

-- die dritte Welle besteht aus Händlern, Spekulanten und Handwerkern. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

Indianer werden bekämpft und in Reservationen verwiesen [bzw. deportiert und in Open-air-KZs gezwungen].

 

Mineral- und Goldfunde beschleunigen die Westwanderung. Der Boden wird rücksichtslos ausgebeutet. Arbeitskräftemangel fördert Landmaschinenbau und schafft neue industrielle Absatzmärkte. Strassen (Trails) und Eisenbahnlinien (Pazifik-Bahnen) sollen gebaut werden, die dann gewaltige Entfernungen überbrücken sollen. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

Die weiss-europäische Siedlerzusammensetzung im Westen ist sehr geprägt durch das "Amerikanertum" der "kleinen Leute". Im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", das für weisse Siedler wie ein Schmelztiegel ist ("Melting Pot"), findet sich ein Konglomerat, woraus sich ein gewisser Ost-West-Gegensatz ergibt (DTV-Atlas, Bd.2,S.95).

[Dieselben Siedler-Mechanismen werden später für das Herzl-Israel mit Hoffnung auf ein "Gross-Israel" vom Nil bis zum Euphrat Anwendung finden: Vorbereitung der Siedlerwellen, Vertreibung und Vernichtung der angestammten Bevölkerung...]

 

16. Langer Marsch ("Long Walk"). Der Todesmarsch der Diné (Navajo) III.

 

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Dine.htm

 

Carsons Indianermassaker im Canyon de Chelly - 500 km Strafmarsch der Gefangenen zum Bosque Redondo ("Runder Wald")

Der Herbst verging, und der Winter setzte bereits ein, doch immer noch war Carson auf der Suche nach ihnen. Die Diné fanden in Dinetah, ihrem eigenen Land, keine Ruhe mehr. Schliesslich kamen Carsons  Männer in den Canyon de Chelly, mitten im Herzen des Diné-­Landes. Vom Rand des Canyon und aus versteckten Nischen in seinen hohen roten Felswänden beobachteten die hungrigen und im Winterwetter frierenden Navajo entsetzt, wie Carsons Männer auf der Suche nach ihnen durch den Canyon zogen. Als sie entdeckt wurden, überlebten nur wenige das Gemetzel.

Im Tiefwinter zwang der Hunger Hunderte von geschwächten und schlecht bewaffneten Diné, sich zu ergeben. Sie kamen krank, hungernd und frierend in die Forts Wingate und Canby; dort wurden sie gefangengehalten, bis sie unter Bewachung zu einem Gewaltmarsch nach Fort Sumner in dem trostlosen Reservat Bosque Redondo aufbrachen.

Der fast 500 Kilometer weite "Long Walk" ("Langer Marsch", resp. ein weiterer Todesmarsch) im Winter 1864 war eine Tragödie, die immer noch schwer auf dem Diné-­Volk lastet; die Stimmen derer, die den Treck durchstanden, sind nie verstummt:

"Es war furchtbar, wie sie unser Volk behandelten. Ein paar behinderte alte Menschen und Kinder, die die Reise nicht machen konnten, wurden an Ort und Stelle erschossen, und ihre Leichen überliess man den Krähen und Kojoten.

Meine Tochter wurde müde und schwach und konnte wegen ihrer Schwangerschaft nicht mit den anderen Schritt halten oder weiterlaufen. Deshalb baten wir die Armee, eine Weile zu halten, damit die Frau ihr Kind gebären konnte. Aber die Soldaten taten es nicht. Sie zwangen uns weiterzugehen. Wir waren noch nicht lange weitergezogen, da hörten wir einen Schuss ..."

 

Diné und Apachen im Bosque Redondo-Reservat am Pecos-River: Kuhhäute als Dächer, Wurzeln als Brennholz - Carletons "Bericht" zur "Umformung" der "Roten" zu "Weissen"

 

Diejenigen, die den Langen Marsch überlebt hatten, schlossen sich ihren traditionellen Feinden, den Mescalero-­Apachen an, die von Carleton und Carson ebenfalls ins Bosque Redondo-­Reservat [bzw. Open-air-KZ] gesperrt worden waren ­ - einem erbärmlichen Streifen sandigen Bodens entlang des Pecos River. Die meisten Bäume hatte man gefällt, um Fort Sumner zu bauen, und es gab nichts als unfruchtbares Land. Die Diné mussten Gräben und Löcher als Unterschlupf ausheben. Sie schlachteten Kühe und schirmten sich mit deren Häuten gegen Wind und Sonne ab. Die Büsche und kleinen Bäume waren schnell verfeuert, und die Menschen mussten Mesquitewurzeln ausgraben und sie als Feuerholz nutzen.

Hunderte von ihnen starben im ersten Jahr in Bosque Redondo. [Der "christliche", weiss-rassistische] General Carleton, der Urheber und Überwacher des indianischen Exils, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Indianer zu Weissen "umzuformen". Stolz schrieb er dem Generaladjutanten der Armee in Washington, Bosque Redondo sei ein

"grossartiges Experiment, aus Wilden zivilisierte menschliche Wesen zu machen. Hier verwerfen sie ihre Lebensweise und lernen, wie Weisse zu sein. Mein Ziel ist, sie allmählich in einem Reservat zu sammeln, das weit weg von Hügeln und Verstecken ihres Landes ist, und dort ihre Kinder Lesen und Schreiben zu lehren; die Kunst des Friedens und der Wahrheiten des Christentums. Bald werden sie neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue Lebensformen annehmen."

[Der Christ ist scheinbar nicht fähig, sich selbst als Rassist zu erkennen...]

 

Hunger- und Schwächetote im Bosque Redondo-Reservat - auch Häuptling Manuelito und Ganado Mucho auf dem "Langen Marsch"

 

Bis zum Frühling 1865 lebten 9000 Diné und 400 Mescalero von Rationen, die höchstens für zwei Drittel dieser Zahl ausgereicht hätten. Immer noch verhungerten viele oder starben an Krankheiten.

Das Leben in Bosque war zwar elend; noch gefährlicher aber war das Leben für die Navajo, die immer noch in Arizona Widerstand leisteten. Manuelito und andere Anführer hatten sich nie ergeben, sondern hielten weiterhin in den Canyons [Schluchten] aus. Den ganzen Winter 1865/66 hindurch sprachen sie nur flüsternd miteinander und wagten kaum, ein Feuer anzuzünden, aus Angst, die Soldaten könnten sie sehen. Sie lebten ausserdem in Angst vor den Ute und den mexikanischen Sklavenhändlern, die mit gestohlenen Kindern handelten.

Um ihre Leute zu retten, ergaben sich Manuelito und Ganado Mucho in Fort Wingate. Aber die Hoffnung auf Schutz erwies sich als trügerisch. Auf dem Marsch nach Bosque Redondo wurden Ganado Muchos Töchter entführt; später, als sie das Reservat erreicht hatten, wurde sein kleiner Sohn getötet.

Nach Jahren der Missernten, nach tausend Toten und der Flucht hunderter verzweifelter Indianer aus dem Reservat, sah die "amerikanische" Regierung schliesslich ein, dass Bosque Redondo ein kläglicher und kostspieliger Fehlschlag war.

Im Mai 1868 schickte Washington eine Delegation unter der Führung von General William Tecumseh Sherman, die sich mit Diné-­Anführern im Reservat zu einer Unterredung treffen sollten.

 

 

Sherman war erschüttert über den erbärmlichen Zustand der Indianer. Die Diné, so berichtete er, waren

"in einem Zustand absoluter Armut und Hoffnungslosigkeit versunken".

Als die Unterredungen mit den Indianern in Gang kamen, wurde der wortgewandte Barboncito ausgewählt, für die Navajo zu sprechen. Seine Worte mussten von Navajo ins Spanische und dann vom Spanischen ins Englische übersetzt werden.

 

"Am Anfang, als die Diné erschaffen wurden", erklärte Barboncito den weissen Besuchern, "wurden uns vier Berge und vier Flüsse gezeigt, in deren Mitte wir leben sollten. Das sollte unser Land sein, und es wurde uns von der Ersten Frau des Diné-­Stammes gegeben. Von unseren Vorvätern wurde uns gesagt, dass wir niemals östlich über den Rio Grande oder westlich über die San Juan-­Flüsse hinausgehen sollten, und ich glaube, es sind so viele von uns und unseren Tieren gestorben, weil wir hierhergekommen sind. Wenn einer unserer grossen Männer stirbt und ich das Weinen der Frauen höre, laufen mir die Tränen in den Schnurrbart. Dann denke ich an mein Land."

 

Vertrag 1868 und Rückkehr der Diné / Navajo nach Arizona - Schulpflicht für die Kinder - Esswaren und Schafe als Startkapital - heute über 200.000 Navajos

 

Die Erlaubnis für die Rückkehr wurde erteilt. Ein Vertrag wurde unterzeichnet, der die neuen Grenzen für die Diné-­Nation und die Bedingungen für ihre Entlassung umriss. Sie konnten nie wieder Waffen besitzen oder Überfälle ausführen, und ihre Kinder mussten in weissen  Schulen erzogen werden. Die Diné bekamen Essen und Schafe für die Rückkehr in ihre Heimat.

"Wir sagten den Treibern, sie sollten die Maultiere anpeitschen, so eilig hatten wir es", erinnerte sich Manuelito. "Als wir von Albuquerque aus den Berggipfel sahen, fragten wir uns, ob das unser Berg sei, und wir hätten am liebsten mit der Erde geredet, wir liebten sie so, und ein paar alte Männer und Frauen weinten vor Freude ..."

Seither haben die Diné [resp. Navajo] strikt die Bedingungen des Vertrags beachtet, den sie 1868 unterzeichnet hatten. Heute sind sie mit einer Bevölkerung von über 200.000 Menschen die bei weitem grösste indianische Nation der  Vereinigten Staaten; sie bewohnen dieselben hochgelegenen Wüstenplateaus und das Land mit den roten Felsen, aus dem Kit Carson und General Carleton sie vertrieben hatten. Und im Canyon de Chelly, der immer noch das ehrfurchtgebietende Herzstück ihrer Heimat ist, zeigen heute junge Diné-­Touristenführer Besuchern, wo die Tragödie begann, die zum Langen Marsch [Todesmarsch] ihrer Ahnen führte.

 

17. Das Massaker am Sand Creek 1864

aus: http://home.t-online.de/home/s.weny/SCreek.htm

 

Die Weissen verunreinigen die Prärie auf dem Weg zu Denvers Goldminen

Der Weisse Mann als Verschmutzer und Verbreiter von Krankheiten in der Prärie durch den Durchgangsverkehr - Goldrausch und Schürfer in Colorado

Jahrzehntelang blühten die Pferdekulturen der Prärie-­Stämme. Weisse Forschungsreisende, Trapper und Händler kamen und gingen; ihnen folgten Missionare, Bergarbeiter und Siedler, die die Great Plains ("Grossen Ebenen") auf ihrem Weg nach Oregon, Kalifornien, Salt Lake City oder anderen Reisezielen westlich der Prärie-­Stämme durchquerten. Zwar stellten die "Amerikaner" keine kritischen Forderungen an die Stämme, ihnen Gebiete in den Great Plains abzutreten, aber der zunehmende Verkehr verscheuchte das Wild, zerstörte die Plätze, wo die Indianer Wildgemüse, Wurzeln und Beeren zu sammeln pflegten, verschmutzte Wasserquellen und verbreitete Masern, Keuchhusten und andere gefürchtete Krankheiten. Als dann in den Jahren 1858 und 1859 am South Platte River am Fuss der Rocky Mountains ("Felsengebirge") in Colorado Gold gefunden wurde, strömten die Massen mitten durch die Bison-­Jagdgründe der Cheyenne, Arapaho, Sioux, Kiowa und Comanche.

 

Indianer verweigern die Reservationen - Eskalation bis zum Massaker am Sand Creek - Spaltung der Prärie-Indianer - Fort Lyon als versprochener Schutzplatz

 

Erfolglos versuchte die Regierung, die Indianer von den verschiedenen Reiserouten

 der Einwanderer fernzuhalten. Den Lakota befahl man, nördlich des Oregon-Trails und seinen Nebenrouten am South Platte zu bleiben, die beide nach Denver führten. Im Süden versuchte die Armee vergeblich, die Kiowa und Comanche südlich des Arkansas River abzudrängen. In dem riesigen Gebiet zwischen dem Platte und dem Arkansas-Fluss führte eine dritte Route von Kansas nach Colorado mitten durch jene Jagdgründe der Tsitsista (Cheyenne) und Arapaho, die ihnen 1851 vertraglich garantiert worden waren. 1861 versuchten Unterhändler der Regierung, den Vertrag zu brechen und die zwei Stämme dazu zu zwingen, in eine unwirtliche Reservation im Südosten Colorados zu ziehen, doch die Indianer weigerten sich.

 

Während einige Häuptlinge die Krieger auf die Verteidigung ihres Landes vorbereiteten, versuchten andere, Krieg um jeden Preis zu vermeiden, um ihrem Volk Leid und Tod zu ersparen. Die Cheyenne-­Häuptlinge Black Kettle ["Schwarzer Kessel"] und White Antelope ["Weisse Antelope"] hatten sich lange um die Freundschaft mit den  "Vereinigten Staaten" bemüht. Im Jahr 1861 hatten sie zugestimmt, den Bruch des Vertrags von 1851 zu akzeptieren und in ein Reservat zu gehen. Dann waren sie nach Washington gereist, um sich mit Präsident Lincoln zu treffen; Lincoln überreichte Black Kettle eine grosse amerikanische Fahne und verlieh White Antelope einen Friedensorden.

Als jedoch im Jahr 1864 Freiwilligenkorps die Indianer angriffen und daraufhin kleine Trupps von Kriegern Vergeltung übten, wuchsen die Gerüchte um einen grossen Indianerkrieg, der Denver und die Goldminen in Colorado vom Rest des Landes abschneiden würde. Black Kettle und andere Cheyenne­ und Arapaho-­Anführer waren beunruhigt und brachen nach Denver auf, um mit Territorial Governor John Evans und dem Militärbefehlshaber von Colorado, Colonel John Chivington, zusammenzukommen, die beide politisches Kapital aus der Unterdrückung der Indianer zu schlagen hofften. Als Black Kettle beiden Männern gegenüberstand, sagte er:

 

"Wir bitten nur um eins: dass wir Frieden mit den Weissen haben dürfen. Ich möchte, dass ihr allen Häuptlingen der Soldaten hier zu verstehen gebt, dass wir Frieden wollen und dass wir Frieden geschlossen haben, damit wir von ihnen nicht für Feinde gehalten werden ..."

 

Was Black Kettle und die anderen Anführer aus Denver mit auf den Weg nahmen, sah wie eine Bürgschaft von Evans und Chivington aus: Sie könnten in der Nähe von Fort Lyon im südöstlichen Colorado Schutz suchen und dort ihr Lager aufschlagen. Aber die Welt der Cheyenne war geteilt. Die Dog Soldiers ("Hundesoldaten"), die Kriegergemeinschaft der Cheyenne, wollten für ihre Heimat kämpfen. Sie zogen nach Norden, um sich den Lakota und den Nördlichen Cheyenne anzuschliessen, die Widerstand leisten wollten. Black Kettle zog nach Süden in die versprochene Sicherheit von Fort Lyon.

 

Black Kettle und die Friedensanhänger bei Fort Lyon am Sand Creek - die Hetze Chivingtons gegen die Cheyenne - das Massaker gegen das schlafende Indianerdorf

 

Unter den Cheyenne, die mit Black Kettle zogen, war auch George Bent, Sohn des bekannten weissen Pelzhändlers William Bent und seiner Cheyenne-­Frau Owl Woman ["Eulenfrau"]. George Bents Briefe und Berichte erzählten der Welt des weissen Mannes die indianische Version dessen, was dann geschah:

"Also liess Black Kettle unser Camp am Smoky Hill ["Rauchberg"] abbauen und zog hinunter zum Sand Creek ["Sandfluss"], ungefähr 40 Meilen nordöstlich von Fort Lyon. Alle Indianer waren fest davon überzeugt, dass sie hier unter Schutz standen und dass bald Frieden geschlossen würde."

 

Aber die Befehle, die Colonel Chivington seinem Freiwilligenheer aus erbitterten Indianerhassern vermitteln liess, zeugten von einer anderen Einstellung:

"Die Cheyenne müssen vernichtend geschlagen werden, bevor sie Ruhe geben. Wenn ihr Cheyenne in eurer Nähe erwischt, tötet sie; anders geht es nicht."

In jenem November 1864 war in den High Plains von Colorado bereits der Winter angebrochen. Eine riesige amerikanische Fahne, Präsident Lincolns Geschenk an Black Kettle, flatterte an einer grossen Stange vor dem Tipi des Häuptlings im Dorf am Sand Creek.

Im Morgengrauen des 29. November 1864 ritten die "Colorado ­Volunteers" durch das trockene Bachbett in das schlafende Indianerdorf. Sie hatten Befehl von Chivington, keine Gefangenen zu machen. George Bent lag noch im Bett; die Attacke beschrieb er so:

 

"Ich hörte Schreie und dass Menschen durchs Lager liefen. Ich sprang auf und lief aus meinem Tipi. Vom Bach her näherten sich ein grosser Trupp Soldaten im schnellen Trab. Einige ritten ans östliche Ende des Lagers und andere am anderen Bachufer ans westliche Ende. Ich blickte zum Tipi des Häuptlings hinüber und sah, dass Black Kettle eine grosse amerikanische Fahne ans Ende einer langen Stange gebunden hatte, vor seinem Tipi stand und die Stange hochhielt. Ich hörte, wie er den Leuten zurief, sie sollten keine Angst haben, die Soldaten würden ihnen nichts tun; dann eröffneten die Soldaten von zwei Seiten des Lagers das Feuer. Die Frauen und Kinder schrien und heulten, die Männer rannten zu den Tipis, um ihre Waffen zu holen, und riefen sich Ratschläge und Anweisungen zu.

Als White Antelope sah, dass die Soldaten auf die Menschen schossen, wollte er nicht länger leben. Er stand vor seinem Tipi, die Arme vor der Brust verschränkt, und sang sein Todeslied:

 

"Nichts lebt lange, nur die Erde und die Berge."

 

White Antelope wurde mit dem Friedensorden auf der Brust, vor seinem Tipi erschossen. Black Kettle rannte mit seiner Frau zum Bachbett, wo sich schutzsuchende Menschen verzweifelt in den Sand eingruben. Doch bevor Black Kettle den Bach erreichte, wurde seine Frau getroffen. Da er sie für tot hielt, rannte er ohne sie weiter."

George Bent fährt fort:

"Die meisten, die sich in den Gräben versteckten, waren verwundet worden, bevor sie ihren Unterschlupf erreichen konnten; dort lagen wir den ganzen bitterkalten Tag lang vom frühen Morgen bis es fast dunkel war, und die Soldaten waren überall um uns herum; fast die ganze Zeit über hielt der schwere Beschuss an. Ungefähr um 5 Uhr zogen sie endlich ab. Auf ihrem Rückzug bachabwärts töteten sie alle Verwundeten, die sie finden konnten, und skalpierten und verstümmelten die Toten, die über zwei Meilen im trockenen Bachbett verstreut lagen."

Als die Überlebenden in der Dämmerung aus ihrem Versteck krochen, sahen sie erst, welch furchtbares Gemetzel hier stattgefunden hatte. ­ Ihre Lieben, sogar Babies und schwangere Frauen, von Chivingtons Soldaten aufgeschlitzt und brutal verstümmelt, ihr Dorf zerstört, die Nahrungsvorräte für den Winter und die Decken geraubt."

Der verwundete George Bent versuchte gemeinsam mit anderen Indianern, sich auf der gefrorenen Prärie warm zu halten:

"Diese Nacht wird nie in Vergessenheit geraten, solange einer von denen noch am Leben ist, die sie durchgemacht haben. Es war bitterkalt, der Wind pfiff über den Boden, auf dem wir lagen, und niemand konnte sich warm halten. Viele, die ihre Frauen, Männer, Kinder oder Freunde verloren hatten, gingen den Bach hinunter und krochen zwischen den nackten und verstümmelten Körpern der Toten über das Schlachtfeld. Wenige fanden wir noch lebend vor, denn die Soldaten hatten ihre Arbeit gründlich getan."

Black Kettle fand seine Frau mit neun Schusswunden im Körper. Wie durch ein Wunder hatte sie überlebt. Doch über 150 Indianer waren abgeschlachtet worden. Schliesslich kämpften sich die Überlebenden über die Prärie bis zu einem Lager der Cheyenne Dog Soldiers am Smoky Hill River ["Rauchbergfluss"] durch, wo sie Kleidung, Essen und Pferde bekamen. Black Kettle fühlte sich verraten und war verbittert.

"Ich glaubte einmal, dass ich der einzige sei, der darauf beharrte, der Freund des weissen Mannes zu sein", sagte er. "Aber jetzt, da sie uns unsere Zelte, unsere Pferde, einfach alles geraubt haben, ist es schwer für mich, den weissen Männern noch irgend etwas zu glauben."

 

Colonel John M. Chivington - ein Methodistenprediger - überfällt mit der Colorado-Miliz ein grosses Zeltdorf der Cheyenne am Sand Creek und ermordet auf grausame Weise fast alle Indianer - darunter hauptsächlich Frauen, Kinder und Greise. Der ["christliche"] fromme Mann erklärte hierzu:

"Ich bleibe dabei. Wir hatten am Sand Creek nur eine Aufgabe: töten töten töten."

und bei einer anderen Gelegenheit vertrat er die Meinung:

"dass es richtig und ehrenhaft ist - alles unter Gottes Himmel zu unternehmen - um Indianer zu töten - und jeder Mann sei verdammt - der Sympathie für sie empfindet." (H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).

 

18. Die umkämpften Nördlichen Prärien

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/NPrairie.htm

 

Kampf der Santee (Sioux) gegen den Weissen Mann

Massaker der Santee an Weissen wegen Betrug, Zwangsmission und Landraub 1862 - Tod von Little Crow, Erschiessung von 38 Sioux - die verschiedenen Sioux-Stämme

 

Nicht nur die Stämme in den Südlichen Prärien kämpften um ihr Land. Im August 1862 töteten einige der östlichen Sioux-­Stämme oder Santee im verzweifelten Versuch, ihr Land zurückzubekommen, in Minnesota über 350 Weisse. Damit wehrten sie sich gegen betrügerische Staatsbeamte, diebische weisse Händler,  Missionare und Horden von  Siedlern, die sie ihres Landes beraubten. Armeen, die von den Schlachtfeldern des Bürgerkriegs abgezogen wurden, rieben die indianischen Krieger auf und trieben die Santee aus ihrer angestammten Heimat in Minnesota auf die Ebenen im heutigen North und South Dakota. Dabei kam Little Crow ["Kleine Krähe"], ein führender Santee-­Häuptling und früherer Freund der  "Amerikaner", der auf Wunsch seines Stammes hin widerstrebend den Kampf gegen die [rassistischen] Weissen angeführt hatte, ums Leben, und 38 Indianer wurden bei einer Massenexekution in Mankato öffentlich gehängt.

 

Die Santee, die als Jäger im Waldland und als Bauern lebten und an den Seen von Minnesota Wildreis sammelten, bildeten einen der drei grossen Unterstämme der aus vielen Nationen bestehenden Sioux. Eine andere Gruppe, die Yankton und die Yanktonai, lebte auf dem Grasland im Osten der heutigen Dakotas. Auf den halbtrockenen Ebenen des westlichen Teils der Dakotas und in Regionen der heutigen Bundesstaaten Nebraska, Kansas, Wyoming und Montana lag das Land der Teton oder Westlichen Sioux, die auch als Lakota bekannt waren. Für die Weissen wurden die berittenen, bisonjagenden Yankton, Yanktonai und Lakota ­ - diese bestanden aus den sieben autonomen Stämmen Oglala, Sicangu (Brulé), Hunkpapa, Miniconjou, Itazipcho (SansArc), Oohenonpa (Two Boilings oder Two Kettles) und Sihasapa (Blackfeet) ­ - in Geschichte und Legende zu den archetypischen Prärie-­Indianern.

 

Das Pferd hatten die Spanier eingeführt. Zuerst durften Indianer nicht reiten.

 

Flucht der Santee zu den Yanktonai und nach Kanada - die Verfolgung durch General Pope: die Soldaten morden und brandschatzen Unschuldige

 

Einige der vertriebenen Santee suchten auf Zuflucht bei den  "amerikanischen" Truppen Zuflucht bei den bisonjagenden Yanktonai im Osten des heutigen North Dakota. Andere brachten sich in den Prärie-­Provinzen Kanadas in Sicherheit, wo sie noch heute leben.

Im Sommer 1863 und 1864 sandte John Pope, der prahlerische, aber durch seine Niederlagen etwas zurechtgestutzte Nordstaaten-­General, grosse Expeditionskorps auf die Suche nach den fliehenden Santee in die beiden Dakotas. Seine Soldaten gingen mit äusserster Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit vor, überfielen friedliche Lager und töteten Indianer, die nichts mit dem Konflikt in Minnesota zu tun gehabt hatten. Sie verbrannten ihre Dörfer und Nahrungsvorräte und nahmen Sioux-­Frauen und Kinder gefangen.

 

 

 

Massaker in Sand Creek - Rachebeschluss der Oglala-Sioux, Sicangu-Sioux mit den kriegerischen Cheyenne - Jan. 1865: Überfälle am Platte River: Morde, Brandschatzungen und Zerstörung von Verkehrsverbindungen

 

Im gleichen Jahr fand Chivingtons Massaker an den Cheyenne und Arapaho im Lager Black Kettles in Sand Creek, Colorado, statt. Nach diesem Vorfall hielten die Oglala­ und Sicangu-­Sioux, Verbündete der Cheyenne und Arapaho, es an der Zeit, den  Amerikanern zu zeigen, dass die Indianer sich für das Hinschlachten ihres Volks rächen konnten und sich allen Versuchen widersetzen würden, sie von ihrem Land zu vertreiben.

Entschlossen, für Sand Creek Vergeltung zu üben, schickten Dog Soldiers ("Hundesoldaten") der Cheyenne sowie andere Gruppen von Cheyenne und Arapaho ihren Sioux-­Freunden Kriegspfeifen, und diese willigten ein, gegen die  Weissen vorzugehen. Im Januar 1865 verübten Krieger der Sioux, Cheyenne und Arapaho Überfälle am Platte River und seinen beiden Seitenarmen, setzten Poststationen und Ranches in Brand, zerrissen meilenweit die Telegrafendrähte, brannten die Stadt Julesburg nieder, hielten Postkutschen, Güterzüge und Planwagen auf und kappten die Verbindungen von Denver, Salt Lake City und San Francisco nach Osten.

Die Überfälle versetzten die weissen Siedlungen entlang dem South Platte an der Route nach Denver in Angst und Schrecken. Zahlreiche Rancher, Leiter von Poststationen, Frachtschiffer, Telegrafisten und andere Weisse wurden getötet, bevor die Stämme sich bereiterklärten, ihre Angriffe einzustellen.

Schliesslich verliessen die Indianer Colorado und wandten sich nach Norden in das Gebiet am White River in South Dakota. Dort teilte sich die riesige Gruppe von rund sechstausend Männern, Frauen und Kindern. Die Südlichen Cheyenne und die Arapaho folgten den Oglala unter deren Häuptlingen Red Cloud ["Rote Wolke"] und Man Afraid of His Horse ["Pferdeängstler"], um sich den Miniconjou und anderen Lakota in ihren bevorzugten Jagdgebieten im Land des Powder River ["Pulverflusses"] zwischen den Black Hills ["Schwarzbergen"] und den Bighorn Mountains ["Grosshornbergen"] anzuschliessen. Die Sicangu hingegen begaben sich unter der Führung von Sinte Gleshka (Spotted Trail) nach Fort Laramie, wo sie den Soldaten ein Friedensangebot unterbreiten und dann zu ihren Bisonjagdgründen im westlichen Kansas und im östlichen Colorado zurückkehren wollten; ihnen war diese Region lieber als das Land am Powder River. Doch der Kommandant des Forts liess Sinte Gleshka und seine Leute sofort gefangennehmen und befahl, sie zusammen mit tausend Sioux, die ständig um das Fort lagerten und von den Offizieren als Belästigung empfunden wurden, nach Fort Kearny im Osten zu bringen. Bald nach dem Abmarsch aus Fort Laramie entkamen die Indianer jedoch ihren Bewachern.

Sommer 1865: Pope-Beschluss: Westliche Sioux vernichten, Bozeman-Trail durch Bisongebiete - Abbruch der Offensive wegen Orientierungsproblemen

Im Sommer 1865 beschloss  General Pope, die Prärie-­Stämme endgültig unter militärische Kontrolle zu bringen, und bereitete einen weiteren Feldzug gegen sie vor. Unter anderem sah sein Plan vor, mit zwei Flügeln in ihre Jagdgebiete um den Powder River ["Pulverfluss"] vorzustossen, um die westlichen Sioux und ihre Verbündeten zu bezwingen, dabei die Wege nach Westen zu sichern und neue zu öffnen, insbesondere den Bozeman Trail, eine von John M. Bozeman  und einem weiteren Weissen propagierte Abkürzung, die etwas westlich von Fort Laramie am Oregon Trail zu den Bergbauregionen im Westen Montanas führte. Weil diese Route direkt durch das Bisonland um den Powder River führte, setzten die Sioux alles daran, den Bozeman Trail unpassierbar zu machen. Nur wenige Weisse riskierten es, ihn zu benutzen.

Als es zwischen März und Juli 1865 entlang dem Platte River zu erneuten Konflikten zwischen Armeetruppen und Gruppen verbündeter Indianer kam, begann "US"-General Pope seine neue Offensive. Doch keine der beiden Flanken erreichte sein Ziel. Die eine blieb irgendwo im Dakota Territory stecken, und die zweite, die aus drei Kolonnen bestand, irrte durch eine kartographisch kaum erfasste Region. Die Soldaten litten an Hunger und Durst und verloren Dutzende ihrer geschwächten Pferde; sie waren heftigen Stürmen ausgesetzt, mussten immer wieder gegen Indianer kämpfen, ohne eine entscheidende Auseinandersetzung herbeiführen zu können, und drohten mit Meuterei. Zu guter Letzt wurde die kostspielige Operation abgebrochen.

 

19. 1866: "Überlegenheitsgefühl" als Aufgabe der "USA" zur "Weltmission" - 1867: Kauf von Alaska

 

1866: amerikanisches Überlegenheitsgefühl: Weltmission als Aufgabe

 

Senator Banks äussert 1866 mit amerikanischem Überlegenheitsgefühl, dass die "USA" "die restliche Welt aufklären und zivilisieren" müssten. Die "Alte Welt" sei verdorben, und abgeschirmt werde man als "Muster für Vollkommenheit" sein und dadurch in der ganzen Welt wirken. (Wehler, S.10)

siehe auch in:

-- R.T.Spiller u.a.: Literary History of the United States, I. N.Y, 1949, S.192-215

-- F.H.Harrington: Fighting Politician. Major General N.P.Banks. Philadelphia 1948, S.177

 

1867: Alaska gekauft

 

Aussenminister William H. Seward, der überzeugte expansionistische "US"-Aussenminister, kauft dem russischen Zar die Halbinsel Alaska ab, die von Kritikern als "Icebox" ("Kühlschrank") bezeichnet wird. (DTV-Lex Bd.16, S.317)

 

1867 ca.

Adams prophezeit die "industrielle Suprematie" der "USA"

 

Der "US"-Prophet Brooks Adams aktualisiert seine Weissagung, indem er sie mit der industriellen Suprematie der "USA" verbindet (Wehler, S.12).

 

20. 1868: Das Massaker der Custer-Kavallerie am Washita-River

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/SCreek.htm

 

Die neue Reservation der Cheyenne unter dem friedliebenden Häuptling Black Kettle ab 1868 am Washita River - das Massaker durch die 7.Kavallerie - Tod von Black Kettle und 101 weiterer südlicher Cheyenne

Im Jahre 1867 rief die Regierung die Stämme der Südlichen Prärien zusammen, darunter auch die Südlichen Cheyenne, und plante bei einer Vertragsverhandlung am Medicine Lodge Creek ["Medizinhüttenfluss"] in Kansas für sie zwei grosse Reservationen im westlichen Teil des Indianischen Territoriums ein. Viele Gruppen, darunter auch die Dog Soldiers ["Hundesoldaten"] der Cheyenne und verschiedene Splittergruppen der Kiowa und Comanche, wollten mit Reservationen nichts zu tun haben. Black Kettle ["Schwarzer Kessel"] aber war trotz seiner Niederlage immer noch der Meinung, dass Widerstand hoffnungslos sei. Im Spätherbst 1868 brachte er seine eingekreiste Schar Überlebender vom Stamm der Südlichen Cheyenne in ein Lager am Washita River in einer der neuen Reservationen. Die meisten jungen Männer hatten ihn mittlerweile verlassen und sich indianischen Widerstandskämpfern angeschlossen.

Während sich Black Kettle friedlich niederliess, schickten die  Vereinigten Staaten Kolonnen von Soldaten mit dem Befehl los, die Südlichen Prärien nach Indianern zu durchkämmen.

  

Im November verfolgte die 7. Kavallerie unter der Führung  Lieutenant Colonel George Armstrong Custer einen Cheyenne-­Kriegertrupp zu Black Kettles Dorf.

"Diese Krieger, die zu Black Kettles Dorf kamen ...", erklärte George Bent, "erweckten den Eindruck, dass Black Kettles Stammesgruppe feindlich gesinnt sei, obwohl sie nicht zu seiner Gruppe gehörten."

Im Morgengrauen des 27. November 1868 stürmten Custers Truppen Black Kettles schlafendes Dorf. George Bent war zwar nicht dort, aber anhand dessen, was ihm indianische Verwandte und Augenzeugen des Stammes erzählten, konnte er vom zweiten Überraschungsangriff auf die Gruppe ­ fast auf den Tag vier Jahre nach dem ersten Überfall ­ und vom Tod ihres vom Unglück verfolgten Häuptlings berichten:

 

"Black Kettle stieg auf sein Pferd, half seiner Frau hinter sich hinauf und begann, den Washita River zu überqueren, aber beide stürzten am Flussufer von Kugeln durchsiebt zu Boden ... Die Soldaten ritten genau über Black Kettle und seine Frau und über ihr Pferd hinweg, die tot auf dem Boden lagen; ihre Körper wurden von den angreifenden Soldaten über und über mit Schlamm bespritzt."

An dem Tag, an dem Black Kettle und seine Frau starben, wurden noch 101 weitere Südliche Cheyenne getötet. In seinem Streben nach Frieden hatte der Häuptling sein Volk, das er retten wollte, ahnungslos zweimal in den Tod geführt. Worte, die er in einem seiner vielen Beratungen mit Weissen gesprochen hatte, hingen wie eine Grabinschrift in der eiskalten Luft über dem zerstörten Dorf am Washita River:

"Wenn mir auch Unrecht geschehen ist, lebt doch die Hoffnung in mir. All meine indianischen Freunde zögern. ­ Sie fürchten sich herzukommen; sie fürchten, verraten zu werden, wie ich verraten worden bin."

 

21. Der Krieg von Red Cloud ("Rote Wolke")

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/RCloud.htm

 

1866 beschloss die Regierung, alles daranzusetzen, um den Bozeman Trail rechtzeitig zum Sommeranfang zu öffnen. Da mit einer grossen Siedlerwelle zu den Minen in Montana gerechnet wurde, schickte die Armee Colonel Henry B. Carrington und ein Bataillon von siebenhundert Offizieren und Soldaten der 18. Infanterie in das Land am Powder River ["Pulverfluss"], wo sie eine Reihe von Forts errichten sollten. Gleichzeitig reiste eine Regierungskommission nach Fort Laramie in der Absicht, die Sioux mit Geschenken und anderen Bestechungsmitteln friedlich dazu zu bewegen, die Weissen durch ihr Bisonland ziehen zu lassen.

Als die Abgesandten in Fort Laramie eintrafen, wurden sie von Oglala, Sicangu und einigen Cheyenne und Arapaho mitsamt ihren Führern bereits erwartet; die Indianer waren durch Läufer herbeigerufen worden. Freudig stellten die Weissen fest, dass zu der Indianerabordnung auch die Sicangu-­Häuptlinge Sinte Gleshka (Spotted Trail) und Swift Bear und die Oglala-­Anführer Red Cloud ["Rote Wolke"] und Man Afraid of His Horse ["Pferdeängstling"] gehörten. Diese vier zählten zu den einflussreichsten umd mächtigsten Sioux-­Häuptlingen.

Den Indianern war nicht bekannt, worüber die weissen Männer reden wollten; sie wussten nur, dass sie mit anderen Stämmen Frieden geschlossen und ihnen dafür üppige Geschenke und andere Bezahlungen gemacht hatten, und dass sie nun den Gruppen im Land am Powder River die gleiche Möglichkeit bieten wollten. Die Jagdsaison war wenig erfolgreich verlaufen, und viele Indianerfamilien litten Hunger und Not. Mit Ausnahme von Gruppen wie derjenigen des jungen Oglala-­Kriegshäuptlings Crazy Horse ["Verrücktes Pferd"], den Miniconjou und Sitting Bulls Hunkpapa, die jede Verhandlung mit den  Amerikanern strikt ablehnten, waren die meisten Indianer voller Erwartungen zu diesem Treffen nach Fort Laramie angereist.

Zu Beginn der Konferenz am 5. Juni sagten die Regierungsbeauftragten, sie seien an friedlichen Beziehungen zu den Indianern interessiert und wollten nur das Recht, einige Strassen durch ihr Gebiet zu legen und zu benützen,

"wie es für die öffentlichen Dienste notwendig ist, und damit Siedler zu den Bergbaugegenden im Westen gelangen können".

Den Indianern war klar, dass die Weissen vom Bozeman Trail sprachen; offenbar hatten sie geahnt, dass dies der Hauptgrund für die Versammlung sein würde, und wirkten deswegen nicht überrascht. Doch aus Angst, die Häuptlinge könnten die Konferenz abbrechen, machten die Beauftragten utopische Versprechen, von denen die Indianer wussten, dass sie nie eingehalten werden könnten, etwa, dass die Reisenden auf dem Bozeman Trail sich nur an die Strasse halten würden und ihnen nicht gestattet sein würde, "das Wild in der Region, die sie durchquerten, zu stören."

Die Indianer wollten den Vorschlag und die versprochene Bezahlung überdenken und baten um eine Verschiebung der Konferenz. Am 13. Juni trafen sich die Unterhändler erneut, doch die Versammlung wurde sofort aufgelöst durch die Ankunft  Colonel Carrington und seine Truppen, die auf dem Weg ins Land um den Powder River im Fort Station machten. Als Carrington erklärte, er habe den Befehl, zum Schutz des Bozeman Trail eine Kette von Forts zu errichten, wurden die Indianer wütend, insbesondere Red Cloud ("Rote Wolke").

 

Die starke militärische Position von Indianerhäuptling Red Cloud ("Rote Wolke") - die Spaltung: der Kriegsbeschluss von Red Cloud - Abkommen von Fort Laramie der anderen: Transitrechte gegen Versprechung von 70.000 $ jährlich für 20 Jahre - Erfolgsmeldung über Vertragsabschluss

 

Der Oglala-­Kriegshäuptling war mit seinen rund 45 Jahren eine imposante Erscheinung; seine langen, schwarzen Haare waren in der Mitte gescheitelt und fielen ihm auf die Schultern. Durch seine zahlreichen Angriffe gegen die Pawnee, die Crow und andere Feinde der Sioux war er weithin bekannt und galt als ein angesehener Krieger. Darüberhinaus war er aber auch ein ehrgeiziger und gerissener Politiker, und obwohl er kein ziviler Häuptling war, genoss er bei den Oglala denselben, wenn nicht grösseren Einfluss als ihr Häuptling Man Afraid of His Horse ["Pferdeängstling"].

Als ihm das hinterhältige Vorgehen der Regierungsbeamten klar wurde, warf er ihnen vor:

"Der Grosse Vater schickt uns Geschenke und verlangt neue Strassen. Aber der weisse Häuptling stiehlt mit seinen Soldaten die Strasse, bevor die Indianer ja oder nein sagen!"

Dann wandte er sich seinen Leuten zu; der Text beruht auf der Übersetzung des Dolmetschers:

"Die weissen Männer haben die Indianer Jahr um Jahr zurückgedrängt, so dass wir gezwungen sind, in einem kleinen Gebiet nördlich des Platte zu leben, und jetzt soll uns unser letztes Jagdgebiet, die Heimat des Volkes, genommen

werden. Unsere Frauen und Kinder werden verhungern. Aber was mich betrifft, so sterbe ich lieber im Kampf als an Hunger."

Entschlossen, sein Land zu verteidigen, führte Red Cloud seine Oglala wieder nach Norden. Nur Sinte Gleshka, einige Cheyenne und ein paar untergeordnete Sioux-­Häuptlinge unterschrieben den Vertrag. Dafür erhielten sie das Versprechen, zwanzig Jahre lang jährlich die sehr hohe Summe von siebzigtausend Dollar zu bekommen; im Gegenzug mussten sie einwilligen, die Reisenden auf dem Bozeman Trail in Frieden ziehen zu lassen.

Der leitende  Regierungsbeauftragte telegrafierte dem Commissioner of Indian Affairs in Washington:

"Vertrag mit Sioux und Cheyenne zur Zufriedenheit abgeschlossen. Weitgehende Repräsentationen. Herzliche Gefühle allerseits."

 

Carringtons Fort Kearny - Überfälle und Sabotage von Crazy Horse ("Verrücktes Pferd") - Red Cloud beginnt seinen Krieg - Fetterman verstärkt Carrington - Überfall und "Fetterman-Massaker"

 

Im Sommer errichtete Carrington drei Forts entlang dem Bozeman Trail; sein Hauptquartier war das mittlere, Fort Phil Kearny, das südlich in der mit Kiefern bewachsenen Hügellandschaft des heutigen Sheridan, Wyoming, lag. Crazy Horse ["Verrücktes Pferd"] und andere Krieger bedrängten die Bauarbeiter, und als die Sonnentänze im Sommer vorüber waren, setzten sie die Angriffe auf den Trail vermehrt fort. Sie griffen Emigranten, Planwagenzüge und Boten an, überfielen  Forts selbst, stahlen Vieh und töteten Soldaten, die sich aus dem Schutz der Forts hervorgewagt hatten Im Oktober galt die Verbindung als so gefährlich wie eh und je, und Carringtons einsame Festungen waren im Belagerungszustand.

 

Als im Dezember die Herbstjagd zu Ende ging, begann Red Cloud seinen Krieg. Sein Ziel war, die  Soldaten aus dem Land zu vertreiben. In einem Lager in der Nähe von Fort Phil Kearny versammelten sich über eintausend Indianerfamilien. Der erste Versuch, Soldaten in einen Hinterhalt zwischen den Hügeln zu locken, scheiterte, als die Truppen eine Gruppe von Sioux-­Lockvögeln nicht verfolgen wollte. Doch  Carringtons Offiziere fühlten sich in dem belagerten Fort gefangen und verlangten ungeduldig, offensiv gegen die Indianer vorzugehen.

"Mit achtzig Leuten könnte ich durch das gesamte Gebiet der Sioux reiten",

prahlte Captain William J. Fetterman, der im November mit einer Kavallerie-­Einheit zur Verstärkung Carringtons eingetroffen war. Die grosse Chance des arroganten Fetterman kam am 21. Dezember, als er ­ zufällig mit genau achtzig Männern ­ ausgeschickt wurde, um eine Gruppe von Holzfällern zu befreien, die von den Sioux gefangengenommen worden war. Unüberlegt führte Fetterman seine Leute geradewegs in einen Hinterhalt. Hunderte von Sioux überfielen ihn und töteten ihn mit allen seinen Soldaten.

 

Sherman verlangt Vergeltung - weitere Angriffe von Red Cloud 1867 - Regierung gibt Bozeman-Trail auf und setzt auf Eisenbahn - Friede von Fort Laramie 1868 mit Red Cloud

 

Diese Niederlage entsetzte die  Regierung und verstärkte den Einfluss der Friedensbefürworter. Doch das  Militär war noch nicht bereit, sich geschlagen zu geben.

"Wir müssen mit ernsthaften Vergeltungsmaßnahmen gegen die Sioux vorgehen", verlangte  General Sherman, "selbst wenn wir sie dabei auslöschen, gegen Männer, Frauen und Kinder."

Es war eine leere Drohung. Obwohl das kalte Wetter die Indianer zwang, ihre Belagerung zwischenzeitlich abzubrechen und geschützte Lager aufzusuchen, setzten sie ihre Angriffe im folgenden Jahr, 1867, fort. Auf Druck der Friedensbefürworter im Osten hin gelangte die Regierung schliesslich zu der Ansicht, dass sich der finanzielle und militärische Aufwand für den Bozeman Trail nicht lohnte, und gab auf. Solange die Soldaten durch Red Clouds Angriffe damit beschäftigt waren, sich selbst zu verteidigen und zu versorgen, konnten sie niemanden schützen, und somit war die Route nach wie vor viel zu gefährlich. Ausserdem, so versuchte die Regierung sich selbst zu trösten, würde der Bozeman Trail bald nicht mehr benötigt, sobald die transkontinentale Eisenbahn fertig war und damit kürzere und sicherere Strecken in die Bergbauregionen Montanas zur Verfügung stehen würden.

1868 verkündete die  Armee den Indianern, dass sie die Forts aufgeben würde. Gleichzeitig lud eine Kommission, zu der auch General Sherman gehörte, Red Cloud und die Häuptlinge der mit ihm verbündeten Gruppen zu einer Versammlung in Fort Laramie ein, um einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Red Cloud und viele der führenden Häuptlinge weigerten sich, dorthinzukommen, bevor die  Soldaten tatsächlich abgezogen waren, doch diejenigen, die der Aufforderung folgten ­ darunter Sinte Gleshka ­, setzten ihr Zeichen unter die ihnen vorgelegten Verträge. Es schien ein vollkommener Sieg der Indianer zu sein, die um ihr Land gekämpft hatten. Im Juli und August verschwanden die  Soldaten schliesslich aus dem Land am Powder River ["Pulverfluss"] und überliessen die verhassten Forts den Kriegern, die sie sofort in Brand steckten. Dann wurde Red Cloud von einem Rat der Oglala ermächtigt, mit der Autorität eines Friedenshäuptlings mit den  Weissen zu sprechen. In Begleitung von hundertfünfundzwanzig Kriegshäuptlingen und Führern der Oglala, Hunkpapa, Sicangu, Sihasapa und Sans Arc ritt er nach Fort Laramie, um den Vertrag zu unterzeichnen.

 

Der Kampf gegen die Zwangsreservation der Sioux westlich des Missouri

Geplantes Sioux-Reservat in North Dakota westlich des Missouri - Goldrausch in den Bighorn Mountains und Eisenbahnlinie

 

Red Clouds Beziehungen zur  "amerikanischen" Regierung blieben jedoch gespannt. Er und die anderen Häuptlinge, die den Vertrag unterzeichnet hatten, gingen davon aus, dass man ihnen damit versprochen hatte, die Indianer könnten in ihrem Land in Frieden leben, und Soldaten und andere Weisse würden ihren Jagdgebieten fernbleiben. Ausserdem glaubten sie, sie könnten den Handel mit Waffen, Schiesspulver und Blei - ­ Dinge, die sie für die Jagd benötigten ­ - mit den Posten am Platte River wieder aufnehmen, der vor Chivingtons Massaker an den Cheyenne jahrelang friedlich verlaufen war.

Red Cloud und die anderen Häuptlinge mussten erkennen, dass die  Regierung Pläne verfolgte, von denen sie den Indianern nichts gesagt hatte. Zum einen sollte das ganze Gebiet westlich des Missouri im heutigen South Dakota als Reservation eingerichtet werden, wo alle Westlichen Sioux leben mussten; ihre Agentur sollte Fort Randall am Missouri sein, ein Posten in der südöstlichen Ecke der Reservation, der weit entfernt von den Bisonrevieren lag. Zum zweiten gestattete der Vertrag den Indianern, weiterhin im Land am Powder River zu jagen, doch war diese Vereinbarung der  Regierung aufgezwungen worden, und so betrachtete sie sie nur als vorübergehend gültig. Das Gebiet zwischen den Black Hills ["Schwarzbergen"] und den Bighorn Mountains ["Grosshornbergen"], das Red Clouds Leute so heftig verteidigt hatten und das in der geplanten Reservation nicht enthalten war, sondern schwammig als "nicht abgetretenes Land" bezeichnet wurde, musste möglicherweise an  Weisse aus Montana, Wyoming und South Dakota abgetreten werden, die schon jetzt das Recht verlangten, in den Bighorn Mountains nach Gold zu suchen.

Zum dritten wollten die  Eisenbahngesellschaften den Bau der Union Pacific Railroad entlang des Platte River rasch vorantreiben; zur Finanzierung ihres Vorhabens beabsichtigten sie, das ihnen zugesprochene Land im Tal des Platte River zu verkaufen. In Washington plante man, alle Sioux nach Norden in die neue Reservation in South Dakota umzusiedeln, wo sie den Bau der Eisenbahnlinie nicht behindern konnten. Der Handel mit den Posten am Platte River sollte ihnen verboten werden.

 

1870: Protest von Red Cloud in Washington - der gefälschte Vertragsvorschlag - die respektvolle Presse - weisse "Sehenswürdigkeiten" beeindrucken die Indianer nicht

 

Als die Indianergruppen, die um das Land am Powder River ["Pulverfluss"] gekämpft hatten, die Absicht der Regierung erkannten, wurden viele von ihnen, einschliesslich den Anhängern des aufstrebenden jungen Kriegsführers Crazy Horse ["Verrücktes Pferd"], misstrauisch gegenüber Red Cloud ["Rote Wolke"], weil er offenbar einen Vertrag unterzeichnet hatte, in dem eine Reservation und eine entlegene Agentur vorgesehen waren. Doch Red Cloud betonte, dass der Friedensvertrag nichts dergleichen enthalten hatte, und verlangte, nach Washington gebracht zu werden, um die Angelegenheit zu klären. Aufgrund seines Widerstands gegen die Soldaten im Land am Powder River war er für die weissen Amerikaner zum berühmtesten Indianer geworden, der insbesondere bei Friedensbefürwortern, Menschenfreunden und Reformern im Osten grosses Ansehen genoss. Mit ihrer Unterstützung bekam er die Erlaubnis Präsident Grants, in die Regierungshauptstadt nach Washington zu reisen.

1870 fuhren Red Cloud und eine Delegation von Indianern mit der Eisenbahn nach Washington. Doch der Plan der Politiker ging nicht auf. Red Cloud und die anderen Häuptlinge traten stolz und würdevoll auf und liessen sich von den Sehenswürdigkeiten und Unterhaltungsveranstaltungen nicht beeindrucken.

Nach einer höflichen, aber unterkühlten Begegnung mit  "US"-Präsidenten Grant setzten sie sich mit dem Innenminister an die Arbeit, der ihnen erklärte, sie müssten ihr Volk zu den Agenturen in der neuen Reservation führen. Als Red Cloud dieses Ansinnen zornig zurückwies, wurde den Häuptlingen der Text des Vertrags in ganzer Länge vorgelesen. Es war offenkundig, dass sie vieles davon noch nie gehört hatten. Red Cloud wurde wütend und sagte, das Papier enthalte zahllose Lügen.

"Ich höre hier zum erstenmal von einem solchen Vertrag", sagte er. "Ich habe noch nie etwas davon gehört und beabsichtige nicht, ihn zu befolgen."

Als man ihm eine Kopie des Vertrags überreichen wollte, wies er sie zurück und wiederholte:

"Darin stehen lauter Lügen."

 

Zahlreiche Reporter waren Zeugen des Treffens. So schrieb The New York Times:

<Wir würden in den Kongressberichten im Globe von einem ganzen Monat umsonst nach einer Rede suchen, die so interessant war wie diejenige, die Red Cloud gestern beim Indian Council vortrug ... Diese klare Vorstellung dieses leseunkundigen Wilden dessen, was er als seine Rechte darstellt, und dessen, was er als Unrecht betrachtet, zeigt deutlich die Notwendigkeit, auf aufrichtige und verständliche Art mit den Führern der eingeborenen "Nationen" zu verhandeln. Der Versuch, die Indianer zu beschwatzen und zu betrügen, als hätten sie keinerlei Intelligenz, muss aufhören, ebenso wie die Politik, sie wie wilde Tiere zu jagen.>

 

Die Delegation war wütend über den Verrat; manche Häuptlinge dachten angesichts der grossen Schande sogar an Selbstmord. Alle verlangten, sofort in ihre Heimat zurückgebracht zu werden. Doch statt dessen schickte die Regierung sie nach New York, wo man hoffte, dass die Pracht und Macht der weissen Zivilisation sie mehr beeindrucken würden. Doch auch hier zeigte Red Cloud wenig Interesse an den Sehenswürdigkeiten.

 

Red Clouds Rede im Cooper Institute - Kompromisse der "US"-Regierung für Red Cloud: Handelsposten und günstig gelegene Agentur - Agenturen für Sinte Gleshka und die Sicangu

 

Auf Einladung von Reformern hielt er im Cooper Institute eine flammende Rede, in der er den Weissen eine lange Liste ihrer Lügen und gebrochenen Versprechen aufzählte.

"Wir möchten Frieden halten", sagte er dem grossen, wohlwollend zuhörenden Publikum. "Wollt ihr uns helfen?"

Dann erläuterte er den Verrat detailliert:

 

"1868 kamen Männer zu uns und brachten Papiere mit. Wir konnten sie nicht lesen, und sie sagten uns nicht, was darin stand. Wir dachten, der Vertrag besagt, dass sie die Forts räumen würden und wir zu kämpfen aufhören ... Als ich nach Washington kam, erklärte mir der Grosse Vater [der "US"-Präsident], was wirklich in dem Vertrag stand, und zeigte mir, dass die Dolmetscher mich hintergangen hatten. Alles, was ich verlange, ist recht und billig. Ich möchte wissen, warum Beauftragte zu uns geschickt werden, die nichts tun, als uns zu bestehlen und uns die Reichtümer dieser Welt wegzunehmen."

 

Seine Rede erregte grosses Aufsehen und führte dazu, dass die Regierung dem Druck im Osten nach Gerechtigkeit für sein Volk nachgab und einige Kompromisse schloss. So erhielt Red Cloud die Erlaubnis, Handelsposten in der Nähe von Fort Laramie im North Platte Valley aufzusuchen, und 1871 wurde rund fünfzig Kilometer östlich von Fort Laramie am North Platte River trotz wütender Proteste von seiten der antiindianischen weissen  Bevölkerung im Westen eine eigene Agentur für Red Cloud und seine Gruppe eingerichtet. Sinte Gleshka und die Sicangu erhielten eine eigene Agentur am White River im Nordwesten Nebraskas.

 

Spaltung der Sioux-Gruppen: Teile boykottieren Red Cloud oder Anschluss an Sitting Bull - Crazy Horse stellt sich gegen Red Cloud - "Kapitulation" von Red Cloud an Sitting Bull und endgültige Spaltung der Sioux

 

In der Zwischenzeit wuchs das Misstrauen der Sioux-­Gruppen gegen Red Cloud ["Rote Wolke"]; ihnen missfielen sein Ehrgeiz und sein gebieterisches Auftreten, und sie warfen ihm vor, sich den Weissen für ihre Geschenke und ihre Gunst verkauft zu haben. Nur rund zwei Drittel der Oglala folgten ihm zu der neuen Agentur. Die anderen, die ihm die Verteidigung ihres Landes nicht mehr anvertrauen wollten, blieben am Powder River ["Pulverfluss"] oder zogen nach Norden in die Büffelregionen von Montana, wo sie sich Sitting Bulls Hunkpapa-­Sioux und anderen nördlichen Teton-­Gruppen anschlossen. Sie bewunderten die mutige, kompromisslose Führerschaft des Oglala-­Kriegers Crazy Horse ["Verrücktes Pferd"], der sich gegen Red Cloud stellte. 1872 fühlten sich diejenigen, die das Vertrauen in Red Cloud verloren hatten, bestätigt, denn Red Cloud schickte im Namen der Regierung seine Kapitulation an Sitting Bull und die anderen Häuptlinge im Norden:

 

"Freunde, ich führte mit euch den Krieg gegen die  Weissen, bis ich vor zwei Jahren meinen Grossen Vater den  Präsidenten) besuchte. Mein Grosser Vater sprach gut zu mir. Ich nahm seine Worte in mich auf und kehrte heim. Ich bat um viele Dinge für mein Volk, und er gab mir diese Dinge. Ich werde nicht mehr gegen die  Weissen in den Krieg ziehen. Ich werde tun, wie mein Grosser Vater der "US"-Präsident] mir sagt, und mein Volk dazu bringen, dass es auf ihn hört. Ihr müsst den Krieg alleine weiterführen. Für mich ist er vorüber."

 

Im Jahr darauf machte die Regierung ihr Versprechen trotz Red Clouds Einsprüchen rückgängig und verlegte seine Agentur weiter nach Norden, näher zu Sinte Gleshkas Agentur im Nordwesten Nebraskas. Viele der unnachgiebigen Indianergruppen im Norden begannen, im Winter von den staatlichen Rationen zu leben und im Sommer fortzugehen und nach Belieben zu jagen. Damit war es der Regierung gelungen, die mächtigen Teton-­Sioux zu spalten. Für die Weissen waren die Anhänger von Red Cloud und Sinte Gleshka, die bei den Agenturen blieben, die "Freundlichen", während sie den Rest, die freiheitsliebenden Gruppen, als "feindselig" betrachteten.

 

22. ab 1869: Pazifik-Eisenbahnen - Darwinismus definiert "minderwertige Rassen" - Entrechtung der Stämme in den "USA"

 

1869:

 

Fertigstellung der ersten Pazifik-Bahn

Fertigstellung der "Central Pacific" von Omaha nach San Francisco. (DTV-Atlas, Bd.2,S.95)

 

1870 ca.:

Das Urteil der Europäer über die Ureinwohner "Amerikas" mittels "Darwinismus"

 

Im viktorianischen Zeitalter werden die Völker nach "neuen wissenschaftlichen Methoden" klassifiziert. Auch die Indianer werden nach "Entwicklungsstand" und körperlichen Längenmassen eingeteilt (Schädelmessungen etc.). (MacDonald, S. 84)

 

1870er und 1880er Jahre: Vorführungen von IndianerInnen in Deutschland

 

Mit Schaustellungen werden Indianer und Indianerinnen zu Attraktionen. Sie werden zur Belustigung des Publikums ausgestellt. Die Indianer führen die "freiwillige Selbstverbrennung eines Schamanen" oder "Wilde-Männer-Tänze" auf, organisiert z.B. im Hamburger Zoo von Darl Hagenbeck. Hagenbeck beschreibt die Indianer wie auch Ureinwohner aus Lappland, Patagonien oder die Inuit aus Labrador als einen "Teil der Natur" (MacDonald, S. 85-86).

[Dementsprechend ist der  Christenmensch gemäss Wissenschaft nicht mehr Teil der Natur und hat den Zugang zur Natur völlig verloren, was leider oft der Realität entspricht].

 

Indianische Kunst als "Kuriosität"

 

Das europäische Interesse sind nicht die Menschen, sondern die Produkte und Gegenstände der Indianer. So entstehen zahlreiche indianische Sammlungen in europäischen Museen. Die schönsten indianischen Kunstgegenstände werden an Zaren, Könige und Päpste verschenkt. Die Gaben landen meist in "Kuriositätenkabinetten" und werden kommerziell als geringwertig eingeschätzt (MacDonald, S. 86).

 

ab 1871:

USA: Indianer ohne Rechte

Die  "US"-Regierung erkennt den "US"-Indianern alle Vertragsrechte ab. Die Indianer stehen ab sofort rechtlos da (Gerber, S.96).

 

23. Agonie in den Südlichen Prärien

 aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/SPrairie.htm

 

Die Kriegslust der  Militärs der siegreichen Nordstaaten nach dem Bürgerkrieg nach 1865: gegen die Indianer der südlichen Prärien

 

Im letzten Jahr des Bürgerkriegs [1865] führten die  Generäle des Nordens ­ Grant, Sherman und Sheridan ­ den totalen Krieg gegen den Süden und zwangen ihn durch pausenlosen Beschuss, sich zu ergeben. Vier Jahre später ­ - Grant war inzwischen Präsident, Sherman Oberbefehlshaber der Armee und Sheridan Kommandant aller Truppen auf den Prärien ­ - wandten diese drei Männer dieselbe Strategie gegen die Indianer an: Sie setzten die letzten freien Indianer der Südlichen Prärien ständig unter Druck, um sie zu zwingen, in die Reservationen zu gehen, wo Missionare und Erzieher sie in Weisse verwandeln konnten.

 

 

Sheridans Befehl gegen die Kiowa, Comanche, Cheyenne und Arapaho zur Reservation - Hunger und Krankheiten im Reservat - die Protestreden der Häuptlinge Ten Bears und Satanta

 

Nach Custers Massaker an Black Kettles Cheyenne am Washita River befahl Sheridan allen Kiowa, Comanche, Cheyenne und Arapaho, die noch Widerstand leisteten, in die neuen Reservationen zu ziehen, wenn sie nicht von der Armee aufgerieben werden wollten. Eingeschüchtert von Black Kettles grausamem Schicksal folgten die meisten dem Befehl. Aber nach einer Weile erschienen ihnen die Reservationen wie ein Gefängnis. Man hatte ihnen die Jagdgründe mit gebrochenen Versprechen geraubt, und sie waren oft krank, froren und hungerten, da die Nahrung, die sie bekamen, oft verdorben war. Um 1870 standen die Kiowa und Comanche kurz vor einer Revolte.

Viele Reservationsbewohner erinnerten sich damals der eindrucksvollen Worte des betagten Comanche­ Häuptlings Ten Bears ["Zehn Bären"] auf der Vertragsversammlung von 1867 am Medicine Lodge Creek ["Medizinhüttenfluss"]:

 

"Ihr habt gesagt, ihr wollt uns in eine Reservation bringen, ihr wollt uns Häuser bauen ... Ich will sie nicht. Ich bin auf der Prärie geboren, wo der Wind frei wehte und wo es keine Zäune gab und alles frei atmete. Ich will dort sterben und nicht zwischen Mauern. Der weisse Mann besitzt das Land, das wir liebten, und wir wollen nur bis zu unserem Tod über die Prärie ziehen."

 

Eine andere leidenschaftliche Stimme am Medicine Lodge Creek ["Medizinhüttenfluss"] war die von Satanta (White Bear), einem grossen Kiowa-­Häuptling:

 

 

 

"Ich liebe das Land und den Bison, und ich werde mich nicht davon trennen. Ich will, dass die Kinder aufwachsen, wie ich aufgewachsen bin. Ich will nicht sesshaft werden. Ich liebe es, über die Prärie zu streifen. Dort fühle ich mich frei und glücklich. Aber wenn wir sesshaft werden, verkümmern wir und sterben. Vor langer Zeit gehörte dieses Land unseren Vätern; aber wenn ich zum Fluss hinaufgehe, sehe ich an seinen Ufern Soldatenlager. Diese Soldaten haben meine Bäume gefällt; sie töten meine Bisons; und wenn ich das sehe, zerreisst es mir das Herz. Das ist unser Land. Hier haben wir immer gelebt. Wir hatten immer reichlich zu essen, weil das Land voller Bisons war. Wir waren glücklich. Dann seid ihr gekommen. Wir müssen uns schützen. Wir müssen unser Land retten. Wir müssen kämpfen für das, was unser ist."

 

Die gespaltenen Kiowa - Raubzüge als Verpflegungsgarantie - Verhaftung der Häuptlinge wegen mehrfachem Mord an Fuhrleuten, Mais- und Maultierraub

 

Beide, Ten Bears und Satanta / White Bear, sind zuletzt doch in eine der Reservationen gegangen ­ - Ten Bears friedfertig, Satanta gegen seinen Willen. Er wurde vom Custer verhaftet und als Gefangener in die Reservation gebracht, wo  General Sheridan ihn bald freiliess. Satanta war ein kräftig gebauter 50-jähriger Riese mit rabenschwarzem Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel; er war ein rastloser Abenteurer und ein entschlossener Feind des weissen Mannes. Er und Lone Wolf, ein anderer militanter Häuptling, sowie Kicking Bird ["Munterer Vogel"], der sich im Gegensatz zu den beiden anderen dafür aussprach, Frieden mit den Amerikanern zu halten und sich an das neue Leben anzupassen, kämpften um die Führung der Kiowa.

Von Zeit zu Zeit stahl sich Satanta aus der Reservation und organisierte Raubzüge nach Texas und Mexiko, um sich Nahrung und Vorräte zu beschaffen. Da die von der Regierung versprochenen Verpflegungsrationen selten ausreichten, waren diese Überfälle oft die einzige Möglichkeit, das Überleben zu sichern.

 

Im Mai 1871 führte Satanta zusammen mit drei anderen Kiowa-­Anführern einen solchen Trupp nach Texas - mit dem 70-jährigen Satank (Sitting Bear), der als einer der zehn tapfersten Kiowa­ Krieger verehrt wurde; mit Big Tree ["Grossbaum"], einem jugendlichen Kriegshäuptling, und mit dem Medizinmann Mamanti (Sky Walker ["Himmelsgänger"]). Ihr Angriffsziel war eine Kolonne aus zehn Fuhrwerken, die Mais geladen hatten. Die Indianer töteten sieben der 12 Fuhrleute, plünderten und verbrannten die Wagen und nahmen 41 Maultiere mit. Nur knapp verpassten die Indianer eine kleinere Kolonne, die  General Sherman eskortierte. Als Sherman von der Attacke auf den Maultierzug erfuhr, eilte er wütend nach Fort Sill in die Reservation. Satanta und die anderen Häuptlinge, die gerade von ihrem Raubzug zurückgekehrt waren, wurden herbeizitiert und verhört, was sie über die Angelegenheit wüssten. Trotzig verkündete Satanta, er selbst habe den Raubzug geführt.

Sherman liess Satanta, Satank und Big Tree ["Grossbaum"] verhaften. In dem darauffolgenden wilden Handgemenge wäre Sherman fast erschossen worden; doch schliesslich wurden die drei Häuptlinge unter Bewachung nach Texas geschickt, wo sie für den Mord an den Fuhrleuten vor Gericht kommen sollten. Unterwegs stimmte Satank den Todesgesang der Koitsenko an, der geachteten Kriegergesellschaft, die er anführte. Während die Wagen die Strasse entlangrollten, verkündete er denen, die seine Muttersprache verstanden:

 

"Erzählt ihnen, dass ich tot bin. Ich starb am ersten Tag da draussen, und meine Knochen werden neben der Strasse liegen. Ich will, dass mein Volk sie aufsammelt und in meine Heimat bringt. Seht ihr diesen Baum da vorne? Weiter als bis zu diesem Baum werde ich nicht kommen."

 

Als sich die Wagen dem Baum näherten, hatte sich Satanka die Handgelenke bis auf die Knochen durchgebissen und schaffte es, sich aus seinen Handschellen herauszuwinden. Plötzlich zog er ein Messer, das er unter seiner Decke versteckt hatte, stürzte sich auf einen der Wachposten und schleuderte ihn vom Wagen. Die anderen Wachen zogen ihre Gewehre und erschossen den Kiowa-­Anführer. Satanks letzter Wunsch, dass man seinen Leichnam in die Heimat bringen möge, wurde ihm nicht erfüllt. Seine Überreste liegen in Fort Sill.

 

Verurteilung der Häuptlinge Satanta und Big Tree - Begnadigung und Wut von Sherman - Verwünschung Shermans an Gouverneur Davis

 

In Texas wurden Satanta und Big Tree von weissen Geschworenen zum Tode durch den Strang verurteilt. Doch einflussreichen Reformern im Osten, die sich dafür aussprachen, die Indianer mit gewaltfreien Mitteln zum Einlenken zu bewegen bzw. die Indianer sollten ihr Land gewaltfrei an die Weissen  verschenken und ihre "Zivilisation" übernehmen, gelang es mit Hilfe von Mitgliedern aus Grants Administration, Gouverneur Edmund J. Davis von Texas zu überreden, die Todesstrafe zuerst in lebenslängliche Haft umzuwandeln und die Kiowa schliesslich auf Bewährung zu entlassen.

Sherman tobte. Während die beiden Häuptlinge zur Reservation zurückgebracht wurden, schrieb der Mann, der einmal eine Unionsarmee von Atlanta bis zur Küste hatte marschieren lassen, wütend an den Gouverneur von Texas:

 

"Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, als ich mit einer kleinen Eskorte eine Inspektionsreise in Ihrem Grenzgebiet unternommen habe, und was ich Ihnen jetzt sage, habe ich auch dem Militärkommandanten gesagt: Kein zweites Mal werde ich im Interesse Ihres Grenzgebiets freiwillig so ein Risiko auf mich nehmen; ich bin sicher, dass sich Satanta und Big Tree rächen werden, wenn sie es nicht schon getan haben, und falls sie sich Skalps holen sollten, wünsche ich Ihnen, dass Ihrer der erste ist."

 

Bisonleder - Krieg gegen die weissen Bisonjäger

ab 1871: Bisonleder als Anreiz zur Ausrottung des Bison - Sheridans "Glücksfall"

 

Satanta und Big Tree ["Grossbaum"] sahen auf die Bisonjäger eine neue Krise zukommen: Im Jahre 1871 entwickelte eine Gerberei im Osten eine Methode, Bisonhäute zu einem hochwertigen Leder zu verarbeiten, worauf die Nachfrage nach den Häuten rapide zunahm. Die Südlichen Prärien wurden von Jägern überschwemmt, die die Tiere zu Tausenden abschossen. Von 1872 bis 1874 schlachteten die Jäger ­ viele mit den neuen Hochleistungsgewehren von Sharps ­ fast vier Millionen ab und liessen die enthäuteten Kadaver in der Prärie verwesen.

Die Weissen betrachteten die Geschehnisse als unerwarteten Glücksfall: Wenn die Lederjäger die Bisonherden vernichteten, zerstörten sie auch die Nahrungsgrundlage der Indianer. Wenn die Indianer nicht hungern wollten, würden sie in die Reservate gehen und sich mit der Verpflegung der  Regierung abfinden müssen.

"Sie haben mehr für die Klärung der vieldiskutierten Indianerfrage getan als die ganze Berufsarmee", sagte  General Sheridan in einer Sitzung der Legislative von Texas. "Sie zerstören die Nahrungsquelle der Indianer. Lasst sie töten, häuten und verkaufen, bis die Bisons ausgerottet sind ­ einem dauerhaften Frieden zuliebe."

 

1874: Letzter Krieg der Indianer gegen die Bisonjäger: Attacken bei Adobe Walls, Texas - Einzelattacken - 5 Militärkolonnen gegen die Indianer

 

Im Sommer 1874 mobilisierten [die Indianerhäuptlinge] Satanta, Lone Wolf ["Einsamer Wolf"] und Quanah Parker, der Anführer der Kwahadi-­Comanche, noch einmal alle Kräfte, um die weissen Jäger aus den Prärien südlich von Kansas zu verjagen, bevor die letzten Herden dahin sein würden: Eine verbündete Kampfmacht aus Kiowa, Kiowa­ Apachen, Comanche, Cheyenne und Arapaho griff unter ihrer Führung den Stützpunkt der Lederjäger in der Nähe von Adobe Walls auf dem Landzipfel von Texas an.

Die Indianer attackierten das Siedlungsgebäude eins ums andere Mal, aber den  Jägern mit ihren Büffelgewehren waren sie nicht gewachsen. Jedesmal wurden die Indianer mit Verlusten zurückgeschlagen. Am dritten Tag schliesslich, nachdem ein Jäger einen Krieger mit seinem Sharps-­Jagdgewehr mit Zielfernrohr aus einer Entfernung von über einem Kilometer vom Pferd geschossen hatte, gaben die Indianer den Kampf auf. Sie teilten sich von nun an in kleinere Gruppen auf und töteten in Einzelattacken  Weisse von Colorado bis Texas. Die Regierung reagierte auf die Überfälle mit folgender Ankündigung: Alle Indianer, die sich nicht bis zum 3. August [1874] in ihren Reservationen gemeldet hätten, würde man als feindlich betrachten und angreifen. Wenig später marschierten gegen die Aufständischen fünf Kolonnen Infanterie und Kavallerie auf.

 

Spaltung der Indianer: Splittergruppe im Palo Duro Canyon - Brandschatzung durch die Militärs

 

Das war der Anfang vom Ende. Wo noch vor kurzem Bisongebiet gewesen war, zog sich jetzt die Schlinge aus  Ranches, Farmen, Siedlungen, Eisenbahnlinien, Fahrstrassen, Telegrafenleitungen und anderen Attributen des weissen Mannes immer enger um die frei umherziehenden Gruppen. Während viele sich geschlagen gaben, machten sich Lone Wolfs Kiowa, mit ihnen einige der Comanche und Cheyenne, auf den Weg zu ihren alten, abgelegenen Lagerplätzen im Palo Duro Canyon in der "Staked Plain" ["Gepfählte Ebene"] in Texas. Der zerklüftete Canyon war Weissen fast unbekannt. Trotzdem fand Ende September 1874 eine Militärkolonne plötzlich die Indianerlager, die sich über drei Kilometer auf dem Grund des Canyon verteilten.

Die Indianer leisteten nur kurz Widerstand, dann flohen sie. Die Soldaten verfolgten sie nicht, sondern begnügten sich damit, die verlassenen Lager mit allem Inventar niederzubrennen und die Pferde und Maultiere ­ an die 1400 Tiere ­ zu töten. Den Verfolgten blieb angesichts des nahenden Winters keine Wahl, als sich mehr schlecht als recht zu den Reservationen durchzuschlagen und zu ergeben.

 

Satanta, der bei Adobe Walls mitgekämpft hatte, wurde im November [1874] verhaftet, weil er gegen die Bewährungsauflagen verstossen hatte, und wurde wieder ins Gefängnis in Huntsville, Texas, eingeliefert. Vier Jahre später, im Oktober 1878, wurde gemeldet, er habe Selbstmord verübt und sich aus einem Fenster des Gefängniskrankenhauses gestürzt. Die Kiowa, die den unerschrockenen Krieger gekannt hatten, waren überzeugt, dass man ihn ermordet hatte.

 

Pferdemassaker an Indianerpferden - Büffel auf unter 1000 Stück dezimiert - das Aussterben der indianischen Lebensweise - der Traum vom Mount Scott

 

Um die Stämme der Südlichen Prärien ein für allemal zu zerschlagen, trieb die Armee zehntausend ihrer Pferde zusammen und erschoss sie. Damals wurden sie für die Bisonjagd nicht mehr benötigt, weil die "Indianerbüffel" fast ausgerottet waren. In zwölf Jahren nach 1874 war der Bisonbestand von 30 Millionen auf weniger als tausend dezimiert worden. In den Augen der Kiowa-­Frau Old Lady Horse ["Altstute"] verschwand mit den Bisons auch die Lebensweise dieser Völker:

 

"Die Kiowa, die noch frei umherziehen konnten, hatten ihr Lager an der Nordseite des Mount Scott aufgeschlagen. Eine junge Frau stand morgens sehr früh auf. Der Morgennebel stieg noch vom Medicine Creek herauf, und als sie über das Wasser blickte und durch den Dunst spähte, sah sie ... wie eine Traumgestalt, die letzte Bisonherde auftauchte. Genau auf den Mount Scott ging der Anführer der Herde zu. Hinter ihm kamen die Kühe und ihre Kälber und die wenigen jungen Stiere, die überlebt hatten. Vor den Augen der Frau öffnete sich der Berg. Im Innern des Mount Scott war die Welt grün und frisch, wie sie früher gewesen war, als sie noch ein kleines Mädchen war. Die Flüsse führten klares Wasser, nicht rotes. Die Wildpflaumen standen in Blüte und schmückten mit ihren roten Knospen die inneren Hänge. In diese Welt der Schönheit gingen die Bisons und wurden nie wieder gesehen."

 

24. Die Schlacht am Little Big Horn

"Ein guter Tag zum Sterben!"

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/BigHorn.htm

 

"Goldrausch" - und indianische Gegenwehr in den heiligen Black Hills

Illegale Expedition von Sheridan und Custer 1874 - Goldrausch: Waldrodungen, neue Städte und Verschmutzungen - Kriegsdrohung der Sioux gegen Vertreibungsforderung der Weissen

 

Unter Missachtung des Vertrags von 1868, der den Sioux den westlichen Teil von South Dakota als Reservation zu ihrer ständigen und ausschliesslichen Benutzung garantierte, schickte General Sheridan 1874 einen grossen Spähtrupp unter Führung  George Armstrong Custer in die Black Hills (Paha Sapa) im Zentrum der Reservation, um einen geeigneten Ort für ein neues Fort ausfindig zu machen.

 

Dieser Vorstoss war ein klarer Vertragsbruch, denn dort hiess es:

"Es ist keiner weissen Person gestattet, in irgendeinem Teil des Gebietes zu siedeln, es sich anzueignen oder ohne Einwilligung der Indianer zu durchqueren."

Für die Sioux waren die heiligen Paha Sapa, die Black Hills, der spirituelle Mittelpunkt ihrer Welt. Dorthin zogen sie sich zurück, um zu fasten und zu beten, Visionen zu erbitten und mit der übernatürlichen Welt in Verbindung zu treten; an den Quellen und zwischen den kühlen, kiefernbestandenen Bergen erneuerten sie ihre Kräfte und ihre Spiritualität.

Dieser Affront weitete sich zu einem Angriff aus, als "US"-General] Custer sein illegales Eindringen als eine Suchexpedition nach Gold deklarierte. Als er tatsächlich auf Gold stiess und dies überall bekanntmachte, überrannten Tausende von Goldsuchern, Unternehmern und Abenteurern die Black Hills und die heiligen Stätten der Sioux, stampften Lager und Städte aus dem Boden, rodeteten ganze Wälder, verschmutzten die Flüsse und widersetzten sich erfolgreich den halbherzigen Versuchen des Militärs, sie zu vertreiben. Die in ihrem Zorn vereinten Sioux drohten den Eindringlingen mit Krieg, während diese verlangten, die Sioux sollten von dem Land verjagt werden, das gesetzlich nach wie vor ihnen gehörte.

 

 

Kaufvorschlag der "US"-Regierung - Verhandlungen in der Red Cloud-Agentur 1875: Verdammung der Regierung - 6 Mio.-Angebot gegen 600 Mio.-Forderung

 

Die Regierung missachtete die Tatsache, dass die Black Hills ["Schwarzberge"] heilig waren, betrachtete sie als veräusserbares Land und schlug den Indianern vor, ihnen das Gebiet abzukaufen. Red Cloud und eine Reihe von Agentur-­Häuptlingen wurden nach Washington gerufen; trotz aller Drohungen und Bedrängungen bestanden sie jedoch darauf, dass alle Sioux befragt werden müssten. Schliesslich traf im September 1875 eine Sonderkommission der Regierung in der Red Cloud-­Agentur mit rund zwanzigtausend Sioux zusammen, die vorwiegend in Reservationen lebten.

Ein Stammessprecher nach dem anderen verdammte die  "US"-Regierung. Typisch waren die Äusserungen von Wanigi Ska (White Ghost ["Weisser Geist"]), einem Yanktonai-­Häuptling:

 

"Ihr habt unser Wild und alles, was unseren Lebensunterhalt sichert, aus dem Land vertrieben, und jetzt haben wir nichts Wertvolles mehr bis auf die Berge, und auch die verlangt ihr von uns. Die Erde ist voller Mineralien aller Arten, und auf der Erde ist der Boden mit Wäldern aus mächtigen Kiefern bedeckt, und wenn wir diese dem Grossen Vater  "US"-Präsidenten] überlassen, dann wissen wir, dass wir das letzte aufgeben, das sowohl für uns als auch für die Weissen wertvoll ist."

 

Tatanka Yotake, bekannt als Sitting Bull ["Sitzender Stier"], ein bedeutender Krieger und spiritueller Führer, nahm nicht an der Versammlung teil, aber die Hunkpapa übermittelten seine Warnung:

"Wir wollen keine Weissen hier. Die Black Hills gehören zu mir. Wenn die Weissen versuchen, sie uns wegzunehmen, werde ich kämpfen."

Red Cloud ["Rote Wolke"] bemühte sich um die Autorität, wieder im Namen aller zu sprechen, und forderte sechshundert Millionen Dollar für die Black Hills. Die Regierungsbeauftragten boten sechs Millionen, und die Versammlung wurde ohne Ergebnis aufgelöst.

 

Ultimatum der "US"-Regierung bis 31. Januar 1876 - Sheridans Pläne mit drei Armeen gegen die Sioux - der Feldzug gegen die Sioux an den Flüssen Little Bighorn und Rosebud Creek

 

Im November [1874?] befahl die Regierung auf Anordnung Präsident Grants alle "feindseligen" Gruppen, sich bis zum 31. Januar 1876 bei den Sioux-­Agenturen einzufinden; andernfalls würden sie gewaltsam dorthingebracht. Wenn die militanten Indianer erstmal bei den Agenturen unter Kontrolle gebracht worden waren, so glaubte man, würden sie in den Verkauf der Black Hills zu den Bedingungen der Regierung einstimmen. Doch der 31. Januar [1876] kam, ohne dass sich die Indianer in den Reservationen zeigten.

General Sheridan

 

Während die "Vereinigten Staaten" sich auf die Feierlichkeiten zu ihrer hundertjährigen Unabhängigkeit vorbereiteten, arbeitete General Sheridan im Februar 1876 Pläne für einen Feldzug mit drei Armeen aus, um die freien Gruppen in die Agenturen zu zwingen. Aber die Sioux-­Stämme liessen sich nicht unter Druck setzen. Als wärmeres Wetter einsetzte, verliessen Hunderte von Kriegern die Agenturen und schlossen sich den kämpfenden Gruppen im Norden an.

 

So begann im März 1876 der Feldzug der "US"-­Armee gegen die Sioux. Zusammen mit verbündeten Stämmen lagerten sie an den Flüssen Little Bighorn ["Klein-Grosshorn-Fluss] und Rosebud Creek [am "Rosenknospenflüsschen"] in Montana. Von Westen, Osten und Süden näherten sich ihnen drei  "US"-­Verbände mit rund 3000 Soldaten, darunter das 7. Kavallerieregiment unter Oberstleutnant Custer.

 

Crazy Horse kämpft mit Erfolg: George Crook muss zurückweichen - Crazy Horse im Tal des Little Big Horne River - die Zangentaktik von Sheridan - Niederlage und Tod Custers: "Custers Last Stand" zum 100-Jahre-Jubiläum der "USA"

 

Ein anderer Befehlshaber, General George Crook, errichtete am 8. Juni am Goose Creek ["Gansfluss"] ein grosses Basislager. Anschliessend zog er weiter zum Quellgebiet des Rosebud Creek. Hier wurde er am 17. Juni von etwa 1500 Cheyenne­ und Sioux-­Kriegern, unter der Führung von Crazy Horse [Häuptling "Verrücktes Pferd"], angegriffen und gezwungen, in sein Basislager zurückzukehren, ­ obwohl er sich eigentlich an der Einkesselung der Sioux beteiligen sollte.

 

Vom Rosebud ["Rosenknospenflüsschen"] aus zogen Crazy Horses Krieger ins Tal des Little Big Horn Rivers ["Klein-Grosshorn-Flusses"], das die Indianer Greasy Grass ["Fettgras"] nannten, und liessen sich in einem riesigen Dorf mit sieben­ bis zehntausend Lakota, Yanktonai, Santee, Nördlichen Arapaho, und Nördlichen Cheyenne nieder.

Oberstleutnant Custer hatte den Befehl, mit seinen rund 660 Soldaten und neunzehn Indianer­-Spähern ein mögliches Entkommen der Sioux nach Osten zu verhindern. Oberstleutnant John Gibbon und  General Alfred Terry stiessen mit ihren Einheiten von Norden her zum Little Big Horn. Von Süden, so glaubten Gibbon und Terry, komme ja General Crook. Strategisches Ziel: Die Indianer von Norden und Süden her in die Zange nehmen.

Custers Späher hatten am Morgen des 25. Juni 1876 das gewaltige Indianerdorf ausgemacht. Custer teilte seine Truppe in drei Abteilungen auf. Major Reno sollte im Süden den Fluss überschreiten und das Indianerdorf aus dem Westen angreifen. Hauptmann Benteen sollte die Indianer abfangen, die nach Süden entkommen wollten. Custer selbst wollte den Fluss im Norden unterhalb des Lagers überqueren und den Hauptstoss führen.

 

Custers letzte Schlacht ("Custer's last stand")

 

Renos Angriff misslang völlig. Als die Indianer unter dem Hunkpapa-­Häuptling Gall mit Pfeilen und Kugeln auf die Soldaten schossen, geriet Reno in Panik und flüchtete auf die andere Seite des Flusses. Viele seiner Männer starben, als sie den Fluss durchquerten und einen Hügel am Ostufer hinaufstürmten. Zwischenzeitlich zog Custer parallel zum Fluss auf erschöpften Pferden nach Norden ­ und geriet in eine Falle. Als die Kolonne nach links schwenkte, um den Fluss zu durchqueren, versperrte Gall ihr mit 1500 Kriegern den Weg. Sie griffen sofort an. Custer wich aus, wollte die höchste Erhebung der Hügelkette (heute Custer Hill ["Custerberg"]) erreichen, um sich zu verschanzen. In diesem Augenblick erschien Crazy Horse auf der Anhöhe. Hinter ihm mehr als tausend Oglala-­Krieger. Sie stürzten sich von oben mit lautem Kriegsgeschrei auf die Kavalleristen, während von unten Gall und seine Hunkpapas heranstürmten. Der Kampf gegen Custer und seine Leute war nach einer knappen halben Stunde vorbei, Custer und 225 seiner Soldaten waren tot. Den ganzen restlichen Tag und die gesamte Nacht hindurch bedrängten die Indianer die ersten Truppen, die das Lager angegriffen und die sie über den Fluss die Steilhänge hinaufgetrieben hatten. Am nächsten Tag entdeckten Sitting Bulls Späher eine zweite Armee, die das Tal des Little Big Horn heraufkam. Die Indianer setzten das Gras in Brand, um sich im Schutz des Rauchs bewegen zu können, und zogen in Richtung der Bighorn Mountains ["Grosshornberge"].

 

Öffentlicher Druck auf Vergeltung gegen die Sioux - die Cheyenne ergeben sich - Hungererpressung der "US"-Regierung mit Maximalforderungen - Nahrungs- und Vorratszerstörung

 

Am 4. Juli 1876 erreichte die Nachricht von der Schlacht die Aussenwelt und trübte die Feierlichkeiten der  "USA" zur hundertjährigen Unabhängigkeit. Die Zeitungen nannten den Sieg der Indianer aller Tatsachen zum Trotz ein "Massaker". Empört über den Angriff auf ihren Nationalstolz verlangte die  "amerikanische" Öffentlichkeit eine sofortige Bestrafung der Stämme.

Eine Gruppe, die diesen Zorn zu spüren bekam, waren die Cheyenne von Iron Teeth ["Eiserner Zahn"]. Als der Frühling (1877) kam, ergaben sich alle Cheyenne den Soldaten.

Sitting Bulls Lager löste sich auf, und viele Indianer gingen zu den Agenturen, wo sie sofort in Militärgewahrsam genommen wurden und ihre Pferde und Waffen aushändigen mussten.

Im September (1876) trafen sich Regierungsbeauftragte mit den Sioux von der Agentur und ihren Häuptlingen, darunter Red Cloud [Häuptling "Rote Wolke"], und drohten, ihnen ihre Rationen vorzuenthalten, wenn sie nicht umgehend die Black Hills ["Schwarzberge"] aufgaben sowie alle nicht abgetretenen Jagdgebiete im Westen einschliesslich des Landes am Powder River ["Pulverfluss"] und der Bighorn Mountains ["Grosshornberge"].

 

Den ganzen Herbst und Winter (1876/77) hindurch verfolgte die Armee, die nach Rache für die Niederlage beim Little Bighorn verlangte, die "feindseligen" Gruppen durch die Black Hills und über die kalten Nördlichen Prärien und zerstörte Nahrungsmittel, Decken und Vorräte. dadurch zwang sie die einzelnen Gruppen allmählich, sich zu ergeben und die Agenturen aufzusuchen. Diejenigen, die den Soldaten entkamen, litten erbärmlich unter Hunger, Schneestürmen und der eisigen Kälte.

 

Crazy Horse ergibt sich mit 900 Mann in Fort Robinson - Flucht Sitting Bulls nach Kanada - Protestreden von Sitting Bull gegen die  Rassisteninvasion

 

Im März 1877 schliesslich führte Crazy Horse einige der letzten freien Sioux ­ - fast neunhundert Männer seiner eigenen Oglala-­Gruppe, die noch trotzig und unbesiegt war, aber hungerte und der vielen Kämpfe und der ewigen Flucht müde war ­ - in Red Clouds Agentur, um sich zu ergeben. Tausende von Oglala, die bereits in der Agentur waren, säumten die Strasse, um ihre Ankunft zu verfolgen. Es war eine stolze Prozession von drei Kilometern Länge; vorneweg ritten der fast legendäre Crazy Horse ["Verrücktes Pferd"] und seine Kriegshäuptlinge, hinter ihnen die Krieger mit Körperbemalung, ihren Schilden und Waffen, und dann folgten alle anderen mit ihren Travois [Schleppbahren].

Sie bewegten sich schweigend voran, doch als sie sich den Soldaten im Fort Robinson näherten, stimmten sie ihre Kriegslieder an.

"Das ist keine Kapitulation, das ist ein Triumphmarsch!"

bemerkte ein Offizier.

Weiter im Norden führte Sitting Bull ["Sitzender Stier"], dessen Hunkpapa seit Monaten den Strafkolonnen der Armee entkommen waren, am nächsten Tag mehrere Hundert seiner Leute über die Grenze in die Sicherheit nach Kanada, wo er sich anderen Gruppen anschloss, die schon früher geflüchtet waren.

 

Unter dem wachsamen Auge der rotgekleideten "North ­West Mounted Police" ["Nordwestliche Reiterpolizei"] durften sie im Land bleiben, doch nun waren Sitting Bull und seine Anhänger im Exil, von den anderen Westlichen Sioux getrennt und auf sich allein gestellt. Die  "amerikanischen" Agenten versuchten mit Hilfe  kanadischer Beamter, ihn zurückzulocken; die Antworten des Häuptlings erschienen in der Presse, rüttelten das Gewissen der "Humanitarier" wach und erinnerte die Welt beständig an seine Existenz:

 

"Als ich ein Junge war, gehörte den (Lakota) die Welt; die Sonne ging auf ihrem Land auf und unter ... wo sind die Krieger heute? Wer hat sie getötet? Wo ist unser Land? Wem gehört es? ... Welches Gesetz habe ich übertreten? Ist es falsch, wenn ich das Meine liebe? Darf ich das nicht, weil meine Haut rot ist? Weil ich ein (Lakota) bin; weil ich dort geboren wurde, wo mein Vater lebte; weil ich für mein Volk und mein Land sterben würde?"

 

Crazy Horse landet durch Verleumdung eines Dolmetschers im Gefängnis Dry Tortugas in Florida - Tod von Crazy Horse durch Todschlag auf Polizeistation

 

Das Militär in der Red Cloud-­Agentur hielt Crazy Horse [Häuptling "Verrücktes Pferd"] für gefährlich, bewachte ihn streng und glaubte jedes Gerücht, das über ihn verbreitet wurde. Im Herbst 1877 ­ - die  "Vereinigten Staaten" befanden sich im Krieg gegen [den Indianerhäuptling] Chief Joseph und seine Nez Percé ­ - fragte man Crazy Horse, ob er eine Gruppe Oglala-­Scouts gegen Chief Joseph anführen werde. Er habe, so heisst es, eingewilligt, nur der Dolmetscher habe falsch übersetzt: Er werde kämpfen, bis kein Weisser mehr am Leben sei. Daraufhin wurde beschlossen, ihn in ein Gefängnis nach Dry Tortugas vor der Küste Floridas zu schicken.

Am 5. September 1877 wurde Crazy Horse in einen Wachraum gebracht, um, wie er glaubte, mit  General Crook zu sprechen. Als er erkannte, dass er gefangengenommen wurde, wehrte er sich. Indianische Wachposten versuchten, ihn festzuhalten, und der diensthabende Offizier ging mit einem Schwert auf ihn los und schrie:

"Bringt das Schwein um!"

Ein Soldat stiess mit seinem Bajonett zu; der junge Häuptling brach tödlich verwundet zusammen.

"Lasst mich gehen, Freunde", bat er. "Ihr habt mir genug Schmerzen zugefügt."

Crazy Horse starb noch in derselben Nacht; er war fünfunddreissig Jahre alt. Seine letzten Worte an seinen Vater lauteten:

 

"Sag den Leuten, dass sie sich jetzt nicht mehr auf mich verlassen können."

 

Sein Volk beerdigte ihn an einem geheimen Ort in der Nähe von Chankpe Opi Wakpala, dem Flüsschen, das auf Englisch Wounded Knee ["Verwundetes Knie"] heisst. Es gibt keine einzige Fotografie und auch kein Bild von ihm, doch sein unabhängiger, stolzer Geist lebt weiter in den Sioux, die heute ihren Kampf um ihr Land und ihre Freiheit fortsetzen.

 

25. Vergeblicher Aufstand der Ute im Reservat

aus: H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com/homepages/chiffon_rouge/Konquist.htm

 

1878 kam es bei den Utes zu einer Revolte in der Reservation am White River ["Weissen Fluss"]. Die Utes hatten schon 1859 Frieden geschlossen und waren ins Reservat gegangen. Sie hatten sich gegen einen Regierungsbeamten aufgelehnt, der sie schikaniert hatte, und der die Ute-Kinder zwangsweise in die Schule pressen und missionieren wollte.

Die Revolte wurde niedergeschlagen und der Häuptling Ouray musste sich vor Gericht verteidigen - mit den folgenden denkwürdigen Worten:

 

"Bevor die "Amerikaner" kamen, waren wir die unabhängigsten Menschen der Welt. Niemals wäre es einem Indianer eingefallen, die Weissen dazu zwingen zu wollen, wie ein Indianer zu leben. Aber die  Weissen wollen jeden Menschen zwingen, wie sie zu leben. Wehrt man sich dagegen, wird man ausgerottet. Die  Amerikaner sagen, wir seien Wilde. Hat man jemals gesehen, dass Indianer Frauen als Hexen aufhängen? Hat man jemals davon gehört, dass Indianer einen Nachbarn bei lebendigem Leib verbrennen, nur weil er nicht an einen bestimmten Gott glaubt? Dieses Gericht urteilt über Diebe - Misshandler - über Mord und Totschlag - Unterschlagung - über die Beleidigung von Abhängigen und alle Arten von üblen Gewohnheiten unter den Weissen. Hat man jemals davon gehört, dass es solche Dinge unter Indianern gibt? Die Weissen halten sich für menschlich - zivilisiert und human - sie geben vor - jeden Menschen zu lieben; aber sie schlagen ihre Kinder mit Ruten und Riemen - demütigen und erniedrigen sie - ja hauen sie oft zu Krüppeln oder töten sie gar. Hat man jemals davon gehört das dies Indianer tun? Die Weissen missbrauchen ihre körperliche Überlegenheit dazu - selbst den besten Freund - die eigene Frau und Tochter - ja sogar die eigene Mutter zu züchtigen. Sie fügen einander dauernd Verletzungen zu - indem sie behaupten - was unwahr ist - und erzählen - worüber man schweigen sollte. Hat man jemals davon gehört, dass Indianer das tun? Wenn das - was die Weissen unter Zivilisation verstehen - so ist - und wir mit der Lebensweise - die wir für richtig halten - Wilde sein sollen - dann - beim grossen Geist - ist es menschlicher - freier und angenehmer - ein Wilder zu sein!"

 

(Christopher S. Hagen / Die Indianerkriege)

 

26. Der Angriff auf die Kultur der Indianer

"Als ich ein Junge war, gehörte den Lakota die Welt;

die Sonne ging auf ihrem Land auf und unter."

Sitting Bull, Hunkpapa­Lakota

 

aus: http://home.t-online.de/home/s.weny/Culture.htm

 

Indianerinternate zum Umformen der "Roten" zur "Weissen Zivilisation"

Willkür in Indianerreservaten um 1870, verwaltet von Agenten, ohne Zugang der Öffentlichkeit - Manipulationen des "Indian Ring" - weisse Reformer" wollen die indianische Art vernichten

 

Mitte der 1870-er Jahre glichen die Reservationen mehr oder minder Gefängnissen und wurden von  Agenten verwaltet, die autokratisch über ihre kleinen Reiche herrschten [Freiluft-KZs]. Da die Indianer dem Blick der Öffentlichkeit entzogen waren, konnte man sie brutal misshandeln. Gelder für Unterkünfte wurden gestohlen, Nahrungsrationen waren zu knapp oder verdorben, Menschen wurden ohne medizinische Behandlung dem Tod überlassen; andere wurden gewaltsam von ihren Familien getrennt, um ohne Verhandlung für tatsächlich begangene oder ihnen unterschobene Verbrechen bestraft zu werden, oft wurden einzelne Indianer ermordet.

Die [indianischen] Nationen waren einem  System korrupter Regierungsbeamter und privater Spekulanten ausgeliefert, das gemeinhin als "Indian Ring" ["Indianerring"] bekannt war und das die ohnmächtigen Stämme aufgrund des allgemeinen Desinteresses hintergehen konnte. Sie waren auf den Reservationen gefangen, lebten ohne Freiheit, sich wie früher selbst zu versorgen, und die Möglichkeit, ihren Beschwerden Gehör zu verschaffen. Allmählich wurden im Osten die Machenschaften des korrupten "Indian Ring" bekannt. Doch die Lösung der Reformer bestand darin, eine Veränderung zu fordern ­ - nicht die der diktatorischen, diebischen Beamten im Indian Service, sondern eine der Indianer selbst. Die Traditionen, der Glaube und die Lebensweise der Stämme wurden als rückständig, unmoralisch und falsch verdammt. Wenn man den Indianern helfen und sie retten wollte, so glaubten die Reformer, mussten zuerst ihre Stammeskulturen und ihre indianische Art vernichtet werden; dann könnten die indianischen Völker neu entstehen und würden gezwungen sein, sich der "amerikanischen" Kultur anzupassen.

 

1887:

 "Dawes General Allotment Act": Privatisierungen von Stammesland - Verteilung an einzelne Indianerfamilien und weisse Familien - am Ende besitzen die Weissen fast alles Land

 

Damit begann eine Phase bewusster kultureller Auslöschung. 1887 brachte eine überraschende Allianz von  Reformern aus dem Osten und landgierigen Männern aus dem Westen den Dawes General Allotment Act durch den  Kongress, unter dem gemeinsames Stammesland in den Reservationen in kleine Grundstücke aufgeteilt wurde, um sie einzelnen Familien zu überschreiben.

Die Absicht der Reformer bestand darin, die Struktur der Stämme und Häuptlinge zu vernichten und die Indianer zu unabhängigen Landbesitzern und Bauern zu machen. Die Grundstücke, die nicht Indianern zugeteilt wurden, wurden an Weisse verkauft. Die Rechnung ging auf: 1887 besassen die Indianernationen in den Vereinigten Staaten rund 560.000 km² Land; 1934, als der Allotment Act aufgehoben wurde, waren 365.000 davon in weissen Besitz übergegangen; ausserdem war ein grosser Teil des restlichen Landes an Weisse verpachtet.

Die Indianer waren nicht geschult, das Land zu bewirtschaften, und die Weissen  wussten dies

 

Proteste der Häuptlinge werden vom "Indianerbeauftragten" Jefferson Morgan ignoriert - das Diktat der "Zivilisation" - Umsetzung des Allotment Act (Landverteilungsgesetz) ab 1889 mit Betrug, Diebstahl und Korruption - Verbot indianischer Riten und Sprachen - Deportation von Medizinmännern und Schamanen

 

Traditionelle indianische Führer betrachteten den Allotment Act auch als Angriff auf ihre Stammeshoheit und Kultur und erhoben Einspruch. "Das ist bloss ein weiterer Trick der Weissen", erklärte Hollow Horn Bear ["Hohler Hornbär"], ein Häuptling der Sicangu-­Sioux. Aber die Proteste der Indianer wurden von Staatsbeamten wie Thomas Jefferson Morgan, dem Indianerbeauftragten in Präsident Benjamin Harrisons Regierung ignoriert; 1889 brachte er seine "hoffnungsvolle Überzeugung", was getan werden müsse, zum Ausdruck:

 

<Die Indianer müssen sich in "die Lebensweise der Weissen" einfügen - ­ friedlich, wenn sie es wollen, gewaltsam, wenn es sein muss. Sie müssen ihre Lebensweise unserer Zivilisation anpassen. Vielleicht ist diese Zivilisation nicht die bestmögliche, aber sie ist die beste, die die Indianer bekommen können. Sie können ihr nicht entkommen und müssen sie entweder übernehmen oder von ihr zerstört werden. Die Stammesbeziehungen müssen aufgelöst, der Sozialismus vernichtet und durch die Familie und die Autonomie des Individuums ersetzt werden.>

 

Die Durchsetzung des Allotment Act war von Betrug, Hinterlist und Diebstahl begleitet. Korrupte  Agenten erklärten kleine Kinder, Hunde und Pferde zu Indianern mit Landansprüchen und verkauften diese Grundstücke dann an  Weisse. Weisse Familien adoptierten indianische Waisenkinder, um sich deren Grundstücke anzueignen.

Gleichzeitig traf die Regierung Massnahmen, um die Indianer ihres indianischen Wesens zu berauben. Rituale und Zeremonien wie etwa der Sonnentanz wurden verboten, sogar das Sprechen der Stammessprachen wurden untersagt. Medizinmänner und Schamanen, die ihre Tätigkeit weiterhin ausübten, zogen den Zorn christlicher Missionare auf sich, und viele wurden fern von ihrem Volk ins Gefängnis gesteckt oder in das Indian Territory gebracht.

 

Deportation von Indianerkindern: Weit entfernte Zwangsinternate gegen das Wesen des "Wilden" 1879 (-1918) - Carlisle Indian School - viktorianische Zwangskleidung, Zwangshaarschnitte, Manipulation gegen das eigene Wesen und Sprachverbot

 

Besondere Bedeutung hatte nach Ansicht der Regierung die Erziehung der Indianerkinder, die oft gewaltsam in weit entfernte [Zwangs]-Internate ausserhalb der Reservation gesteckt wurden, wo sie jahrelang bleiben mussten. Der  Indianerbeauftragte Morgan war sich bewusst, welche Rolle die schulische Erziehung spielte, damit die nächsten Generationen von Indianern keine "Wilden" sein würden.

1879 gründete Captain Richard H. Pratt, der in Fort Marion, Florida, für exilierte indianische Gefangene verantwortlich gewesen war, eine Schule für Indianer. Sie befand sich im Gebäude eines früheren Militärpostens in Carlisle im Süden Pennsylvanias, wo achtzig Jahre lang Kavallerieoffiziere auf den Krieg gegen die Indianer vorbereitet wurden. Pratt hatte keine Mühe, sein Ziel mit den jungen Indianern, die von den Reservationen [bzw. von den Freiluft-KZs] in sein [Zwangs]-Internat geschickt [bzw. deportiert] wurden, zu beschreiben:

 

"Töte den Indianer in ihm und rette den Menschen."

 

In der Schule erlernten die Schüler handwerkliche Berufe, erhielten aber auch eine herkömmliche Schulbildung und wurden somit auf ein Leben in der weissen Welt vorbereitet. Pratts Carlisle Indian School, die bis 1918 existierte, führte landesweit zur Gründung weiterer [Zwangs]-Indianer­internate.

 

Zwangs-Indianerinternat mit Zwangskleidung und sadistischem Schuldrill

 

Äusserlich mochten sich die Schüler ihrer neuen Umgebung vielleicht anpassen, doch innerlich litten sie Qualen. Ihre Kleider wurden durch Uniformen und viktorianische Gewänder ersetzt, ihre langen Haare wurden geschnitten. Verängstigt hörten sie die "lauten, schrillen Stimmen", die ihnen befahlen, zu gehorchen, ihre Stammessprache nicht zu sprechen und sich an die weisse  Gesellschaft anzupassen. Dazu kam, dass ihre Völker ihnen als "böse", "heidnisch" und "wild" geschildert wurden, so dass die meisten jedes Selbstbewusstsein verloren und sich gegen ihre Identität wandten oder sie zumindest anzweifelten. Typisch sind die Schulerinnerungen von Sun Elk ["Sonnenelch"] aus dem Taos Pueblo:

 

"Wir trugen die Kleidung der Weissen, assen das Essen der Weissen, gingen zur Kirche der Weissen und sprachen die Sprache der Weissen. So begannen wir nach einiger Zeit ebenfalls zu sagen, dass die Indianer böse waren. Wir lachten über unser eigenes Volk, über seine Decken, Kochtöpfe, heiligen Gesellschaften und Tänze."

 

Geschichtsignoranz, Einsamkeit und Entfremdung - weiss-rassistische Massnahmen gegen Indianersprachen: falsche Bestrafungen, Bestrafung mit dem Gürtel, Werfen der Kinder durchs Zimmer, Knochenbrüche

 

Den Kindern wurde nichts von der Geschichte und den Leistungen ihrer Vorfahren oder von ihren patriotischen Anführern vermittelt. Mertha Bercier, eine Chippewa-­Schülerin, erzählte von dem emotionalen Aufruhr, der Einsamkeit und der Entfremdung von ihrem Stamm:

 

<Wollte ich eine Indianerin sein? Nachdem ich Bilder von Indianern auf dem Kriegspfad gesehen hatte, ­ wie sie kämpften, Frauen und Kinder skalpierten, und oh! diese hässlichen Gesichter. Nein! Indianer sind böse Menschen ­ ich bin froh, keine Indianerin zu sein, dachte ich. Jeder Tag ging in einen anderen endlosen Tag über, jeden Abend fielen Tränen. "Morgen", sagte meine Schwester. Morgen kam nie. Und so vergingen die Tage, und langsam gewöhnte ich mich an die Veränderungen. Die lebhaften Bilder von meinen Eltern, Schwestern und Brüdern verschwanden. Was blieb, war eine verschwommene Vision dessen, was einmal war. Verzweifelt klammerte ich mich an die verblassende Vergangenheit, die langsam in mir ausgelöscht wurde.>

 

Einige Jugendliche wehrten sich. Nach den im folgenden Zitat geschilderten Ereignissen griff Lone Wolf ["Einsamer Wolf"], ein Blackfoot ["Schwarzfuss-Indianer"] aus den Nördlichen Prärien, seinen Lehrer mit den Fäusten an. Er wurde an eine andere Schule versetzt [deportiert] und dort inhaftiert, als er einen Mitschüler gegen einen autoritären Lehrer verteidigte.

 

 

<Die Tage waren schlimm genug, aber die Nächte waren noch viel schlimmer. Abends begann die wirkliche Einsamkeit. Viele Jungen liefen weg, aber die meisten wurden von der  Polizei eingefangen und zurückgebracht. Uns wurde befohlen, nie Indianisch zu sprechen, und wenn wir erwischt wurden, wurden wir mit einem Ledergürtel geschlagen.

Ich weiss noch, wie wir eines Abends alle in einem Zimmer in einer Reihe dastanden und einer der Jungen seinem Nachbarn etwas auf Indianisch sagte. Der Mann, der auf uns aufpasste, packte ihn am Kragen und schleuderte ihn quer durch das Zimmer. Später stellten wir fest, dass sein Schlüsselbein gebrochen war. Der Vater des Jungen, ein alter Krieger, kam zur Schule. Er sagte dem  Lehrer, dass bei seinem Volk Kinder nie mit Schlägen bestraft wurden. Das sei nicht die richtige Art, Kindern etwas beizubringen; freundliche Worte und ein gutes Vorbild seien viel besser. Bevor der Lehrer ihn aufhalten konnte, nahm der alte Krieger seinen Sohn und ging. Dann floh die Familie nach Kanada und kam nie zurück.>

 

Der totale Identitätsverlust und Ausgeschlossensein aus aller Gesellschaft

 

Die  Zwangs]-Internatsschulen, die das Ziel hatten, die unterschiedlichen Nationen in den grossen "Schmelztiegel" zu werfen, bewirkten meist, dass die Indianer weder Selbstbewusstsein noch eine Identität entwickelten. Tausende von indianischen Jugendlichen fühlten sich nach der Schulzeit von der weissen Gesellschaft ausgeschlossen, waren aber auch in ihrer indianischen Kultur auf der Reservation nicht mehr heimisch. Dort hatten sich die Menschen kaum verändert. Die meisten hielten noch an den alten Traditionen fest, und die zurückkehrenden Schulabgänger mussten feststellen, dass dort kein Platz für sie war. Wehmütig erinnert sich Sun Elk ["Sonnenelch"], der Schüler aus dem Taos Pueblo, an das tragische Ende seiner Schulzeit:

 

<An einem warmen Sommerabend stieg ich am Bahnhof von Taos aus dem Zug. Ich bat den ersten Indianer, der mir begegnete, zum Pueblo zu laufen und meiner Familie zu sagen, dass ich zu Hause bin. Der Indianer konnte kein Englisch, und ich hatte meine Pueblo­Sprache völlig vergessen. Am nächsten Morgen kamen der Governor des Pueblos und die beiden Kriegshäuptlinge in das Haus meines Vaters. Sie sagten kein Wort zu mir; sie sahen mich nicht einmal an. Die Häuptlinge sagten zu meinem Vater:

"Dein Sohn, der sich Rafael nennt, hat bei den weissen Männern gelebt. Er ist weit fort gewesen. Er hat nicht die Dinge gelernt, die ein indianischer Junge lernen sollte. Er hat keine Haare. Er kann nicht einmal unsere Sprache sprechen. Er gehört nicht zu uns.">

 

Unsere alten Häuptlinge sterben dahin, und bald werden unsere alten indianischen Bräuche

verschwinden, und die nachfolgenden Generationen werden nichts über uns wissen...

Twoo Moons, Nördliche Cheyenne

 

27. "USA" im "Bestimmungsglauben und als "Eden" für die "Welterlösung"

 

Der weiss-rassistische Glaube an eine Bestimmung zur Welteroberung

Ab 1880 behaupten die  Führer der  "USA", dass die "USA" zum Imperialismus "bestimmt" sei. Der "Bestimmungsglaube" zum Imperialismus wird in den Regierungskreisen verankert. (Wehler, S.13)

Der  "amerikanische" Journalist William Allen White behauptet ab 1880 (Wehler, S.13), dass die  "USA" ein "Welteroberungsschicksal" auszuführen hätten: Es herrsche ein "angelsächsisches 'Manifest Destiny' der Welteroberung". (Wehler, S.14)

 

Dieser Aberglaube, die ganze Welt im Namen der "USA" besetzen und zerstören zu müssen, kommt auf, weil die "Frontier" gegen die Indianer nun ein Ende findet, weil alles fruchtbare Land geraubt und an Weisse verteilt wird. Die Philosophen" der "USA" sehen eine neue Frontier, um die Eroberungsmentalität nicht aufgeben zu müssen, und erklären kurzerhand die gesamte Welt zur "Frontier". 20 Jahre später, nach weiteren zwei Börsencrashs, wird die "Aussenpolitik" mit neuen Besetzungen in der Karibik und auf den "Philippinen" entsprechend "umgesetzt"...]

Albert Beveridge: "Gottes Plan" für die "USA" als neues "Eden" für die "Erlösung der Welt"

Der "US"-Historiker Albert Beveridge sieht in der "Trinität" von "Amerikas Wohlstand, Amerikas Suprematie, Amerikas Imperium Gottes Plan offenbahrt". In dieser "imperialen Republik" entstehe "das neue Eden für die Wiedergeburt der Menschheit". Zwar bringe "uns die erste Phase persönlichen Profit", aber langfristig gehe es doch um die "Erlösung der Welt" durch ihre Amerikanisierung". (Wehler, S.14)

 

1883: Fertigstellung der zweiten und dritten Pacific-Bahn

 

Im Jahr 1883 werden zwei weitere Pacifi-Eisenbahnen fertiggestellt:

-- die "North-Pacific" von Duluth nach Portland

-- und die "South-Pacific" von New Orleans nach Los Angeles (DTV-Atlas, Bd.2,S.95).

 

28. Das Massaker am CHANKPE OPI WAKPALA

(Wounded Knee Creek)

 

aus: S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Wounded.htm

 

 

Das Ende einer Kultur

Ermordung von Sitting Bull 15.12.1890 - Flucht von Geistertänzern zu Big Foot und zu den Oglala von Chief Red Cloud - Umstellung durch die 7.Kavallerie und Massaker am Wounded Knee 29.12.1890, Tod von Big Foot

 

Am 15. Dezember 1890 wurde Tatanka Yotake (Sitting Bull ["Sitzender Stier"]) von  Polizisten heimtückisch ermordet, weil er sich einer Verhaftung durch die Agentur in Standing Rock, im Auftrag der Regierung, widersetzte. Angeblich solle er die Geistertänzer unterstützt haben.

Der Tod des grossen Häuptlings verhiess neue Schwierigkeiten. Viele Geistertänzer flohen; einige suchten Unterschlupf bei Big Foots ["Grossfuss"] Miniconjou-­Lakota am Cheyenne River. In der Hoffnung, bei den Oglala des einflussreichen Chief Red Cloud ["Rote Wolke"] in der Agentur Pine Ridge Sicherheit zu finden, hetzten sie gemeinsam über 200 Kilometer über die Prärie und Badlands.

 

Big Foot, der eine Lungenentzündung hatte, die sich unterwegs noch verschlimmerte, wurde in einem offenen Wagen mitgenommen. Kurz vor dem Ziel wurden die frierenden, hungrigen und erschöpften Flüchtlinge von der Siebten Kavallerie ­ der früheren  Einheit Custers ­ abgefangen und zum Chankpe Opi Wakpala (Wounded Knee Creek ["Wundknieflüsschen"]) auf der Pine Ridge ["Kiefergrat"]-Reservation gebracht.

 

Dort wurden sie am Morgen des 29. Dezember 1890 von den  Soldaten umstellt und aufgefordert, ihre Waffen abzugeben. Auf einem Hügel oberhalb der umzingelnden Indianer stellten die Soldaten vier Hotchkiss-­Geschütze auf, die sie auf Big Foots Volk richteten. Plötzlich ertönte ein einzelner Schuss, der sich versehentlich aus dem Gewehr eines Indianers löste. Die in Panik geratenen Soldaten feuerten sofort los. Viele der Sioux durchbrachen schreiend die Linien der  Soldaten und suchten Schutz in den Schluchten. Die  Truppen jagten ihnen nach und feuerten auf alles, was sich bewegte. Dort, wo die Indianer ursprünglich umstellt worden waren, lagen Big Foot, Dutzende Mitglieder seines Volkes sowie Soldaten tot auf der Erde. Viele der Weissen waren im Kreuzfeuer ihrer Kameraden gefallen.

Eine Frau wurde mit ihrem Säugling niedergeschossen; das Kleine wusste nicht, dass seine Mutter tot war, und saugte noch an ihrer Brust. Nachdem fast alle getötet waren, wurden jene aufgefordert, die nicht tot oder verwundet waren, aus ihren Verstecken herauszukommen, sie hätten nichts zu befürchten. Kleine Jungen verliessen ihr Versteck, und sobald sie in Sichtweite kamen, wurden sie von den Soldaten umringt und niedergemäht.

 

Weitere Verfolgung der Sioux in der Schlucht - verletzte Weisse im Lazarett, verletzte Indianer ohne Behandlung - 350 steifgefrohrene Indianerleichen im Massengrab beerdigt

 

Obwohl der eigentliche Angriff nur etwa zwanzig Minuten dauerte, waren noch ein oder zwei Stunden lang immer wieder Schüsse zu hören ­ - immer dann, wenn die  Soldaten ein Lebenszeichen sahen. Indianerfrauen und ihre Kinder flüchteten in die Schlucht nach Süden, und einige rannten weiter über die Prärie, aber die  Soldaten verfolgten sie und schossen sie unbarmherzig nieder.

Bei Sonnenuntergang wurde es bitter kalt. Nach Einbruch der Dunkelheit trafen in der Agentur  Kavalleristen mit einem langen Zug von Militärwagen ein, auf denen die toten und verwundeten Indianer von Wounded Knee lagen. Die verletzten  Weissen wurden zur medizinischen Behandlung ins Lazarett gebracht, aber neunundvierzig verwundete Sioux-­Frauen und ­Kinder liess man auf offenem Wagen draussen in der eisigen Kälte liegen. Schliesslich wurden sie in die Kirche der Agentur getragen, wo sie schweigend auf dem Boden unter der Kanzel lagen, über der ein Tuch mit den Worten hing:

 

FRIEDE AUF ERDEN UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN.

 

Eine unverletzte ältere Indianerin hielt ein Baby auf dem Schoss, jemand reichte ihr eine Tasse Wasser für das Kind und es griff danach, als sei es am Verdursten. Als es gierig schluckte, schoss das Wasser in einem blutigen Strom aus einem Loch im Hals des Kindes wieder hervor.

Draussen am Wounded Knee begann es zu stürmen, und dann folgte ein Schneesturm, so dass die Leichen der abgeschlachteten Indianer drei Tage lang liegenblieben, steifgefroren an der Stelle, wo sie gefallen waren. Schliesslich wurden sie in einem riesigen Graben, der direkt auf dem Schlachtfeld ausgehoben wurde, beerdigt. Der friedfertige Häuptling Big Foot ["Grossfuss"] und fast 350 Angehörige seiner Stammesgruppe waren tot, und somit auch die letzten Reste Hoffnung auf Frieden und Freiheit.

 

Der Tod der letzten Hoffnung auf Freiheit der Indianer - die "Erschliessung des Westens" ist abgeschlossen

 

Das Massaker an den Sioux bei Wounded Knee ["Wundknieflüsschen"], zwei Jahre vor der Vierhundertjahrfeier von Kolumbus' Landung, war der erschütternde Schlusspunkt zu der langen  Eroberungsgeschichte des heute als "Vereinigte Staaten" bekannten Landes durch den weissen Mann. Die Verheissungen von Wovokas Religion [Indianerreligion] gingen mit den Toten von Wounded Knee unter.

In dem Rauch und der Agonie des Massakers bei Wounded Knee an jenem Morgen des 29. Dezember 1890 starben bei den indianischen Nationen Nordamerikas die letzten Reste der Hoffnung auf Freiheit. In der Nacht deckten Schneeflocken langsam die Toten zu. Es war das Ende einer langen Geschichte von Träumen und Drama und Mut, einer Geschichte von vielen verschiedenen Völkern mehrerer hundert indianischer Nationen, die in Mythen und Schatten begonnen hatte, als die Menschen gerade erschaffen worden und noch jung waren, vor fünfzehntausend oder mehr Jahren ...

 

Die  Eindringlinge betrachteten die Eroberung des amerikanischen Westens als abgeschlossen. Ihre Angriffe auf die indianische Kultur ­ und der Widerstand dagegen ­ sollten jedoch fortdauern.

 

Der Dauer-Weltkrieg der "USA"

 

Fortan definierte die  Regierung in Washington die gesamte Welt zur "Frontier", um von den "USA" erobert und besetzt und versklavt zu werden, wenn nicht direkt, so doch indirekt durch Handelskriege und Börsenkriege mit Wertpapieren und Kapitaleinsatz. Das zionistische Israel ist nur ein Element dieser Taktik. Der Vietnamkrieg, der Irakkrieg sind weitere Elemente des Welteroberungswahns der USA" etc. Die Schwarzen erhielten Rechte ab 1968, die Indianer erhielten bis heute (2008) keine Emanzipation und nicht einmal Einsitz in Abgeordnetenhaus und Kongress. Bis die weissen Rassisten in den hohen,  Regierungsetagen der "USA" merken, dass auch weisse Menschen "Natur" sind, wird es wohl so lange gehen, bis die "USA" zusammenbrechen, bzw. die "USA" werden zuerst zusammenbrechen, und die weissen Regierungsetagen der "USA" merken es nie, dass sie Rassisten waren. Der Zusammenbruch der USA" ist somit nur mehr als wünschenswert, im Namen der Menschenrechte und der Menschlichkeit auf der Welt. Die Indianer warten seit 500 Jahren darauf, im Sinne des Satzes:

 

 

"Der weisse Mann kommt,

der weisse Mann baut,

der weisse Mann zerstört,

und dann geht der weisse Mann wieder."

 

Quellen

-- S.Weny: http://home.t-online.de/home/s.weny/Index.htm (1999 / 2003)

-- Wehler, Hans-Urlich: Der Aufstieg des amerikanischen Imperialismus. Studien zur Entwicklung des Imperium Americanum 1865-1900; Göttingen. Vandenhoeck&Ruprecht 1974

-- MacDonald, Joanne: "Die Weissen sind zahlreich wie Fliegen im Sommer": Das Verhältnis zwischen Weissen und Indianern im 19.Jahrhundert. In: Hoffmann, Gerhard (Hg.): Zeitgenössische Kunst der Indianer und Eskimos in Kanada. Stuttgart 1988, S.83-93

-- McMaster, Gerald R.: Schwache Bande zur Vergangenheit: Indianisches Kunsthandwerk in der Reservationszeit. In: Hoffmann, Gerhard (Hg.): Zeitgenössische Kunst der Indianer und Eskimos in Kanada. Stuttgart 1988, S.105-118

-- Gerber, Peter R.: Politische, wirtschaftliche und soziokulturelle Lebensbedingungen der Indianer Kanadas im 20. Jh. In: Hoffmann, Gerhard (Hg.): Zeitgenössische Kunst der Indianer und Eskimos in Kanada. Stuttgart 1988, S. 95-104

-- Machair, Peter L.: Entwicklungstendenzen der indianischen Kunst der Nordwestküste zwischen 1880 und 1950: Niedergang und Ausbreitung. In: Hoffmann, Gerhard (Hg.): Zeitgenössische Kunst der Indianer und Eskimos in Kanada. Stuttgart 1988, S. 139-148

-- Reid, Martine: Vergangenes, Erinnertes, Wiederentdecktes und Wiederbelebtes: Die Situation der indianischen Kunst an der Nordwestküste [Kanadas]. In: Hoffmann, Gerhard (Hg.): Zeitgenössische Kunst der Indianer und Eskimos in Kanada. Stuttgart 1988, S. 151-160

-- Kindler, Hermann und Hilgemann, Werner: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. 21.Auflage, Bd.2. Köln 1986 (DTV-Atlas, S.x)

 

Fotoquellen

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-- John Ross, Portrait: http://hubpages.com/hub/History-of-the-Trail-of-Tears-Removal-of-the-Cherokee

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-- Grand Canyon: http://www.ohranger.com/grand-canyon/lodging-dining

-- Hogan: http://content.ci.pomona.ca.us/cdm4/item_viewer.php?CISOROOT=/Frasher&CISOPTR=6103&CISOBOX=1&REC=7

-- W.T. Sherman: http://www.archinect.com/forum/threads.php?id=71194_0_42_0_C

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-- Indianerinternat: http://www.indianer-web.de/plains/culture.htm

-- Indianerinternat: Sioux-Schüler vorher und nachher: http://www.indianer-web.de/plains/culture.htm

-- Big Foot ("Grosser Fuss"), Portrait: http://no.wikipedia.org/wiki/Big_Foot

-- Big Foots Stammesgemeinschaft: http://photography.si.edu/SearchImage.aspx?k=ritual&id=336#